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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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der Nachfolge wegzusperren. Zu deinem eigenen Besten.«
    Kälte breitete sich schleichend in mir aus. » Sie können doch nicht…«
    » Sie sind die Quartoren, und sie haben das Recht zu tun, was auch immer sie für nötig halten, um die Magie zu schützen. Luc hat sich dagegen ausgesprochen und sich durchgesetzt. Dieses Mal. Aber wenn du keine Möglichkeit findest, die Sicherheit der Magie zu garantieren– und die Seraphim zu besiegen–, wirst du den Rest deines Lebens in Schutzhaft verbringen, ganz gleich, wie hart Luc für dich kämpft.«
    » Schutzhaft?« Ich setzte zornig zu einem Protest an, bevor der Rest ihrer Worte zu mir durchdrang. » Luc hat sich für mich eingesetzt? Gegen die Quartoren?«
    Sie musterte mich nachdenklich. » Ich kenne Luc schon lange. Die Bürde, der Erbe zu sein, hätte jeden anderen die Menschlichkeit gekostet, alles Weiche und allen Anstand weggebrannt und nur die Pflicht und die Macht übrig gelassen. Es ist ihm gelungen, das zu vermeiden, aber wenn du weiter so leichtfertig bist, wirst du ihn zwingen, sich selbst völlig aufzugeben.«
    Bevor ich weitere Fragen stellen konnte, tauchte Lena auf. » Kommst du? Die Schulversammlung beginnt in fünf Minuten.«
    » Dann macht ihr euch besser auf den Weg.« Niobe drehte sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    » Ich dachte, Beratungslehrerinnen sollten nett und liebevoll sein«, sagte Lena, » aber im Vergleich zu der Frau wirkt ja selbst Schwester Donna wie ein Engel.«
    » Sie ist etwas gewöhnungsbedürftig«, sagte ich. » Gibt es schon Gerüchte über das diesjährige gemeinnützige Projekt in der Fastenzeit?«
    » Nein, nicht soweit ich weiß. Aber in ein paar Minuten wissen wir mehr.«
    In der Fastenzeit setzte die Schulleitung immer ein gemeinnütziges Projekt für die ganze Schule fest, bei dem wir vierzig Tage lang unsere Zeit für Bedürftige zur Verfügung stellten. Letztes Jahr hatten wir benachteiligten Kindern Nachhilfe gegeben, im Jahr davor Veteranen in einer nahe gelegenen Einrichtung etwas vorgelesen. Das Projekt war verpflichtend, um den Schulabschluss zu bekommen, bildete eine jährliche Tradition und bedeutete, dass man zwei Monate lang kürzere Schultage hatte.
    Als wir in die Turnhalle strömten, kam die Magie zur Ruhe, und mit ihr mein Nervenkostüm, das sich an die vibrierenden Linien gewöhnte. Als Schwester Donna mit flatterndem Habit zum Podium marschierte, verflog meine Unruhe. Sie leierte die gleiche Rede über den Zweck der Fastenzeit herunter, die sie jedes Jahr hielt, und die Magie spülte wie ein Hintergrundrauschen über mich hinweg. Ich kämpfte darum, trotz der unbequemen Holzsitze wach zu bleiben.
    » Wach auf«, zischte Lena und versetzte mir einen Rippenstoß. » Wenn du auf meinen Pullover sabberst, schubse ich dich von der Bank!«
    » Tut mir leid«, flüsterte ich. » Gestern ist es spät geworden.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. » Colin?«
    » Nichts so Angenehmes.« Schwester Donna kam zum Schluss ihrer Rede, die Mädchen um uns herum applaudierten pflichtschuldig, und ich klatschte mit. » Okay, ich hab’s nicht mitbekommen. Wohin gehen wir?«
    » Suppenküchen und Obdachlosenasyle.«
    Quer über die Bänke hinweg sah Jill McAllister mich an, und ich verkrampfte mich wieder und hielt nach jeglichem Hinweis auf Antons Anwesenheit Ausschau.
    » Ich wette zwanzig Dollar, dass sie in unserer Gruppe ist«, knurrte Lena. » Übrigens fangen wir übermorgen an, falls du den Teil auch verschlafen hast.«
    » Toll.« Wir verließen die Turnhalle und schlossen uns der trägen Menge an, die sich auf den Weg in die zweite Stunde machte.
    » Wenn du also gestern Abend nicht mit Colin unterwegs warst…«
    Ich bekam Schmetterlinge im Bauch, wenn ich an meinen Besuch bei Colin zurückdachte. » Zuerst war ich das für eine Weile. Aber als ich nach Hause gekommen bin, hat da noch Arbeit auf mich gewartet.« Mein Aufenthalt bei den Bögen zählte eindeutig als Arbeit.
    » Du weißt aber, dass wir kurz vor dem Schulabschluss stehen, nicht wahr? Unsere Collegebewerbungen sind abgeschickt, unser Schicksal ist besiegelt. Wir können uns ein bisschen gehen lassen.«
    » Schön wär’s.« Ich hatte immer noch nichts von der NYU gehört. Zum jetzigen Zeitpunkt war ich mir noch nicht einmal mehr sicher, worauf ich hoffte– dass ich zugelassen werden würde, nur um absagen zu müssen, oder dass ich abgelehnt werden würde, so dass mir die Entscheidung abgenommen war.
    » Mo!« Constance rief meinen Namen

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