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Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 2: Die Wächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erika O'Rourke
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gewissen Ordnung festzuhalten. » Mom?«
    » Oben!«, rief sie. Ich fand sie damit beschäftigt, auf den Badezimmerlampen Staub zu wischen.
    » Hast du es gesehen?«, fragte sie mit vom Weinen geröteten Augen und von all dem Putzen fast wunden Händen.
    » Es tut mir so leid.«
    Sie wischte sich die Augen. » Es war nicht deine Schuld. Ich wünschte nur, du hättest Gelegenheit gehabt, Daddy zu besuchen.«
    » Schon gut.« Die Gewissensbisse, weil ich sie angelogen hatte, machten meinem Magen zu schaffen. Ich musste meinen Vater nicht unbedingt besuchen. Der Brand hatte alle offenen Fragen geklärt. Ganz gleich, was mein Onkel in der Vergangenheit getan haben mochte oder was er mit der Forelli-Sippschaft zu tun hatte, es war immer noch besser als die Russen. Ich tätschelte ihr die Hand. » Wir fahren ein andermal hin.«
    Sie lächelte schwach. » Das wäre schön. Du siehst müde aus, meine Süße. Ich mache Kakao.«
    » Lass mich das machen. Ich bringe dir eine Tasse.«
    Sie umarmte mich noch einmal und umschloss mein Gesicht mit den Händen. » Du bist so ein liebes Mädchen.«
    Ich legte schnell meine feuchten Kleider ab und zog mir stattdessen einen Schlafanzug an, rieb mir die Haare mit dem Handtuch trocken und seufzte, als sie sich in ungebärdigen Locken ringelten.
    » Wie geht es ihr?«, fragte Colin, als ich nach unten kam und in die Küche ging.
    » Man könnte jede Oberfläche in diesem Haus als Operationstisch nutzen.« Ich holte einen Stieltopf und eine Schachtel Kakao aus dem Schrank. » Das ist ihr Bewältigungsmechanismus. Gib mir bitte die Milch.«
    Die vertraute Art, wie er sich durch die Küche bewegte, sorgte dafür, dass ich mich noch geborgener fühlte.
    » Heißt das, dass sie damit zurechtkommt?«
    » Ich glaube ja. Aber sie würde es mir nicht sagen, wenn es anders wäre. Sie will mich beschützen.«
    Er berührte mein immer noch feuchtes Haar. » Das Gefühl kenne ich.«
    Ich sah zu, wie die Milch zu dampfen begann, und rührte dann Kakao und Zucker hinein. » Möchtest du welchen?«
    » Gern.« Er beobachtete, wie ich die Becher füllte.
    » Ich werde rasch einen nach oben bringen«, sagte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Seine Arme schlossen sich um meine Taille und zogen mich eng an ihn, bevor sie mich sanft zur Treppe schoben.
    Ich brachte meiner Mutter den Kakao und überzeugte sie, Pause zu machen. Als ich auf dem Rückweg zu Colin war, klingelte mein Handy. Ich suchte es aus meiner Jackentasche hervor und las die SMS . Sie war von Jenny Kowalski.
    Wir müssen reden.
    Ich konnte meinem Onkel nicht helfen, mit Ekomow fertigzuwerden, wenn ich mit Jenny zusammenarbeitete. Und Billy hatte Kowalski nicht getötet, ganz gleich, was sie dachte. Wenn es Krieg gab, war es Zeit, sich für eine Seite zu entscheiden – und was für ein Mensch wäre ich gewesen, wenn ich mich nicht für meine Familie entschieden hätte?
    Tut mir leid, tippte ich. Das Geschäft ist geplatzt.
    Die Antwort kam beinahe sofort.
    Kein Kommentar. Das wird nicht ewig so funktionieren.
    Ich hatte mich gefragt, wer Jennys Quelle war, aber jetzt wurde mir des Rätsels Lösung so schlagartig klar, als ob die Stifte in einem Zylinderschloss mit einem Klicken in einer Reihe einrasteten. Nick Petros war derjenige, der ihr Informationen zuspielte. Er hatte mich im Unterricht angesprochen und mich eingeladen, ihn, wenn ich reden wollte, jederzeit in seinem Büro zu besuchen. Er hatte seinerzeit über die Gerichtsverhandlung meines Vaters berichtet. Er hatte eine Kolumne über Kowalskis Tod geschrieben. Er hatte es mir neulich ganz direkt gesagt – was er wusste und was er beweisen konnte, waren zwei verschiedene Dinge. Er wollte, dass ich ihm Beweise beschaffte.
    Ich legte das Handy weg, erschöpft, aber entschlossen. Es gab nichts mehr zu sagen.

Kapitel 42
    Am Mittwochmorgen wartete Lena auf den Stufen vor der Schule auf mich. » Ich habe davon gehört! Geht es dir gut?«
    » Ich war noch nicht einmal da.« Ich strich mir mit vor Übermüdung schweren Armen die Haare aus dem Gesicht. » Als wir zum Restaurant gekommen sind, war der Brand bereits gelöscht.«
    » Ist deine Mutter völlig am Boden zerstört?«
    Ich dachte an den Anblick zurück, der sich mir vor einer Stunde in unserer Küche geboten hatte, die Berge von Rührei, Würstchen und Kartoffeln, die sie für Colin, die beiden Männer auf Wachposten und mich zum Frühstück gemacht hatte. » Sie ist ein bisschen von der Rolle.«
    Es war

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