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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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und Anton schnalzte mit der Zunge. » Mach dir nicht die Mühe«, sagte er, » sonst ziehe ich dich einfach ins Dazwischen, bevor er herkommt. Und ich würde nicht dazu raten, bei einer Spaltung übereilt vorzugehen, denn dann sind Fehler unvermeidlich.«
    » Unvermeidlich.« Das konnte doch beim besten Willen nicht mein Schicksal sein. Es musste einen Ausweg geben. Aber Anton spazierte in seinem leicht zerknitterten Anzug auf mich zu, ein manisches Funkeln in den Augen. Ich wich zurück und versuchte, den Messerblock zu finden, aber er war eine halbe Küche entfernt, zu weit weg, als dass ich ihn hätte erreichen können.
    Anton packte mich, so dass mir seine Finger in die Oberarme drangen, und stieß mich gegen die Theke, bis die Kante sich mir in den Rücken bohrte. Ich wehrte mich und trat mit gebleckten Zähnen um mich, aber er packte meine Haare, verdrehte sie schmerzhaft und schlug meinen Kopf gegen den Schrank, bis mir schwarze Punkte vor den Augen tanzten. Angetrieben von meinem eigenen Entsetzen und dem der Magie, kämpfte ich darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Anton schleuderte mich durch die Küche, und ich landete nur Zentimeter entfernt von Ekomows Leiche, deren braune Augen blind und stumpf geworden waren.
    » Dumme, dumme Flache.« Anton zog sich die Manschettenknöpfe an seinem marineblauen Jackett zurecht und musterte mich mit klinischer Kälte. Ich spürte, wie er auf die Linien zurückgriff und einen neuen Sprengstoß vorbereitete. Er konnte mich nicht töten, aber er konnte mich ohnmächtig schlagen oder bewegungsunfähig machen. Ich würde ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert sein.
    Und Gnade kannte er nicht.
    Ich krabbelte auf Händen und Knien rückwärts und wimmerte, als ich Ekomows eiskalte Hand streifte.
    Und dann ertönte ein neues Geräusch, ein Knall, der in der Luft hing, beinahe so ohrenbetäubend wie die Magie. Und dann noch einer. Und noch einer.
    Antons Hände sackten herab, das blaue Licht, das seine Finger umschlossen hatten, löste sich in Nebel auf, und Rot sickerte ins gestärkte Weiß seines Hemds. Er ächzte und brach zusammen.
    Colin stand mit der Pistole in der Hand in der Tür. » Geht es dir gut?«
    Ich keuchte, und er durchquerte die Küche in drei Schritten, zog mich auf die Beine und drängte mich Richtung Tür. Ich stolperte über meine eigenen Füße, als ich auf ihn zutaumelte.
    » Wir müssen gehen«, sagte Colin. » Er ist tot.«
    Anton lag mit dem Gesicht nach oben in einer Blutlache, aber er war nicht tot. Ich spürte, wie er die Linien anzapfte, und sah, dass sich ein blassblaues Leuchten über seine Brust ausbreitete. » Nicht tot. Er heilt sich.«
    Colins Griff verstärkte sich. » Dann müssen wir wirklich weg.«
    » Warte!« Ich huschte um die beiden Körper herum und hob den USB -Stick auf, während Anton sich auf die Seite wälzte. Sein Zugriff auf die Linien war schwerfällig, und er konnte seine Zaubersprüche nur murmeln, aber er heilte sich zu rasch, als dass wir hätten entkommen können. Wir brauchten Zeit. Ich schnappte mir Ekomows Stock vom Boden und schwang ihn wie einen Baseballschläger gegen Antons Kopf.
    Er lag wieder still, aber die Linien zuckten von Zeit zu Zeit, und einen weiteren Beweis dafür, dass er nicht tot war, brauchte ich nicht. Ich musste noch viel mehr Schaden anrichten, aber Colin zerrte an meinem Arm. » Komm jetzt, Mo!«
    Wir rannten den Korridor entlang, an der Rezeption vorbei. Edie schaute beunruhigt auf.
    » Ist alles in Ordnung? Ich dachte, ich hätte gehört, wie…«
    » Ich habe etwas umgeworfen«, sagte ich, » Töpfe und Pfannen. Ich habe alles wieder aufgeräumt.«
    Colin verschwendete keine Zeit auf Höflichkeiten mit Edie. Die Hand auf meinen Rücken gelegt, schob er mich eilig durch die Tür nach draußen. Wir stürmten auf die dunkle Straße hinaus, und der plötzliche Lärm des Alltagslebens war verwirrend. Ich blieb stehen, versuchte mich zu orientieren und tastete nach Anspannung in den Linien, die darauf hingedeutet hätte, dass Seraphim in der Nähe waren. Bis auf den schwachen, unregelmäßigen Sog, den Anton verursachte, während er sich heilte, war da nichts. Sogar die Schutzzauber der Quartoren waren verschwunden, und ich t adelte mich selbst dafür, dass ich es erst jetzt bemerkte.
    » Kann ich mir die Pistole leihen?«, fragte ich und ging in Richtung Bar.
    » Nie im Leben«, sagte Colin. » Du kannst nicht zurück ins Morgan’s gehen.«
    » Billy hat mich verraten und verkauft. Er hat mich

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