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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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drang mir in die Ohren. Die Magie verrenkte sich und erschauerte, als sie wie widerstrebender Brennstoff für die Flammen in die Linien gezogen wurde. Ich umschloss Lucs Gesicht mit den Händen und zwang ihn, mir in die Augen zu blicken. » Du wirst uns umbringen. Hör auf damit! Stell es ab.«
    Er sah mich blinzelnd an.
    » Sie liebt dich. Sie hat es nicht gesagt, um dich zu verletzen«, sagte ich und hustete wegen des Rauchs. » Bitte, Luc. Hör auf mich. Bitte.«
    Er schloss die Augen, holte zitternd Atem– und die Flammen erloschen. Die Porträts verloren ihr unheilverkündendes Glühen, und die verbliebenen Skulpturen wackelten nicht mehr. Auf einen Wink hin schwang die Glastür auf, und frische Luft strömte ins Zimmer. Sie trug den Geruch der Süßen Duftblüte und des Regens mit sich.
    » Hör mir zu«, sagte ich leise. Die Linien kamen zur Ruhe, aber die Verbindung zwischen Luc und mir fühlte sich gefährlich eng an. Seine Wangenknochen drangen mir scharf in die Handflächen. » Deine Mutter liebt dich. Das sehe ich, wann immer du in ihrer Gesellschaft bist. Sie liebt dich, und mehr als alles andere will sie, dass du glücklich bist. Sie hat es nicht gesagt, um dich zu bestrafen.«
    » Das sollte sie aber.« Seine Stimme war heiser, und er hatte die Augen noch immer geschlossen. Was er auch sah, befand sich nicht in diesem Zimmer, und ich musste einen Weg finden, ihn zurückzuholen. » Keine Menschenseele würde ihr das zum Vorwurf machen.«
    » Was? Du hast dein Leben lang getan, was von dir erwartet wurde. Warum sollte sie dich dafür bestrafen?«
    » Weil es meine Schuld war, wenn es kein Schicksal war. Das ist das Schöne am Schicksal.« Er lächelte trostlos. » Wenn etwas Schlimmes passiert, ist man nicht schuld daran. Man hätte es nicht verhindern können. Sagt man das nicht so?«
    Das hatte er vor Ewigkeiten zu mir gesagt, als Verity gestorben war. Du hättest nichts tun können, um das zu verhindern, Mouse. Worte, die sowohl freundlich als auch ehrlich gewesen waren– aber sie waren keine Absolution. Und hier ging es nicht um Verity, sondern um weit mehr als ein Mädchen, das er erst im letzten Sommer kennengelernt hatte.
    » Erzähl es mir.«
    Er streckte die Hände aus, um meine zu bedecken, und führte meine Finger an seine Lippen. » Ich habe dich erschreckt. Das wollte ich nicht.«
    » Ich habe keine Angst vor dir.« Vor unserer Zukunft– und dem, was sie uns beiden abverlangen würde– durchaus, aber nicht vor ihm. Nicht mehr. » Erzähl’s mir.«
    Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, so dass die Strähnen ihm ins Gesicht fielen und ihn vor meinen Blicken verbargen, und ließ sich auf die Couch fallen. Ich setzte mich nahe genug neben ihn, dass sein Arm meine Schultern streifte, als er ihn auf der Rückenlehne ausstreckte, aber weit genug entfernt, um seine Körpersprache lesen zu können. Ich zog die Füße unter mich, stützte das Kinn in die Hände und wartete.
    » Ich hatte einen Bruder«, sagte er leise. » Theo. Ich war sechs. Er war siebzehn.«
    » Das ist ein großer Altersunterschied.«
    » Sie hatten einen Erben«, sagte er, aber es lag kein Groll in seinem Tonfall. » Sie brauchten kein zweites Kind.«
    Er schwieg, und ich hakte nach: » Wie war er so?«
    » Er hielt sich für ein Gottesgeschenk. Er hat seine Kräfte sehr früh erworben, bevor er auch nur in ganzen Sätzen sprechen konnte. Dominic hat gesagt, es läge daran, dass er der Erbe wäre. Er hat gern angegeben, verstehst du? Hat immer auf Tricks zurückgegriffen, um mich Mores zu lehren, nur weil er es konnte. Es ist etwas Großes, der Erbe eines Hauses zu sein, und wenn man noch die Sturzflutprophezeiung hinzurechnet, wird es sogar etwas noch Größeres. Die Leute erzählen einem, wie wunderbar man ist, und wollen nahe an einen herankommen, so als ob es abfärbt.«
    Ich nickte. Ich hatte bei Verity erlebt, dass die Leute immer einen Abglanz ihres Strahlens und ihrer Lebendigkeit für sich selbst haben wollten. Es war nichts, womit ich mich je hatte herumschlagen müssen.
    » Er wollte losziehen, um Freunde zu besuchen, und ich wollte mit. Er sagte nein, und ich war wütend. Ich habe ihm gesagt, dass er gar nichts Besonderes wäre– dass er auch nicht besser wäre als wir anderen.« Lucs Blick ging wieder in weite Ferne, an einen Ort, an den ich ihm nicht folgen konnte. » Ich habe gesagt, das Gefäß wäre das Einzige, was ihn zu etwas Besonderem macht. Wenn sie erst gefunden wäre, würde er nur noch die

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