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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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massig und in einen grünen Parka gehüllt.
    » Das Essen ist für heute Nachmittag vorbei«, sagte ich höflich, » aber Sie können morgen wiederkommen.«
    » Weißt du, wo meine Frau ist?«, nuschelte er. Eine Bierfahne driftete zu uns herüber.
    Ich beschattete mir die Augen mit der Hand und griff mit der Magie aus. Kein Bogen. Kein Flacher in der Gewalt einer Spaltung. Auch keiner von Billys Männern. Nur ein Typ, der nach der Arbeit ein paar Drinks zu viel gekippt hatte.
    » Tut mir leid«, sagte ich. » Ich glaube nicht.«
    » Meine Frau«, sagte er wieder, stieg bis zum Treppenabsatz hinauf und blieb ein Stück von uns entfernt stehen. » Und mein kleines Mädchen. Meine Emily.«
    » Wir kennen keine Emily«, erwiderte ich und deutete die Straße entlang. » Da hinten ist ein Polizeirevier, nur ein paar Blocks entfernt. Vielleicht kann man Ihnen da helfen.«
    Ihm geradewegs in eine Zelle helfen, bis er ausgenüchtert war, meinte ich, aber der Kerl sah mich kaum an. » Dich habe ich nicht gefragt«, sagte er und streckte einen teigigen, zitternden Finger aus. » Ich frage sie.«
    Lena erstarrte, und einen Moment lang wirkte ihr Gesicht ängstlich. Dann machte sie große, unschuldige Augen und drehte sich den Pferdeschwanz zu einem Knoten. Ich hatte diese Bewegung schon mehr als einmal gesehen– jedes Mal, wenn sie für mich gelogen hatte. » Ich weiß es auch nicht. Tut mir leid.«
    » Meine Frau. Meine Tochter. Wo sind sie?«
    » Ist heute Abend Gottesdienst? Vielleicht sind die dann schon drinnen. Sie sollten hineingehen und den Priester fragen.« Ich hielt Ausschau nach Colin und versuchte, gleichmütig zu klingen.
    » Halt die Fresse«, knurrte er, und Lena zuckte zusammen. » Sie sind nicht hier. Sag mir, wo sie sind.«
    » Ich weiß es nicht«, sagte sie, und eine gewisse Furcht machte sich in ihrem Tonfall breit.
    » Du verlogene kleine Schlampe!« Er stürzte sich auf sie, und sie fiel mit einem Schrei hintenüber auf die harten Steinstufen. Er baute sich drohend über ihr auf, beugte sich nach unten und packte sie vorn an der Jacke.
    » He!« Ich versuchte, ihn wegzustoßen, aber er schlug wild um sich und traf mich seitlich am Kopf.
    Er beugte sich wieder über Lena, die sich verängstigt zusammenkauerte. » Du weißt, wo sie sind. Du hast sie mi r weggenommen , aber sie gehören mir. Mir, und ich will…«
    Er brach ab, als er zurückgerissen wurde und Colin ihn gegen die Ziegelmauer der Kirche stieß. Er verdrehte dem Kerl den Arm nach oben und hinten, unmöglich hoch und unglaublich schmerzhaft mit anzusehen.
    » Du willst jetzt gehen«, stieß Colin hervor. » Das ist das Einzige, was du willst. Denn wenn du es nicht tust, breche ich dir den Arm wie einen Zahnstocher, und danach das Genick.«
    Colins Mund war weiß vor Zorn, seine Augen fast schwarz. Ich hockte mich neben Lena und half ihr auf, beobachtete ihn aber die ganze Zeit über und sah, wie er Stück für Stück die Kontrolle verlor und der seidene Faden, an dem seine Beherrschung hing, immer dünner wurde, als der Mann sich gegen ihn wehrte und ihn übel beschimpfte. Colin verdrehte ihm den Arm noch weiter; der Mann hörte auf zu reden und konnte nur noch abwechselnd zischen und wimmern.
    » Geht es dir gut?«, fragte Colin Lena über die Schulter.
    Lena nickte und fasste sich an den Ellbogen. Tränen hingen in ihren Wimpern, aber als ich versuchte, sie wegzuführen, schüttelte sie mich ab und marschierte auf den Mann zu. » Emily ist weg, du Dreckskerl.«
    » Hau ab«, sagte Colin und stieß ihn in Richtung Bürgersteig. Der Mann stolperte davon, hielt sich den Arm und fluchte. Colin folgte ihm und rief uns über die Schulter zu: » Wartet hier. Alle beide.«
    » Ein Freund von dir?«, fragte ich.
    » Es ist kompliziert«, sagte Lena, die schon wieder damit beschäftigt war, sich den Pferdeschwanz zu verdrehen. » Du weißt doch, wie das ist.«
    Ich schluckte eine schnippische Antwort herunter und rief mir ins Gedächtnis, wie oft sie bedingungslos und mit Freuden Ausreden für mich erzählt hatte. Also zog ich stattdessen ein Taschentuch hervor und hielt es ihr hin. » Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Sie wischte sich die Nase ab. » Es wird einen Wahnsinnsbluterguss geben, aber ich werde es überleben.«
    Ich knöpfte mir die Jacke zu. Die frische Luft fühlte sich nicht mehr gut an. Nur kalt. Um uns herum schien niemand etwas von dem Aufruhr bemerkt zu haben. » Wer ist Emily?«
    Sie schluckte und steckte die Hände in die

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