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Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Der Weg der gefallenen Sterne: Roman

Titel: Der Weg der gefallenen Sterne: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caragh O'Brien , Oliver Plaschka
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dem Anblick. Die bunten Eisbällchen waren der reine Hohn.
    »Ich möchte, dass du Folgendes tust«, sagte sie zu Peter. »Schnapp dir ein paar deiner Leute, die mit der Registrierung schon fertig sind. Sag ihnen, sie sollen sich noch mal anstellen, aber bei einem anderen Arzt, damit es nicht auffällt. Sie sollen es weitersagen und immer wieder so machen. Lasst keine neuen Leute mehr in die Schlange. Es wird so aussehen, als ob wir brav mitspielen – aber wir werden der Enklave keine neuen Informationen mehr geben.«
    »Mit anderen Worten, wir sollen sie an der Nase herumführen.«
    »Genau – und zwar so lange, bis der Protektor seinen Teil der Vereinbarung erfüllt. Man hat uns reingelegt. Du, Malachai, gehst zu Derek und Ingrid. Sie sollen so viel Wasser wie möglich abfüllen, genug für uns alle. Jeder in Wharfton sollte schleunigst damit anfangen, Vorräte anzulegen.«
    »Mit allem gebührenden Respekt, meine Matrarch, aber ich werde Euch nicht allein lassen«, sagte Malachai. »Leon hat gesagt, ich soll dich beschützen, und genau das werde ich auch tun.«
    Gaia baute sich vor ihm auf. »Du wirst tun, was ich dir sage. Du kannst später wieder Bodyguard spielen, aber erst wirst du mir gehorchen, oder ich lasse dich in Ketten legen und mache dich zum ersten Krim von New Sylum. Willst du das?«
    »Gaia«, sagte Peter leise.
    »Willst du das?«, wiederholte sie und ignorierte Peter. Sie starrte dem großen, bärtigen Mann in die Augen und wurde immer wütender.
    »Verzeiht mir, Matrarch«, murmelte Malachai, tippte sich kurz an den Hut und verschwand.
    Gaia atmete tief aus. »Ich muss dem Protektor eine Nachricht zukommen lassen.« Und sie musste überlegen, was sie wegen Leon unternahm.
    »Ich kann die Nachricht überbringen«, bot Peter an.
    »Nein. Du machst genau, was ich gesagt habe.«
    »Befohlen, meinst du wohl. Und Malachai zu Derek zu schicken war ein Fehler. Das hättest du selbst tun sollen.«
    »Willst jetzt auch noch du dich widersetzen?«, fragte sie verletzt.
    »Du verlierst die Kontrolle«, erwiderte er rundheraus. »Die letzte Matrarch musste nie ihre Stimme erheben.«
    »Ich bin aber nicht sie!«, fuhr Gaia ihn an.
    Da merkte sie auf einmal, wie still es um sie war, und sah, dass alle Menschen im Umkreis innehielten und sie anschauten. Insbesondere die junge Brünette behielt sie im Auge und schien erpicht darauf, ihren Status als Peters künftige Freundin zu unterstreichen. Will drängte sich an ihr vorbei und kam zu Gaia. Auch er hatte eine Gelegenheit zum Rasieren gefunden, als gäbe es auf einmal nichts Wichtigeres für die Männer New Sylums als ein gepflegtes Äußeres.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Gaia erwiderte nichts. Was habe ich eigentlich erwartet? Natürlich dachten die Männer auch an sich selbst. Sie waren momentan zu nichts zu gebrauchen. Sie starrte auf ihre Zehenspitzen und war unglaublich frustriert.
    »Sie ist verärgert«, sagte da Peter.
    »Das bin ich nicht! Hör endlich auf damit!«
    Dass Peter ihre Führungsstärke in Frage stellte, machte ihr zu schaffen. Mehr noch aber ärgerte sie sich darüber, dass Leon ohne ihr Einverständnis in die Enklave gegangen war. Und ihre eigene Naivität spottete jeder Beschrei bung. Sie hätte wissen sollen, was Leon tun würde. Sie hätte ihn aufhalten sollen.
    Will räusperte sich.
    Gaia atmete tief durch, hob den Kopf und blickte erst den einen, dann den anderen Bruder an. Es kümmerte sie nicht, dass sie wie eine Tyrannin klang. »Ich bin nicht so geschickt Lady Olivia es war – das mag ja sein. Aber ich gebe mir alle Mühe, hier eine Lösung zu finden. Wenn ihr also einfach meine Anweisungen befolgen könntet, so wie die anderen, wäre ich euch wirklich dankbar.« Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte los Richtung Südtor.

12 Ein Mäuschen im Rohr
    Am Südtor lieh sie sich einen Stift und Papier und setzte eine Nachricht an den Protektor auf.
    Mein Protektor,
    wir haben Euch bei der Registrierung heute früh vermisst.
    Wo bleibt unser Wasser?
    Gaia Stone
    Matrarch New Sylums
    Eine Stunde später erhielt sie Antwort:
    Schwester Stone,
    gut Ding will Weile haben.
    Gez. Miles Quarry,
    Protektor
    »Er spielt mit uns.« Gaia zeigte Will die Botschaft. Will zumindest schien es ihr nicht nachzutragen, dass sie sich wie eine selbstherrliche Diva aufgeführt hatte. Peter hatte ihre Entschuldigung mit knappem Nicken zur Kenntnis genommen.
    Den Nachmittag verbrachte sie damit, in Wharfton das Anlegen der

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