Der Waisenstern.
überirdischer Schönheit den Hof, umkreiste sie, und beide schwebten zwischen rosafarbenen Wolken...
Flinx blinzelte, blickte auf.
»Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, meinte er dann, »ich möchte noch einmal zu den Akten. Vielleicht finde ich doch noch eine Information über meine Eltern. Und dann möchte ich mir die Kopie noch einmal ansehen, die ich bereits habe.«
Jiwe sah Namoto verständnislos an, worauf dieser ihn erinnerte: »Die Eltern des Jungen, erinnern Sie sich?«
»Ja. Natürlich helfen wir gerne. Padreanwärterin, Sie können unserem Freund Flinx helfen, jede Information, die er haben will, soll ihm zugänglich gemacht werden. Eines noch, junger Freund«, schloß Jiwe und lächelte dabei leicht, »wenn Sie noch einmal auf Besucher stoßen sollten, die wie eine alte Jacke riechen, statt wie Menschen oder Thranx, dann sagen Sie bitte etwas, ehe Ihr Minidrach sie tötet, ja?«
»Das werde ich tun«, nickte Flinx und erwiderte das Lächeln. Als sie den Raum verließen, war er sehr erleichtert.
»Wo wollen Sie hin?« fragte Sylzenzuzex, als sie wieder in den Hauptkorridor hinaustraten. »In die Genealogie zurück?«
»Nein, ... ich glaube, dort habe ich alles bekommen, was zu haben war. Ich würde gerne in Ihrer galaktographischen Abteilung nachsehen. Ich glaube, ich habe die Welt entdeckt, auf die meine Eltern gezogen sind.« Das war eine Lüge.
»Kein Problem«, erklärte Sylzenzuzex, und ihre Kiefer klickten höflich.
Als sie den Korridor hinuntergingen, überdachte Flinx das, was er in Povalos Bewußtsein gelesen hatte: Eine idealisierte Vision seiner selbst, der Frau, der Wolken, der Meere und der Berge - alles sanfte, einfache Bilder eines unkomplizierten Paradieses.
Mit Ausnahme der Konsole. Alles war golden und rot und grün gewesen. Er hatte natürlich nicht die Wirklichkeit gesehen, sondern nur ein Abbild dessen, was der Ingenieur in seinem Koma für die Wirklichkeit gehalten hatte.
Die einfachen Farben. Die verschwimmenden Körperumrisse. Flinx sah das nicht zum ersten Mal...
Unmittelbar vor seinem Tode hatte der Ingenieur Mordecai Povalo ein Janusjuwel besessen und damit gespielt.
Povalos Juwel brachte Flinx ganz natürlich auf Conda Challis und sein eigenes Kristallspielzeug. Conda Challis war im Bewußtsein des AAnn gegenwärtig gewesen und daneben die unbekannte Welt Ulru-Ujurr.
Eine bizarre Folge von Zufällen, die zweifellos nirgendwo hinführte. Der Teufel sollte den AAnn holen und den armen Mordecai Povalo dazu! Flinx hatte in seinen Gedanken jetzt für nichts Platz, außer für Challis und die Information, die dieser aus den Archiven der Kirche gestohlen hatte.
Deshalb wollte er in die Galaktographie. Seine Eltern... möglicherweise waren sie hier auf Terra gestorben. Um das zu erfahren, mußte er Challis finden. Es war gut möglich, daß der Händler auf eine unbekannte Welt wie dieses Ulru-Ujurr geflogen war - wenn es tatsächlich eine solche Welt gab und sie nicht nur ein Aspekt der Vorstellungswelt des AAnn gewesen war, welches Flinx mißverstanden hatte.
Ihm war, als hätte ihr Weg zu den Aufzügen Stunden gedauert. Wieder gebrauchte Sylzenzuzex die komplizierte Karte, und wieder fuhren sie in drei Dimensionen. Das Stockwerk, in dem sie schließlich ausstiegen, war verlassen. Ganz anders als die geschäftigen Korridore in der Krankenstation. Sie führte ihn an Türen mit langen komplizierten Namen darauf vorbei, bis sie schließlich zu der kamen, die sie suchten.
Äußerlich wirkte die Galaktographie wie ein Abklatsch der genealogischen Archive, nur mit einer Ausnahme. Dieser Raum war kleiner und enthielt mehr Zellen. Außerdem war die Angestellte hier wesentlich jünger als die, mit der er in der anderen Abteilung gesprochen hatte.
»Ich brauche Ihre Hilfe, um eine ziemlich unbekannte Welt zu finden.«
Die Angestellte richtete sich stolz auf. »Die Informationsfindung beseitigt Unklarheit. Sie ist der natürliche Baustein der Kirche, auf dem alle anderen Studien basieren. Denn wie könnte man ohne Zugang zum Wissen etwas über das Lernen lernen?«
»Bitte«, sagte Flinx, »nicht mehr als eine Maxime pro Satz.« Hinter ihm klickten Sylzenzuzex' Kiefer in kaum verhohlener Belustigung.
Das berufsmäßige Lächeln der Angestellten erstarrte. »Sie können im Katalog nachsehen.« Sie deutete den Gang hinunter.
Flinx und Sylzenzuzex gingen die Reihe hinunter, die man ihnen gezeigt hatte. »Die Welt, nach der ich mich erkundigen möchte, heißt
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