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Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition)

Titel: Der Weg in die Dunkelheit 3: Die Schöpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica O'Rourke
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In meiner Hast, Luc zu entkommen, hatte ich meinen Bademantel an der Rückseite meiner Zimmertür hängen lassen. Also schlang ich ein Handtuch um mich, wrang mir die Haare aus und trat auf den Flur hinaus, bereit, Luc aus meinem Zimmer zu werfen, bis ich mich angezogen hatte.
    Colin war schon halb die Treppe hinauf.
    Einen Sekundenbruchteil glaubte ich, dass ich es ins Badezimmer zurückschaffen und mich ungefähr die nächste Woche lang dort verstecken könnte. Aber er hatte mich bereits entdeckt, bevor ich dem Impuls nachgeben konnte, und zog die Augenbrauen hoch.
    » Was tust du hier?«, krächzte ich.
    » Deine Mutter hat gesagt, du wärst krank.«
    Meine Tür war immer noch geschlossen, ohne dass etwas darauf hingedeutet hätte, dass Luc sich dahinter aufhielt, und ich hatte plötzlich eine sehr genaue Vorstellung davon, wie viel in den nächsten fünf Minuten potenziell schiefgehen konnte. » Nicht so ganz.«
    » Das hat dein Vater auch gesagt.«
    Ich trat von einem Fuß auf den anderen, und das Wasser lief mir aus den Haaren in den Handtuchsaum. » Aber du bist gekommen, um nach mir zu sehen. Hast du dir Sorgen gemacht?«
    » Ich wollte sichergehen, dass du nicht unterwegs bist, um irgendetwas Dummes und Leichtsinniges zu tun.«
    Ärger stieg in mir auf. Das war eine nette Abwechslung von all der Verzweiflung, und so versuchte ich nicht, ihn zu unterdrücken. » Das Dumme und Leichtsinnige spare ich mir für nach dem Mittagessen auf. Ist dir das recht?«
    » Nein«, sagte er und umklammerte das Treppengeländer.
    » Wie gut, dass ich dich nicht um Erlaubnis bitte.«
    » Mo…«
    » Du hast ja ganz schön lange gebraucht«, sagte Luc und öffnete die Tür. » Ich wollte gerade hereinkommen und…« Er brach ab, als er Colin erspähte. » Ich wusste nicht, dass wir Gesellschaft haben.«
    Colin musterte ihn einen Moment lang– barfuß, mit nacktem Oberkörper, die Haare vom Schlaf zerzaust– und sah dann wieder mich an. Ich umklammerte das Handtuch um meine Brust und sagte nichts.
    » Wir?«, fragte Colin. Ein Ausdruck, den ich nicht benennen konnte, huschte über sein Gesicht und wich dann kalter Verachtung. » Ich schätze, du hast beschlossen, nicht bis zum Mittagessen zu warten.«
    Bevor ich antworten konnte, kam Luc herüberspaziert. Er blieb hinter mir stehen, einen Hauch zu nahe, um unschuldig zu wirken, und strich mir mit der Handfläche Wasser vom Rücken. Seine Finger umfassten meine Schulter, sacht, aber unverkennbar besitzergreifend. » Wir sind hier ein bisschen beschäftigt, Cujo. Brauchst du irgendetwas?«
    Sein stichelnder, übermütiger Tonfall riss mich aus meiner Erstarrung. Luc betrachtete das alles hier als Spiel– so als wäre er in einem Wettkampf, den Colin und er um mich austrugen, gerade zum Zug gekommen.
    Er war aber nicht zum Zug gekommen, in keinem Sinne des Wortes. Und ich würde Colin nicht annehmen lassen, dass er es war.
    » Luc, Hände weg. Colin, warte unten.«
    Einen Moment lang blickte Luc entschuldigend drein, als wüsste er, dass er zu weit gegangen war. Dann ließ er mich los, und ich ging in mein Zimmer, wobei ich so tat, als ob ich mich nicht für mein kurzes Handtuch schämte.
    Sobald die Tür hinter mir zugefallen war, riss ich Kleidung aus den Schubladen– Jeans, ein Top, ein T-Shirt mit Knöpfen am Kragen, eine Strickjacke, alles so schwarz wie meine Laune. Schicht über Schicht, und das nicht nur, weil ich heute von einem Klima ins andere reisen würde. Lucs Auftritt hatte nicht allein Colin gegolten. Ich wollte so viele Kleider wie möglich zwischen uns bringen.
    Ich schlang mein nasses Haar zu einem Knoten hoch und fuhr mir rasch mit einem Fettstift über die Lippen. Mehr Mühe konnte ich im Augenblick auf den schönen Schein nicht verschwenden. Der äußere Anschein war schließlich das, was mir überhaupt solchen Ärger beschert hatte.
    Luc klopfte an die Tür. » Bist du anständig angezogen?«
    » Ich bin angezogen.« Anständige Leute hätten sich nicht mit dieser Situation herumschlagen müssen. Auch nicht mit diesen Gefühlen. Anständige Leute wussten, was sie wollten. Sie hielten sich an ihre Pläne.
    » Das andere Outfit hat mir besser gefallen«, sagte er. » Cujo ist unten. Wenn du aufmerksam genug lauschst, kannst du hören, wie er die Stirn runzelt.«
    » Das ist sein gutes Recht«, entgegnete ich, ohne Luc in die Augen zu sehen.
    » So? Ich hatte den Eindruck, dass es zwischen euch beiden aus ist.«
    » Als ob dir das wichtig wäre«, blaffte

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