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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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nicht mit ihm zusammenarbeiten wollen.«
    » Das tue ich nicht«, erwiderte Ekomow. » Wir hatten reichlich Zeit, uns zu unterhalten, während wir auf dich gewartet haben. Ich bin nicht derjenige, der mit deinem Mr. Anton zusammenarbeitet.«
    » Er ist nicht meiner.« Ich hielt inne. » Worüber haben Sie gesprochen?«
    » Alles Mögliche«, sagte Anton. » Besonders über dich. Juri war so niedergeschlagen, als ihm klar geworden ist, dass du für deinen Onkel arbeitest. Er dachte, ihr hättet euch einander entfremdet.«
    » Das haben wir auch.«
    » Und doch arbeitest du schon die ganze Zeit über für ihn.«
    Ich schloss kurz die Augen; als ich sie wieder öffnete, sah ich die Resignation in Ekomows Gesicht. Resignation, keinen Zorn. Die Erkenntnis verstörte mich. » Ich musste Colin beschützen. Ich konnte nicht nein sagen.«
    » Na, das stimmt aber nicht ganz«, erwiderte Anton und wedelte mir mit einem Finger vor der Nase herum, als wäre ich ein Kind, das er bei einer Lüge ertappt hatte. » Du hast ihm gerade gestern etwas abgeschlagen. Undankbar, wenn man in Betracht zieht, was er schon alles für dich getan hat. Daran würde jeder Anstoß nehmen.«
    Und dann verstand ich. » Dreckskerl. Er hat beschlossen, sich stattdessen mit dir zusammenzutun.«
    Du wirst diesen Augenblick noch bereuen, hatte Billy gesagt.
    » Wie lautet doch gleich dieses Sprichwort, das Sie so schätzen?«, sagte Anton zu Ekomow, der sich schwer auf den Stock stützte und dessen Gesicht wie Ton wirkte. » Der Feind meines Feindes…«
    » Ist mein Freund«, erwiderte Ekomow. » In letzter Zeit schätze ich es nicht mehr gar so sehr.«
    » Wenn es ein Trost ist: Er hat mich abgewiesen, als ich ihm das erste Mal eine Partnerschaft angetragen habe. Er dachte, er könnte dir noch einmal gut zureden. Zum Glück hast du das Ehrenhafte getan und nein gesagt. Aber das ist alles Schnee von gestern, nicht wahr?«, sagte Anton und rieb sich die Hände. » Sollen wir weitermachen?«
    » Das darfst du nicht tun«, sagte ich, und mir wurde übel. » Er ist unschuldig und unbeteiligt.«
    » Nicht gerade unschuldig«, entgegnete Anton. Ekomow wich zurück.
    » Bitte«, sagte ich leise.
    » Du würdest dich doch nicht ernsthaft für diesen Mann opfern, oder? Für den Flachen, mit dem ich dich schon gesehen habe, gewiss, für deine Familie, deine Freunde. Luc DeFoudre.« Er hielt inne und klopfte sich nachdenklich ans Kinn. » Das wäre interessant. Meinst du, er würde es zulassen? Das bezweifle ich. Aber dieser Mann? Du würdest dich mir ergeben, um ihm das Leben zu retten?«
    » Er hat es nicht verdient zu sterben.« Ekomow schlurfte zur Hintertür hinüber. Wenn ich Anton lange genug ablenken konnte, würde es ihm vielleicht gelingen zu entkommen. Ich spürte, wie Anton auf eine nahe Linie zurückgriff und die Magie sammelte, die er benötigte. » Du brauchst das nicht zu tun.«
    Er musterte mich. » Du hast wohl recht. Mit beidem.«
    Der Drang zu flüchten ließ meine Knie zittern, aber ich drückte sie durch. Mir meine Angst anmerken zu lassen würde ihn nur in seiner Vorgehensweise bestärken. Ekomow hatte fast die offene Tür erreicht.
    » Aber das ist mir gleichgültig.« Anton streckte schwungvoll einen Arm aus, und ein dunkelblauer Blitzstrahl durchschnitt die Luft und traf Ekomow in die Brust. Er hatte kaum die Zeit, überrascht dreinzusehen. Er ächzte und brach dann zusammen, wobei sein Körper von der Wucht des Stoßes herumgewirbelt wurde. Sein Gehstock fiel klappernd aufs Linoleum, und dann war er nur noch ein trauriges, schlaffes Etwas, dessen Gesicht die gleiche Farbe wie der schmutzige Schnee draußen hatte.
    Die Magie zuckte und verrenkte sich, als sie in mir aufstieg. Das Flüstern von vorhin– Geh jetzt, lauf, geh, lauf weg – baute sich in meinem Kopf zu solch einem lauten Kreischen auf, dass ich nicht unterscheiden konnte, ob ich selbst auch schrie, während ich rückwärts vor Anton zurückwich, zitterte und Übelkeit im Magen spürte.
    » Das war ganz leicht«, sagte er, und ich konnte ihn über das Getöse in meinem Kopf hinweg kaum verstehen. » Er hat nicht gelitten, weißt du? Es hat nicht wehgetan. Zumindest nicht sehr.«
    » Du hättest ihn nicht töten müssen!«
    » Was für ein Mensch wäre ich wohl, wenn ich nicht Wort halten würde? Ich habe deinem Onkel versprochen, dass ich ihm im Austausch für die Gelegenheit, dich allein zu treffen, helfen würde, seine Stellung unanfechtbar zu machen.«
    Ich griff nach Luc,

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