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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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und Familienkram und Bogenkram, obwohl ihr das nicht bewusst ist. Erinnerst du dich an den Einbruch? Sie hat mich nicht verpfiffen, und das war viel gefährlicher als ein einzelner Betrunkener.«
    » Hast du irgendeine Ahnung, in was sie verwickelt ist?«, fragte er.
    Ich starrte ihn an. » Nein. Aber du anscheinend.«
    Er zuckte ruckartig mit einer Schulter. » Ich habe mich umgehört.«
    » Du hast bei meiner Freundin eine Überprüfung vorgenommen?« Meine Stimme klang zu hoch und war für meinen Geschmack zu nahe an einem Kreischen, und ich dämpfte sie nur mit Mühe. » Du machst wohl Witze.«
    » Ich musste sichergehen, dass du nicht in Gefahr bist, und herausfinden, ob ihre Familie Verbindungen zur Mafia hat. Hat sie übrigens nicht.«
    » Du bist unfassbar. Also ist es, solange man es für einen guten Zweck tut, in Ordnung, im Leben eines anderen herumzuschnüffeln? Sagst du mir das?« Ich wollte, dass er ja sagte– und mehr als das: Er musste ja sagen, denn das würde mein Gewissen retten und mir für das, was ich getan hatte, die Absolution erteilen. Wie mir auffiel, ging es mir genauso wie Luc, der ans Schicksal glauben musste.
    » Ich sage dir, dass ich tun werde, was auch immer ich tun muss, um dich zu beschützen. Es tut mir leid, wenn du Anstoß daran nimmst, aber es ist mein Job.«
    » Dein Job.« Mir zitterte die Stimme.
    Seine Hand fand meine. » Nicht bloß ein Job. Ich kümmere mich um alles, was ich liebe.«
    Ich wünschte, ich hätte meinen Zorn mit voller Kraft aufrechterhalten können, aber seine Worte machten mir das unmöglich. Die Frage war nur, ob dieselben Spielregeln gelten würden, wenn er herausfand, was ich getan hatte.
    Wir fuhren hinter Lena auf den Parkplatz der L-Bahn-Station. Alles wirkte matschig und trist. » Ich muss mit ihr reden«, sagte ich.
    Sie kurbelte das Fenster herunter, als ich auf ihren kleinen weißen Cavalier zuging. » Tut mir leid«, sagte sie.
    » Du musst dich nicht entschuldigen«, erwiderte ich. » Kannst du fahren?«
    » Ja. Ich lege mir Eis auf den Ellbogen, wenn ich nach Hause komme.«
    » Gute Idee. Lena… Colin weiß Bescheid. Er will es mir zwar nicht sagen, aber er weiß Bescheid.«
    Sie presste sich die Fingerknöchel auf den Mund.
    » Ich habe das nicht als Drohung gemeint, okay? Wenn du es mir nicht erzählen willst, respektiere ich das. Ich werde weder Colin noch dir damit auf die Nerven gehen, versprochen.«
    Sie schüttelte ablehnend den Kopf. Die Geste wirkte panisch. So hatte ich Lena noch nie erlebt.
    Ich beugte mich vor und umklammerte den Fensterrahmen mit beiden Händen. » Du musst es mir nicht erzählen, aber du solltest eines wissen: Worum auch immer es dabei geht, es ist nicht so geheim, wie du geglaubt hast.«
    » Das ist nie etwas«, erwiderte sie leise. » Sag Colin danke von mir, ja? Ich bin froh, dass er da war.«
    » Ich auch.«

Kapitel 17
    Mein Onkel verstellte mir am folgenden Nachmittag im Morgan’s den Weg. » Hast du noch einmal über unser Gespräch neulich Nacht nachgedacht?«, fragte er und blickte sich um, um festzustellen, ob irgendjemand in Hörweite war. » Darüber, unserer Sache zu helfen?«
    Ich war gerade damit beschäftigt, mit einem Klemmbrett, auf dem ich alles abhakte, Inventur zu machen, und sagte nichts. Es war mir gelungen, über eine Woche lang dieser Diskussion mit Billy aus dem Weg zu gehen, aber ich wusste, dass ich sie nicht ewig aufschieben konnte.
    » Dieser Luc… er scheint ziemlich an dir zu hängen. Wer war der andere?«
    Ich legte das Klemmbrett hin. Ich konnte es genauso gut hinter mich bringen. » Sein Name ist Anton. Er ist der Anführer der Gruppe, die Verity getötet hat.«
    » Und jetzt versucht er, dich zu töten?« Sein Gesicht legte sich in Sorgenfalten. » Warum? Kannst du auch Magie wirken?«
    » Nein. Er glaubt, dass ich über Informationen verfüge, und die will er haben.«
    » Aha.« Endlich etwas, womit Billy vertraut war. » Und, hast du sie?«
    » Nein«, sagte ich kurz angebunden und ging nach vorn, um die Inventurliste an Charlie weiterzureichen. Niobe und Luc schienen zuversichtlich zu sein, dass Billy kein Problem darstellen würde, aber das lag nur daran, dass sie ihn nicht so gut kannten wie ich. Er würde früher oder später schon einen Weg finden, uns Schwierigkeiten zu machen.
    Früher, wie sich herausstellte.
    Ein paar Stunden später kam Luc ins Morgan’s spaziert, warf seinen Hut auf einen Tisch und machte es sich bequem. Seine Augen folgten mir durch den Raum,

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