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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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in meinen Ohren, als würde ich an einer Muschel lauschen. Ich dachte an den Ozean, malte mir endloses blaues Wasser aus und zwang mich, mich zu beruhigen.
    » …unsere Abmachung«, sagte mein Vater.
    Der Deckel glitt mir aus der Hand und fiel klirrend zu Boden.
    Das Gespräch brach ab. Einen Augenblick später stand mein Vater in der Tür. Er hatte ein allzu herzliches Lächeln aufgesetzt und ein neues Handy bei sich, das er schnell in die Tasche steckte.
    » Ich habe dich gar nicht hereinkommen hören. Wann bist du nach Hause gekommen?«
    » Gerade eben erst.«
    Er bückte sich, um den Deckel aufzuheben, und wog ihn in den Händen, während er mich musterte. » Du riechst nach Rauch.«
    Ich verdrehte die Augen. » Ich rauche nicht.«
    Er schnupperte noch einmal. » Nicht wie Zigarettenrauch. Wie von einem Feuer. Wo warst du?«
    » Ich habe mit Lena für die Schule gelernt.«
    » Wie man Brände legt?«
    Ich drängte mich an ihm vorbei zum Kühlschrank und suchte nach etwas zu trinken. » Lena und ich haben gebüffelt. Colin hat mich nach Hause gebracht. Mit wem hast du gesprochen?«
    » Mit niemandem, den du kennst. Ich habe versucht, Arbeit zu finden.«
    » Arbeitest du nicht für Billy?« Meine Mutter hätte mit mir geschimpft, weil ich nicht » Onkel Billy« gesagt hatte, aber mein Vater zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    » Es ist nie eine schlechte Idee, mehrere Eisen im Feuer zu haben«, sagte er.
    » Oh doch, wenn du wieder im Gefängnis landest.« Ich öffnete eine Dose Cola light. » Oder ums Leben kommst.«
    » Das habe ich beides nicht vor«, sagte er.
    » Wenn du wieder erwischt wirst, bringt das Mom um, und wenn Billy und die Forellis herausfinden, dass du Nebenjobs hast, bringen sie dich um.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. » Wusstest du, dass deine Mutter mir deine Zeugnisse geschickt hat? Jedes Vierteljahr. Jedes Schuljahr.«
    » Ich weiß.« Es war ein Teil ihres Versuchs gewesen, uns weiter eine glückliche Familie sein zu lassen und dafür zu sorgen, dass mein Vater mich sogar in Abwesenheit noch kannte. Das war spektakulär schiefgegangen.
    » Du bist ziemlich klug, aber du weißt nicht so viel, wie du zu wissen glaubst. Keine Lieferungen mehr, Mo.«
    » Ich muss nicht auf dich hören. Ich bin fast achtzehn, und ich bin bisher ganz gut ohne deine Ratschläge zurechtgekommen. Außerdem bin ich in ein paar Monaten ohnehin weg.«
    » Das freut mich. Aber du bist ab jetzt nicht mehr im Geschäft. Ich kümmere mich um Billy.«
    » Warum? Damit du wieder im Knast landen und Mom noch einmal das Herz brechen kannst? Weißt du, wie lange sie darauf gewartet hat, dich wieder zu Hause zu haben?«
    In seinen Augen stand etwas, ein Anflug des Zorns, den er beinahe auf die Polizisten im Morgan’s losgelassen hätte. » Auf den verdammten Tag genau.«
    » Wenn du wieder da landest, wird es sie umbringen. Wirklich.« Er würde uns verlassen. Noch einmal. » Mach nicht alles kaputt, Dad.«
    » Das tue ich nicht. Das gelingt dir ja schon selbst ganz hervorragend.«
    Ich schnappte nach Luft und versuchte, eine Antwort herauszubringen. Es kam keine– der Vorwurf traf mich so tief, dass ich Angst hatte, er könnte recht haben. Und wenn auch nur einer von uns beiden erwischt wurde, würden die Konsequenzen katastrophal sein.
    Scheinwerfer spielten über die Fenster, als meine Mutter in die Einfahrt einbog. Mein Vater wies mit einem Daumen auf die Treppe. » Geh duschen, damit sie keine Fragen stellt.«
    Dieses eine Mal hörte ich auf ihn.

Kapitel 15
    Am Ende meiner zweiten Trainingsstunde mit Niobe war mir schmerzlich bewusst, dass die Quartoren einen Fehler begangen hatten. Sie hätte nicht als Beratungslehrerin an der St.-Brigid-Schule arbeiten sollen, sondern als Sportlehrerin. Die sadistische Ader beherrschte sie jedenfalls schon perfekt. Ganz gleich, ob wir die Etikette für die Zeremonie oder Kampftechniken einübten, sie genoss es viel zu sehr, mich auf all die Dinge hinzuweisen, die ich falsch machte, und mich dann zu zwingen, es noch einmal zu versuchen.
    Die Tatsache, dass Constance bei unseren Stunden dabei war, machte alles nur noch demütigender.
    » Was für einen Zweck hat es denn, all diese Zaubersprüche zu lernen? Ich werde sie niemals wirken können. Ich werde nie ein Bogen sein.« Niobe hatte uns in einen Übungsraum im Haus ihres Elements mitgenommen– einen großen Saal mit hoher Decke, Matten auf dem Boden und Waffen an den Wänden. Ich ließ mich auf eine niedrige Bank

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