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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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Enttäuschung war ihr sogar auf der Mailbox deutlich anzuhören. » Sie danken uns für unsere Hilfe, aber die Ermittlungen werden ohne unsere Beteiligung weitergehen, und, ach ja, es tut ihnen sehr leid, dass mein Vater tot ist.« Ich hörte, wie sie sich die Nase putzte, tief Luft holte und fortfuhr: » Sie halten uns nicht mehr auf dem Laufenden, Mo. Ich glaube, sie schlagen bald zu und wollen nicht, dass wir etwas damit zu tun haben. Du musst vorbereitet sein. Und dein Freund auch.«
    Ich ließ mich aufs Bett fallen, blendete aus, dass sich mir die Brust bei dem Gedanken zusammenzog, dass Colin nicht mehr mein Freund war, und versuchte, einen Plan zu schmieden. Die Polizei hatte es nicht auf Colin abgesehen, da war ich mir fast sicher. Billy hatte ihn schon längst aus allem Wichtigen, allem Illegalen, ausgeschlossen. Als Billy klar geworden war, dass Colin und ich zusammen waren, war er zugleich zu dem Schluss gekommen, dass Colin nicht loyal genug war, um weiter Vertrauen zu verdienen. Meine Mutter würde natürlich geschützt sein. Sie hatte vielleicht eine Ahnung von dem, was vorging, aber sie hatte sich nie daran beteiligt. Sie war im Dunkeln gelassen und immer wieder ausgenutzt worden.
    Blieb noch mein Vater. Und er hatte sich mit solch einer Begeisterung wieder in sein Leben bei der Mafia gestürzt, dass niemand an seiner Loyalität zu meinem Onkel zweifeln würde. Er war vielleicht noch nicht lange wieder zurück, aber es war ihm unverkennbar gelungen, sich bei den Forellis erneut beliebt zu machen, und ich bezweifelte nicht, dass es bereits einen Berg von Beweismaterial gegen ihn gab.
    Ich hatte ihn angefleht, es nicht zu tun, und er hatte mich ignoriert, sogar nachdem die Polizei deutlich gemacht hatte, dass sie ihn beobachtete. Er war so überzeugt gewesen, dass er das Richtige für uns tat und die verlorene Zeit aufholte. Und jetzt würden wir ihn von neuem verlieren.
    Wenn ich ihn nicht warnte.
    Es bestand die Gefahr, dass er es Billy verraten würde. Er würde erkennen, dass ich mit der Polizei zusammenarbeitete, und sich für die Mafia und gegen mich entscheiden. Schon wieder.
    Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht würde er beschließen zu fliehen. Möglicherweise würde er sogar meine Mutter überzeugen mitzukommen. Aber wenn er es nicht tat, wenn er Billy und dem organisierten Verbrechen treu blieb, dann würde er wieder in Terre Haute landen, und meine Mutter würde am Boden zerstört sein.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Meinen Vater einweihen und so die Gelegenheit riskieren, Billy das Handwerk zu legen, oder den Mund halten und ihn wieder ins Gefängnis gehen lassen?
    Ich griff instinktiv nach dem Telefon und wählte die Nummer, bevor mir bewusst wurde, was ich tat.
    » Stimmt etwas nicht?«, fragte Colin, der schon beim ersten Klingeln abnahm.
    Ich schloss die Augen und verlor mich in dem sicheren, vertrauten Klang. Ich war in Versuchung, ihm mein Herz auszuschütten, mir von ihm sagen zu lassen, was ich tun sollte, und in Kauf zu nehmen, dass er sich um alles kümmerte.
    Aber ich hatte ihm gesagt, dass ich auf mich selbst aufpassen konnte. Wenn ich ihn mitten in der Nacht anrief, damit er mein Leben in Ordnung brachte, war das ein Eingeständnis, dass ich dazu nicht in der Lage war, und ich war nicht bereit, das zuzugeben oder wieder das behütete Schulmädchen zu werden, das er vor einem ganzen Leben kennengelernt hatte.
    » Nichts«, log ich. Alles. Auch mit uns. » Ich gehe morgen zur Schule. Ich dachte, du würdest das wissen wollen.«
    » Du rufst mich um«– ich hörte das Rascheln von Bettzeug, als er sich aufsetzte und nach dem Wecker griff– » Mitternacht an? Um mir das zu sagen? Was ist passiert, als du dich mit Billy getroffen hast?«
    Natürlich wusste er über das Treffen Bescheid. Er hatte wahrscheinlich die ganze Zeit über das Morgan’s beobachtet. » Er wollte neu über unsere Abmachung verhandeln. Ich habe nein gesagt.«
    » Warum?«
    » Ich dachte, du würdest es nicht zu schätzen wissen, wenn ich Entscheidungen über deine Zukunft fälle, ohne sie mit dir zu besprechen. Oder überhaupt.«
    » Da hast du richtig gedacht«, sagte er. » Was wollte er von dir?«
    » Er will die Magie. Um Ekomow zu beseitigen, wie er behauptet, aber er würde nicht lockerlassen, bis er an der Spitze der gesamten Mafia steht.«
    » Und du hast nein gesagt.« Grimmige Befriedigung klang durch die Leitung. » Er wird nicht nachgeben.«
    » Ich auch nicht.«
    Lange herrschte

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