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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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und ich kämpfte Verärgerung darüber nieder, dass sich die beiden Hälften meines Lebens schon wieder vermischten.
    » Was darf ich dir bringen?«, fragte ich und legte ihm einen Bierdeckel und eine abgegriffene Speisekarte hin.
    » Eine Minute deiner Zeit wäre nett«, sagte er. » Es sieht so aus, als hättest du gestern etwas Aufregung gehabt.«
    » Lena hatte welche. Ich war nur eine unschuldige Zeugin.«
    » Du? Unschuldig?« Er zog eine Augenbraue hoch. » Wie du meinst, Mouse.«
    Ich errötete. » Willst du etwas bestellen?«
    Er warf einen Blick zur Bar hinüber. » Bourbon wäre in Ordnung.«
    » Deinen Ausweis bitte.«
    Er blinzelte mich an. » Wie bitte?«
    » Hier darf man erst mit einundzwanzig Alkohol trinken.« Ich lächelte ihn charmant an. » Ist das in Louisiana anders?«
    Er blickte finster drein. » Es ist anders bei den…« Er brach ab, als eine Hand auf meiner Schulter landete.
    » Luc!«, sagte mein Onkel gut gelaunt. » Wie schön, dich wiederzusehen.«
    » Gleichfalls«, erwiderte Luc, ohne sich auch nur zu bemühen, aufrichtig zu klingen.
    » Mo, bring dem Jungen, was auch immer er bestellt hat. Nach allem, was er getan hat, verwehre ich ihm doch keinen Drink.«
    Ich seufzte. » Bourbon. Pur oder mit Eis?«
    » Pur.«
    Ich wollte sie nicht miteinander allein lassen, aber Billy stieß mich zur Theke hinüber. » Oberstes Regal«, rief er mir nach. Als ich zurückkam, waren sie an den Tisch in der hintersten Nische umgezogen. » Mo, mein liebes Mädchen, hol mir eine Tasse Kaffee und bitte Charlie, sich mit um deine Tische zu kümmern, damit du dich zu uns setzen kannst.«
    Als Charlie dann endlich auf dem Laufenden war und ich Billys Kaffee geholt hatte, hatten er und Luc schon viel zu lange miteinander geredet. Ich knallte Billy seinen Becher hin und schlüpfte mit im Schoß verknoteten Fingern neben Luc.
    Luc tätschelte mir unter dem Tisch die Hände und lächelte unentwegt ausdruckslos, während ein verschlagener Ausdruck in seinen Augen stand.
    » Ich habe Luc gerade erzählt, was für Sorgen wir uns um dich machen, seit Verity gestorben ist. Ich habe ihm gesagt, dass es eine Erleichterung war, nun zumindest die Wahrheit zu erfahren, aber…« Er hob hilflos die Hände. » Anscheinend bist du in ebenso großer Gefahr wie zuvor.«
    » In noch größerer«, sagte Luc freundlich. » Sie versuchen, ein Stadtviertel zu beschützen. Mouse und ich dagegen sind bestrebt, die Sicherheit einer ganzen Welt zu gewährleisten.«
    » Noch ein Grund mehr, sie zu beschützen«, sagte Billy.
    » Ich werde schon beschützt.«
    » Kann Donnelly gegen diese Dinger kämpfen, die dich neulich Nacht angegriffen haben?«
    » Nicht nötig«, sagte Luc. » Sie werden sie nicht noch einmal anfallen.«
    » Ich wette, dafür hast du gesorgt.« Als Luc nicht antwortete, fuhr Billy fort: » Begreifst du das denn nicht, Mo? Es ist ein Geschenk, dass diese Welt gerade zu dem Zeitpunkt erscheint, zu dem wir sie am nötigsten brauchen.«
    » Es ist kein Geschenk«, sagte ich. » Nichts davon ist zu deinem Nutzen gedacht.«
    » Du hast aber doch schon einigen Nutzen daraus gezogen, nicht wahr?«
    Meine beste Freundin war ermordet worden, meine früher klar vorgezeichnete Zukunft war jetzt ein verschlungener, undurchsichtiger Pfad, Kowalski war tot, und die Seraphim griffen mich jedes Mal an, wenn ich mich auch nur umdrehte. » Weniger, als du wohl annimmst.«
    » Aber das könnte alles in Ordnung bringen! Stell dir doch vor, was es bedeuten könnte– wir könnten Ekomow das Handwerk legen. Unser Viertel zurückerobern. Sogar die Knute der Forellis abschütteln. All unsere Träume…«
    » Deine Träume«, sagte ich schnell. » Nicht meine. Du kannst aufhören, Pläne zu machen. Ich kann keine Magie wirken, und selbst wenn ich es könnte, würde ich sie nicht einsetzen, um dir zu helfen.«
    Die Maske verschwand; einen Moment lang waren Billy seine Verblüffung und sein Zorn kristallklar anzusehen. Luc bemerkte beides ebenfalls und kniff warnend die Augen zusammen.
    Billy verstand, was er damit sagen wollte, und wechselte sofort den Kurs, indem er seine Aufmerksamkeit auf Luc richtete. » Du hast meine Nichte in etwas Gefährliches hineingezogen.«
    » Die Entscheidung hat sie ganz allein gefällt«, sagte Luc, » und sie kommt doch eigentlich ganz gut zurecht.«
    » Doch ich hätte gern eine Versicherung, dass ihr nichts zustoßen wird.«
    » Sie haben mein Wort«, sagte Luc.
    Billy wirkte unbeeindruckt. » Ich hätte

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