Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)
Unterstützung berührte. Es war albern, mich daran festzuhalten, aber das tat ich.
Bis wir dann über die Zukunft zu sprechen begannen.
» Also«, sagte meine Mutter, » ich habe mich mit dem Architekten über die Renovierung des Restaurants unterhalten.«
» Gibt es Probleme?«, fragte mein Vater.
» Nein, nein. Die Arbeit geht natürlich aufgrund des Wetters nur langsam voran, aber nichts geschieht ohne Grund, das habe ich ja immer gesagt.«
Sie lächelte meinen Vater an, und er erwiderte ihr Lächeln vorsichtig.
Ich hatte meine Zweifel an der göttlichen Vorsehung und ihrer Beziehung zum Baugewerbe, aber ich schwieg.
» Er glaubt, dass es besser wäre, den Essbereich bis auf den Parkplatz nebenan auszudehnen. Dann könnten wir die Anzahl der Tische mindestens verdoppeln und vielleicht sogar eine Zwischenwand einziehen, um einen Raum für geschlossene Gesellschaften zu nutzen.«
» Du willst das Slice erweitern?« Es gab eigentlich keinen guten Grund für das Unbehagen, das sich aber trotzdem in meinem Magen zusammenballte.
Colin schien über die Idee nachzudenken. » Es wäre nicht allzu schwierig. Die Küche behältst du doch da, wo sie immer war, oder? Dann müssten wir keine neuen Abflüss e o der Gasleitungen legen. Nur die elektrischen Leitungen.«
» Genau«, sagte sie. » Dann könnte ich auch abends öffnen. Er wird die Pläne anpassen.«
» Ich weiß nicht, Annie«, sagte mein Vater.
» Es sind nur Pläne«, erwiderte sie, und ein leicht trotziger Tonfall stahl sich in ihre Stimme. » Was schadet es schon, Pläne zu machen? Ein bisschen zu träumen? Besonders jetzt, da du wieder zu Hause bist.«
» Es ist ein Glücksspiel. Die Dinge könnten sich ändern. Unsere Situation könnte sich ändern.« Als sie ihn verständnislos ansah, versuchte er es anders: » Mo geht bald irgendwo aufs College. Wir könnten auf Reisen gehen, wenn wir wollten. Irgendwo neu anfangen.«
» Chicago ist unsere Heimat. Unsere Familie lebt hier. Warum sollten wir wegziehen wollen?«
Mir entging der Blick nicht, der zwischen meinem Vater und Colin hin und her ging.
» Wir müssen das doch nicht sofort entscheiden«, sagte sie. » Wir haben reichlich Zeit. Es sind doch bloß Pläne. Und da wir gerade von Plänen sprechen, Mo, ich habe mich letztes Wochenende nach der Messe mit Mrs. Sullivan unterhalten. Chloe ist in Notre Dame und in Purdue angenommen worden.«
» Toll«, sagte ich mit geheuchelter Begeisterung. Alles war mir recht, solange es nur die seltsame Anspannung linderte, die sich im Zimmer breitgemacht hatte. » Könnte ich bitte die Kartoffeln haben?«
Mein Vater reichte mir die Steingutschale. » Wann hörst du eigentlich von der NYU ?«
» Bald. Möchte noch jemand Nachschlag?«
Normalerweise hätte die bloße Andeutung, dass jemand nicht ausreichend mit Essen versorgt war, meine Mutter in hektische Aktivität ausbrechen lassen, aber nicht heute Abend. Niemand war willens, sich ablenken zu lassen. » Was ist mit den anderen Universitäten, an denen du dich beworben hast? Es scheint sehr spät im Jahr zu sein, um noch auf eine Antwort zu warten.«
Ich zog den Kopf ein. » Von einigen habe ich gehört.«
Die Gabel meiner Mutter schlitterte über den Teller. » Ja? Von welchen denn?«
» Von der University of Chicago und der University of Washington, von einigen, bei denen ich mich zur Sicherheit beworben hatte.«
» Und?«, hakte sie nach.
Colin sah mich stirnrunzelnd an, was kein Wunder war, da ich auch ihm noch nichts erzählt hatte.
» Und ich bin angenommen worden.« Ich zuckte die Achseln und konzentrierte mich darauf, ein kleines Gitterraster in meine Kartoffeln zu ritzen. » Das ist nicht so wichtig.«
» Oh doch, das ist es, mein Schatz! Ich kann gar nicht fassen, dass du uns nichts erzählt hast!«
» Ich auch nicht«, sagte Colin so leise, dass niemand sonst es hörte.
Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her und hielt den Blick gesenkt. » Ich wollte damit warten, bis ich von allen gehört habe.«
» Die University of Chicago! Ich bin so stolz auf dich!« Sie hielt inne. » Haben sie etwas über Finanzhilfen gesagt?«
» Es ist ein ziemlich anständiges Angebot.«
Am Ende ergriff mein Vater das Wort: » Aber du wirst den Studienplatz an der NYU annehmen.«
» Ich habe noch nicht gehört, ob sie mich zugelassen haben.«
» Aber du wirst den Studienplatz annehmen«, wiederholte er.
» Jack! Warum sollte sie denn so weit weg nach New York gehen, wenn sie doch hier studieren
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