Der Wald des Vergessens
WYF , und man habe ihnen befohlen, sich zurückzuziehen. Vernon fragt: Wer gab den Befehl? Doyle sagt: Der Feldwebel habe den Befehl weitergeleitet. Wo ist der Feldwebel? Er sei weiter hinten mit verwundetem Offizier. Wo sind die Waffen? Feldwebel habe befohlen, sie wegzuwerfen. Vernon macht sich eine Notiz von Namen und Einheit. Eigene Pflichten ließen keine Zeit für weitere Ermittlungen.
Zweiter Zeuge, Feldwebel Mackie, Sanitätseinheit, im Einsatz auf dem vordersten Verbandsplatz. Feldwebel Pascoe kommt mit Leutnant Grindal, trägt ihn halb, obwohl der Leutnant bei Bewußtsein ist. Pascoe setzt Leutnant ab und bittet Mackie, ihn sich anzusehen. Pascoe setzt sich ein paar Meter weiter entfernt hin und zündet sich eine Zigarette an. Mackie untersucht den Leutnant, findet aber keine Verletzungen, abgesehen von starken Prellungen am Unterkiefer. Der Vorsitzende fragt, ob Mackie eine Theorie zur Ursache habe, Mackie erwidert: Als habe man ihm einen Schlag versetzt. Mackie sagt, er habe Feldwebel Pascoe gefragt, ob er verletzt sei. Er verneint und sagt, er würde gleich wieder nach vorn gehen, er wolle nur sichergehen, daß mit dem Lt. alles in Ordnung ist.
Dritter Zeuge, Hauptmann Ainstable, Stabsoffizier. Beim Sammeln von Informationen über den Verlauf des Vorstoßes auf Polygon. Bemerkt Feldwebel Pascoe. Fragt, ob er behandelt werde. Erfährt, daß das nicht der Fall sei. Fragt, was er tue. Pascoe sagt, er rauche. Fragt, warum Pascoe nicht bei seiner Einheit sei. Erfährt, daß die meisten tot seien, und wenn er es nicht glaube, dann könne er gern in den Wald gehen und selbst nachsehen. Der Hauptmann befiehlt Arrest – ursprünglich wegen Befehlsverweigerung, dann, nach Rücksprache mit Mackie, wegen Verdacht auf Fahnenflucht. (Eine weitere mögliche Anklage!)
Vierter Zeuge, Soldat Doyle. Er sagt, der Zug habe sehr schwere Verluste erlitten beim Vorstoß durch Polygon. Habe gehört, wie Feldwebel Pascoe Leutnant Grindal ständig anhielt, langsamer zu machen und Deckung zu suchen. Vorsitzender fragt, ob das nach dem militärischen Rat eines erfahrenen Soldaten an einen jungen Offizier klang. Doyle sagt, nein, sein Eindruck war, daß Feldwebel sich vor Angst in die Hose macht. Vorsitzender: Sie nicht? Doyle: Aber ja doch. Doch es sei seine Aufgabe gewesen, in Gang zu bleiben, bis der Befehl zum Halten kam, nicht anderen Leuten zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hätten. ( NB Antwort beeindruckte den Vorsitzenden eindeutig als ehrliche Antwort eines guten englischen Freibauern.) Schließlich geraten wir unter heftigen Beschuß aus einem Bunker. Viele Kameraden des Zugs fallen. Als letztes sehe ich den Leutnant mit einem Revolver in der Hand. Habe den Eindruck, er hält ihn auf den Feldwebel gerichtet, damit der zum Stillstand kommt. Dann explodiert eine Granate. Als Rauch und Trümmer wieder Sicht erlauben, sind Leutnant und Feldwebel nicht länger zu sehen, aber kurz danach taucht der Feldwebel auf und sagt, der Leutnant sei verletzt, und der Zug solle sich zurückziehen. Doyle habe gefragt, auf wessen Befehl hin. Der Feldwebel habe gesagt, der Leutnant habe den Befehl an ihn weitergegeben, kurz vor seiner Verletzung durch die explodierende Granate. Er sagt, er wolle sich um Leutnant Grindal kümmern, aber andere folgen ihm, und als der Feldwebel sie sieht, befiehlt er ihnen, die Gewehre wegzuwerfen und ihm zu helfen. Als sie sich weigern, sagt er: O. K., wenn ihr lieber tot mit Gewehr als lebendig ohne sein wollt, dann ist das eure Sache. Vorsitzender: Aber Sie haben die Waffen weggeworfen? Doyle: Nur, damit wir dem Leutnant helfen konnten. Als wir aus dem Wald heraus waren und der Leutnant seine Beine wieder etwas gebrauchen konnte, sagte der Feldwebel, daß die anderen in Deckung gehen sollten, während er den Leutnant zum Verbandsplatz bringt. Vorsitzender: Was haben Sie gemacht, nachdem Major Vernon mit Ihnen gesprochen hatte? Doyle: Was wir im Begriff zu tun waren, als er kam. Wir gingen wieder nach vorn, um unsere Waffen zu holen und zum Rest zu stoßen. Was Hauptmann Evenlode (Anklage) bestätigte. Doyle gelangte wieder nach vorn, die beiden anderen wurden unterwegs getötet. Hauptmann Evenlode erwähnt auch, daß er selbst zu einem früheren Zeitpunkt einmal Zeuge war, wie der Angeklagte Leutnant Grindal bedrohte und daß er ihn damals nur deshalb nicht unter Arrest gestellt habe, weil sich der Leutnant dem heftig widersetzt habe.
Fünfter Zeuge, Major Winander, RAMC [48] Diensthabender
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