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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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daß er heute morgen keine Zeit gehabt hatte, Dalziel zu informieren, bevor Ellie Pascoe die Katze aus dem Sack gelassen hatte. Wenn er nämlich endlich dazu kommen würde, war jeder Hinweis auf den Antagonismus zwischen Walker und Marvell zum steten Tropfen geworden, der den Stein höhlt.
    »Und was hältst du von Cap?« hatte Pascoe gefragt, noch bevor Dalziel es konnte oder nicht konnte, je nachdem. Das war, nachdem Ellie gegangen war.
    »Hart im Nehmen«, sagte er. »Sie kann auf sich und alles, was ihr am Herzen liegt, aufpassen. Sie ist nicht jemand, dem man ein X für ein U vormachen kann, zumindest nicht lange.«
    »Willst du damit sagen, daß sie hinsichtlich Wendy Walker einen Verdacht geschöpft haben könnte?«
    »Was ihr wirkliches Engagement betrifft? Ja, das würde mich nicht überraschen. Obwohl die Sache dadurch vernebelt war, daß die Walker dröhnte, man müsse mehr direkt tätig werden, das heißt, Gewalt anwenden.«
    »Und Cap Marvells Einstellung dazu?«
    »Mein Eindruck geht dahin, daß sie wahrscheinlich nicht mit dem Vorsatz loszieht, jemanden zu verletzen, aber wenn es mehr oder weniger zufällig passiert, ich glaube, dann kann sie damit leben.«
    »Und die anderen?«
    »Wenn wir die Jacklin und die Walker einmal außen vor lassen, so denke ich, daß die Marvell dominant genug ist, um die anderen mitzureißen.«
    »Warum nicht die Jacklin? Sie klingt nicht gerade, als hätte sie einen starken Willen?«
    »Das ist vielleicht das Problem.«
    Er gab ein paar Beispiele, die ein Licht auf Annabel Jacklins Verhältnis zur Gruppe warfen.
    »Und da sie Krankenschwester ist, bedeutet Nachtschicht natürlich, daß sie nicht so frei für abendliche Vorhaben zur Verfügung steht wie die anderen. Das hat zwei Seiten. Manchmal kann sie tatsächlich nicht mitmachen, aber wenn Cap es darauf anlegte, wäre es leicht, sie auszuschließen.«
    »Indem sie eine Aktion für einen Abend ansetzt, von dem bekannt ist, daß Annabel Jacklin nicht mitmachen kann?« sagte Pascoe. »Könnte interessant sein zu überprüfen, ob sie an den Abenden Dienst hatte, als der Anschlag auf Redcar verübt wurde, und der erste Anschlag auf Wanwood.«
    »Um was zu beweisen?« sagte Dalziel.
    »Oh, nur der Vollständigkeit halber«, sagte Pascoe unbestimmt.
    »Alles Kacke!« fauchte Dalziel. Er goß sein Bier hinunter und knallte sein Glas mit solcher Wucht auf den Tisch, daß so mancher Wirt nach seinem Baseballschläger gegriffen hätte, doch Jolly Jack griff nur zum Zapfhahn. »In Ordnung. Überprüf es«, sagte Dalziel. »Noch weitere große Erkenntnisse von deinem Titt à titt mit Miss Jacklin?«
    Es stand einem Mann, der so unverhüllt besessen von Cap Marvells Kurven war, schlecht zu Gesicht, Brustwitze über andere Frauen zu machen, dachte Wield prüde. Vielleicht war es an der Zeit, daß die Zwerge aufhörten, um diesen Berg von Mann herumzutänzeln.
    Er sagte: »Ja, da war noch etwas. An jenem Abend, als die Tierschützerinnen auf Wanwood waren und im Gebäude Amok liefen, hatte Annabel Jacklin den Eindruck, als würde Cap genau wissen, wohin sie rennen mußte. Und es war ihr aufgefallen, daß Cap Marvell und Wendy Walker wie ausgetauscht waren, als man sie später zusammen einsperrte.«
    Er holte sein Notizbuch hervor und zitierte die genauen Worte Annabel Jacklins.
    Dalziel fegte mit dem Arm durch die Luft, in einer Geste, die in Zentralasien ganze Fliegenschwärme vernichtet hätte.
    »Das hat sie erklärt. Das Ausholen mit der Drahtschere. Patten, der Scheißkerl, sei plötzlich vor ihr aufgetaucht. Verteidigungsreflex. Hätte ich auch gemacht.«
    »Und wenn Ihnen der Mann danach tot zu Füßen gelegen hätte, was dann?« fragte Wield. »Und was ist damit, daß sie sich auskannte, Sir? Ich habe die Aufzeichnungen von TecSec gelesen, sie hat es fast bis zu den Laboren geschafft.«
    Pascoe kam Dalziel zur Rettung.
    »Sie klingt mir nach einer Frau, die alles genau plant, bevor sie etwas unternimmt, und nicht wie jemand, der spontan wie ein kleines Mädchen handelt.«
    Seine Absicht war gewesen, eine weitere vernünftige Erklärung dafür vorzubringen, daß Cap Marvell die Räumlichkeiten von Wanwood kannte, aber bereits als er die Worte aussprach merkte er, daß man sie ganz anders interpretieren konnte.
    Sowohl Wield als auch der Dicke warfen ihm einen Blick zu, der unergründlich war und gleichzeitig Bände sprach.
    Und an diesem Punkt hatte Pascoe hastig eingeworfen:»Ach, übrigens, da wir gerade von Wanwood

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