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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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dahinterzukommen«, sagte er. » Pascal würde wissen, was vorgeht.«
    » Pascal würde mich zu seinem neuesten Experiment machen und mich sezieren, falls ihm das helfen würde, alles herauszufinden. In der Angelegenheit wende ich mich nicht an die Quartoren.«
    Plötzlich sah ich vor mir, wie Luc den Quartoren alles erzählte, mich an sie verriet, weil er glaubte, dass sie unter ihren Roben dem Ziel ergeben waren, die Magie zu retten. Nicht mit mir!
    Er trommelte auf dem Kaminsims herum, und seine Besorgnis wich Gereiztheit. » Die Seraphim werden dir weiter nachstellen. Sie werden dir den Verstand spalten und dein Innerstes nach außen kehren. Du vertraust den Quartoren nicht, in Ordnung. Aber ich gehöre nicht zu ihnen, noch nicht, und ich werde mein Möglichstes tun, dich zu beschützen.«
    » Vor den Seraphim? Oder vor den Quartoren?«
    Darauf wusste er keine Antwort, und das traf mich mehr, als ich erwartet hatte. » Das ist das Problem. Du sagst ständig, dass ich mich entscheiden muss, welches Leben ich will– unter Flachen oder unter Bögen–, aber ich bin nicht die Einzige, die vor einer Wahl steht.« Ich warf wieder einen Blick auf die Armbanduhr. » Es ist spät, Luc. Kann ich bitte nach Hause?«
    » Klar. Aber, Mouse…« Er zog mich mit einer Hand näher heran und schnitt mit der anderen eine Tür in die Luft. Mit leiser, amüsierter Stimme, in der dennoch unverkennbar ein Unterton von Anspannung mitschwang, fragte er: » Was bringt dich auf den Gedanken, dass ich die Entscheidung nicht längst gefällt habe?«

Kapitel 10
    Es kam mir ungerecht vor, dass ich mit so viel Macht verbunden war und doch nicht auf sie zurückgreifen konnte– nicht einmal, um mich selbst am nächsten Morgen wach zu halten. Ich schleppte mich durchs Frühstück, döste auf der Fahrt zur Schule an Colins Schulter und bereitete mich darauf vor, den Rest des Tages durch meine Kurse zu schlafwandeln. Aber als wir uns der Schule näherten, begann ich mich fahrig zu fühlen, als hätte ich eine ganze Kanne Kaffee und nicht nur eine Tasse getrunken. Und als ich aus dem Truck stieg, durchfuhr mich ein noch kräftigerer Adrenalinstoß.
    Das Gelände von St. Brigid war von zahlreichen Linien durchzogen, aber sie waren ziemlich ruhig. Dann und wann spürte ich, wie Niobe oder Constance sie benutzten, besonders, wenn sie ins Dazwischen gingen, aber die meiste Zeit über waren sie kaum zu bemerken.
    Heute Morgen jedoch bebte jede einzelne Linie, die an das Gebäude grenzte oder es durchquerte, vor Energie. Bögen aus allen Häusern griffen darauf zurück. Ich hielt mich an der Tür fest, weil ich spürte, wie die Macht die Luft um mich herum auflud wie bei einem Gewitter.
    » Probleme?«, fragte Colin.
    » Ich weiß es nicht.« Ich beugte mich wieder ins Fahrerhäuschen, und er küsste mich, ein kurzer Augenblick der Zärtlichkeit, der mich auf den Boden der Tatsachen zurückholte. » Bögen. Sogar sehr viele.«
    Er konnte sie nicht sehen, hielt aber dennoch nach ihnen Ausschau. » Sollten wir wieder wegfahren?«
    » Es ist besser, ihnen die Stirn zu bieten. Ich gehe und rede mit Niobe.«
    Niemand sonst schien das Summen in der Luft zu bemerken, als ich den Schulhof überquerte, aber ich war mir deutlich bewusst, dass hundert unsichtbare Augen mich beobachteten. Niobe empfing mich gleich hinter der Tür.
    » Sag mir, dass das nicht von Dauer ist«, brummte ich und wies auf einen nahen Magiestrom.
    » Die Quartoren waren unerbittlich, Mo. Du brauchst Schutz.«
    » Es macht mich ganz verrückt.« Das ständige Surren der Linien bescherte mir eine Gänsehaut auf den Armen. » Es müssen mindestens zwanzig Leute hier sein. Macht es dir gar nichts aus?«
    Sie runzelte die Stirn. » Ich kann nur meine eigenen Linien spüren, und die stören mich nicht. Vielleicht bist du aufgrund deiner Fähigkeiten empfindlicher. Es ist wirklich besser so– die Wachen sagen uns Bescheid, wenn Anton sich nähert, und ich kann dich an einen sicheren Ort bringen, während sie sich mit ihm befassen.«
    Wie eine magische Version des Geheimdiensts. Ich fragte mich, ob sie auch kleine Funkgeräte im Ohr hatten– und dann, ob all die Energie, die durch meinen Körper pulsierte, mich etwas übergeschnappt machte.
    » Sie müssen weg«, sagte ich und versuchte mich zu konzentrieren. » Ruf Orla und sag ihr, dass sie sie abziehen soll. Ich kann nicht den ganzen Tag so verbringen.«
    » Du solltest dich glücklich schätzen. Die Quartoren waren dafür, dich bis nach

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