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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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zurückkommst. Ich nehme an, das Mädchen hat deine Telefonnummer und weiß, wie man sie wählt. Warum fragt sie mich also? Dann holt deine Beratungslehrerin mich aus dem Unterricht, um zu fragen, ob ich dir deine Sachen bringen kann, da du krank nach Hause gegangen bist. Nur dass jeder weiß, dass du nicht krank warst, denn wenn du es wärst, wäre Colin gekommen und hätte dich abgeholt. Aber er ist pünktlich zu Schulschluss aufgetaucht, und ich musste ihm sagen, dass du nicht da bist. Das heißt, dass sie für dich lügt. Wie gesagt, seltsam.«
    Ich sagte nichts.
    » Und dann ist da noch dein Handy. Es hat ständig geklingelt. Am Ende habe ich abgenommen, aber wer auch immer dran war, hat aufgelegt. Und wieder angerufen. Äußerst seltsam.«
    Ich zog mein Handy aus der Tasche und sah nach, wer angerufen hatte. Jenny Kowalski. Das hieß, dass irgendetwas los war und sie entweder meine Hilfe brauchte oder mich warnen wollte. Auf alle Fälle schlechte Nachrichten. Ich fragte mich, ob die Cops heute Nachmittag im Morgan’ s w egen meines Vaters oder meinetwegen da gewesen waren.
    » Danke, dass du mir die Sachen gebracht hast.«
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen. » Also ist das wieder eine der Situationen, in denen du mir erzählst, dass alles kompliziert ist und du es mir nicht erklären kannst, dass es dir aber wirklich leidtut?«
    Ich machte mir noch nicht einmal die Mühe zu antworten.
    » In Ordnung«, murmelte sie. » Aber sag mir eines: Wann immer du diese Nummer abziehst, hat Luc die Finger im Spiel. Ist er wieder da?«
    » Ja.«
    » Und seid ihr beiden…«
    » Ich weiß es nicht.«
    » Zwischen dir und Colin ist es also wirklich aus?«
    Ich drückte mir eine Hand auf den Bauch, als ob das die Übelkeit hätte aufhalten können, die mich jedes Mal überkam, wenn ich mir diese Frage stellte. » Er ist richtig wütend, Lena. So als ob er vielleicht nie mehr aufhört, wütend zu sein. Ich kann es nicht wieder ins Lot bringen.«
    » Also ist Luc dein Lückenbüßer?«
    » Luc ist…« Mehr als ein Lückenbüßer. Sogar mehr als eine Alternative. Luc war alles, was ich sein konnte, und alles, wovor ich mich fürchtete, und alles, wovon ich je in den verborgensten, geheimsten Winkeln meines Herzens geträumt hatte. Das machte ihn gefährlicher als alles andere in meinem Leben, Mafia oder Magie. » Kompliziert.«
    Lena spielte mit einem Bleistift auf meinem Schreibtisch herum. » In wie großen Schwierigkeiten steckst du?«
    Ich stieß das Telefon an und sah ihr in die Augen. » In sehr großen.«
    » Du solltest dir von mir da heraushelfen lassen.«
    » So einfach ist das nicht.« Ich konnte Lena nicht den Bögen aussetzen– und ich würde sie auch nicht der Mafia aussetzen. » Es ist zu gefährlich.«
    » Mo. Hör mir zu. Lass mich dir da heraus helfen.«
    Die Eindringlichkeit ihres Gesichts– vor Sorge verzerrt, die sonst olivfarbene Haut hochrot– ließ mich begreifen, was sie damit sagen wollte. Sie meinte nicht, dass sie Nachrichten weiterleiten oder für mich lügen würde, wenn ich die Schule schwänzte. Sie konnte mir einen anderen Ausweg bieten– eine neue Identität, einen Neuanfang. Aber vor der Magie hätte ich mich nicht verstecken können, selbst wenn ich es gewollt hätte.
    Und ich wollte es nicht. Es stand in meinen beiden Welten zu viel auf dem Spiel. Wenn ich ging, dann wollte ich, dass es geschah, weil ich auf etwas zuging, nicht, weil ich vor etwas davonlief.
    » Das weiß ich zu schätzen, aber ich muss das hier durchstehen.«
    Sie biss sich auf die Lippen. » Bist du dir sicher? Wir können dich verschwinden lassen.«
    » Ich will nicht mehr verschwinden.«
    » Gut«, sagte sie nach einer langen Minute. » Dann büffelst du jetzt besser Mathe. Wir schreiben morgen eine Arbeit.«
    Ich stöhnte.
    » Siehst du? Jetzt wünschst du dir, du hättest ja gesagt, nicht wahr?« Wir gingen wieder nach unten, und sie umarmte mich rasch. » Sag Bescheid, wenn du es dir anders überlegst, ja?«
    » Das werde ich nicht. Aber danke.«
    Nach dem Abendessen ging ich nach oben und hörte mir die vollen zehn Nachrichten an, die Jenny hinterlassen hatte. Sie waren beinahe identisch– der einzige Unterschied war, dass jede panischer als die vorhergehende klang.
    » Ich bin’s. Hör zu, ich habe gerade einen Anruf von Nick bekommen. Er sagt, du sollst das mit den Unterlagen über das Slice vergessen. Und das Morgan’s. Alles.« Sie versuchte ohne großen Erfolg, ihre Tränen zurückzuhalten, und die

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