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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hinunter.
    Sylzenzuzex redete jetzt ununterbrochen, in erster Linie mit sich selbst. »Ich verstehe das einfach nicht«, murmelte sie immer wieder. »Dort unten sollte überhaupt nichts sein. Nicht auf einer Welt Unter Edikt. Nicht einmal ein Kirchenstützpunkt. Das verstehe ich einfach nicht.«
    »Warum denn nicht?« fragte Flinx, während das winzige Shuttle sich seinen Weg in die Tiefe bahnte. »Warum sollte die Kirche nicht auf einer Welt, von der sie alle anderen Leute fernhalten will, einen Stützpunkt unterhalten?«
    »Aber nur eine extreme Bedrohung für das ganze Commonwealth reicht als Grund aus, um eine Welt Unter Edikt zu stellen«, protestierte sie ungläubig. »Ich habe noch nie von einer Ausnahme gehört.«
    »Natürlich nicht«, pflichtete Flinx ihr mit der Sicherheit eines Menschen bei, der schon viele Perversionen der menschlichen Natur und der der Thranx erlebt hatte. »Weil es über Welten, die Unter Edikt stehen, keine Informationen gibt. Wie bequem.«
    Sie flogen inzwischen bereits in den unteren Atmosphärebereichen zwischen langgedehnten, mit dichtem Wald bewachsenen Berghängen. Überall waren Bergseen und kleinere Tümpel zu sehen. In den oberen Bereichen konnte man kleinere Gletscher erkennen, die sich behäbig ihren Weg nach unten bahnten - selbst hier in der Nähe des Äquators.
    »Beginne jetzt Landeanflug«, teilte ihnen der Computer mit. Flinx blickte nach vorn und sah, daß das Plateau, das man ihnen genannt hatte, wesentlich kleiner war, als er gehofft hatte. Dies war kein echtes Plateau, eher ein breiter, von Gletschern flachgehobelter Sims. An einer Seite grenzte er an einen schmalen See, der wie ein langgestreckter Saphir glitzerte.
    Als sie in Horizontalflug übergingen, rasten sie an einem Wasserfall vorbei, der gute tausend Meter hoch war und wie weißglühender Stahl in die Schlucht darunter fiel. Eine herrliche Welt war das, fand Flinx.
    Wenn sie nur in einem Stück landeten.
    Seine Andruckliege zitterte, als das Schiff seine Bremsdüsen feuerte. Vor sich konnte er jetzt den Landestreifen ausmachen, der parallel zu dem See verlief. Ganz vorn lugte eine winzige Ansammlung von Gebäuden über den Gletscherkies und das niedrige Buschwerk hinaus.
    Zumindest war die Anlage hier - von wem auch immer sie besetzt sein mochte - fortgeschritten genug, um eine Automatenlandung zu ermöglichen. Geräte, die in den Landestreifen selbst eingebaut waren, griffen in die entsprechenden Ösen im Bauch des Schiffs. Das Bremsmanöver kündete sich ihnen durch einen heftigen Druck an. Dann übernahm der Landecomputer irgendwo in den Tiefen unter ihnen die weitere Steuerung und brachte das Fahrzeug zum Stillstand.
    Sylzenzuzex blickte zu dem linken Bullauge hinaus, während sie sich losschnallte. »Das ist verrückt«, murmelte sie und blickte zu den Gebäuden hinüber. »Hier kann es einfach keinen Stützpunkt geben. Gar nichts dürfte hier sein.«
    »Aber da ist etwas«, meinte er und wies auf die zwei großen Bodenfahrzeuge, die jetzt über das Landefeld auf sie zu kamen. »Die begrüßen uns jetzt. Und nicht vergessen«, erinnerte er sie, während er den nervös gewordenen Pip beruhigte und auf die Luke zuging. »Sie sind hier, weil ich Sie dazu gezwungen habe.«
    »Aber nicht physisch«, konterte sie. »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß ich nicht lügen kann.«
    »Nicht zu glauben«, murmelte er und blickte himmelwärts. »Dann äußern Sie sich eben ausweichend. Ach, tun Sie, was Sie für richtig halten! Ich werde Sie ebensowenig zur Vernunft bekehren, wie Sie mich nicht überzeugen können, Ihrer Kirche beizutreten.«
    Flinx betätigte die automatische Schleuse, welche sich daraufhin zu öffnen begann. Wenn die Atmosphäre draußen im Gegensatz zu den Informationen in der galaktographischen Abteilung nicht atembar gewesen wäre, hätte die Schleuse sich nicht geöffnet. Als die Tür aufging, schob sich eine Rampe hinaus; Sensoren an ihrem unteren Ende brachten sie zum Stillstand, als sie den Boden berührte.
    Pip war unruhig, aber Flinx hielt ihn fest. Offenbar verspürte der Minidrach wieder eine Bedrohung, und das wäre auch ganz natürlich gewesen, selbst wenn es sich hier tatsächlich um eine Anlage der Kirche handelte. Jedenfalls hatten sie keine Chance, sollte man ihnen feindlich gegenübertreten. Er brauchte einige Minuten, ehe es ihm gelang, den Minidrach davon zu überzeugen, daß er ruhig sein mußte, gleichgültig, was jetzt geschah.
    Flinx atmete tief durch, ehe er die

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