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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Weisman
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bestückt. »Wenn es dir nichts ausmacht, Süße«, sagt Hogan, erneut hustend, »dann spar dir die Folter für andere.«
    »Du hast etwas, das ich haben will.«
    »Es ist kaum noch was übrig.«
    Tikki überlegt, dann nimmt sie sich ein paar Minuten Zeit, um das Zimmer zu durchsuchen. Das schließt auch eine rasche Überprüfung des Waschraums ein, und zuletzt befördert sie Hogan auf den Fußboden, so daß sie sich die Matratze ansehen kann. Schließlich schält sie Hogan aus seiner Kleidung und durchsucht die zerrissenen Fetzen. Dieser Datenpack, von dem ihr Castillano erzählt hat, ist eigentlich kein Gegenstand, den man in einer Tasche verstecken könnte, aber wer weiß? Hogan könnte das Ding an einem Ort wie zum Beispiel einem Schließfach versteckt haben. Zu Schließfächern gibt es Schlüssel, die natürlich ausgezeichnet in Taschen passen. Diesen Abend scheint das Glück jedoch nicht auf ihrer Seite zu sein.
    Keine Schlüssel, kein Datenpack.
    Hogan hat einen weiteren Hustenanfall. Die Spucke, die er sich vom Kinn wischt, ist mit orangeroten Flecken durchsetzt.
    »Ich werde langsam wütend«, sagt Tikki.
    »Süße«, erwidert Hogan, »wäre ich wohl in diesem Drecksloch, wenn ich die Ware noch hätte?«
    »Und welche Ware wäre das?«
    »Du machst wohl Witze?« sagt er.
    Tikki sieht ihn nur einen Augenblick lang an.
    »Das Modul von Mr. Preise.« Hogan wischt sich wieder den Mund ab. »Ich fürchte, du kommst etwas zu spät. Ich bin reingelegt worden. Ein paar Trog‐Bastarde haben es sich geholt und mich bei der Gelegenheit fast in Stücke gerissen.«
    Zumindest auf den ersten Blick klingt die Geschichte wie ein Haufen Mist. Genau die Sorte fadenscheinig zusammengezimmertes Märchen, die sie von einem Burschen ohne Grips, sich eine wirklich gute Geschichte auszudenken, erwarten würde. Sie sieht unter Hogans Bandagen nach, ungeachtet dessen, daß Castillanos Spürer ihr von Verletzungen berichtet haben. Sie findet lediglich eine Menge rohes Fleisch. Es ist absolut möglich, daß die Wunden tödlich sind. Das ändert ihre Meinung ein wenig. Außerdem empfiehlt es sich, nicht allzu grob mit ihm umzuspringen.
    Castillano hat eindeutig erkennen lassen, daß er Hogan aus persönlichen Gründen lebend haben will. »Was, zum Teufel, machst du dann hier?«
    »Mein Boss mag keine Fehler, Süße.«
    Tikki täuscht leichte Wut vor, als sei sie kurz davor zu explodieren. »Boss? Was für ein Boss? Wovon redest du?«

    »Du hast vielleicht schon von Conway gehört?«
    Sie stellt die Fragen. »Wer hat dich reingelegt?«
    »Ich vermute, Conway.«
    »Yeah …« Sie heuchelt Zweifel. »Dein eigener Boss.«
    Hogan hustet, nickt. »Man könnte sagen, daß es in letzter Zeit bei mir in der Organisation bergab gegangen ist. Ich hab viel Pech gehabt, verstehst du?«
    »Ich fürchte nein.«
    Hogan sieht sie an, als wolle er ergründen, wieviel sie wirklich weiß, dann überfällt ihn ein weiterer Anfall, bei dem er sich fast die Lunge aus dem Leib hustet. »Es läuft folgendermaßen«, rasselt er schließlich. »Man kriegt einen dreckigen Job, man soll sich mit jemandem treffen, den man nicht verpassen kann. Ich weiß nicht, vielleicht sollte dieser Pack auch gestohlen werden, aber eins ist sicher: Niemand außer meinem Verbindungsmann zu Conway wußte, wann ich mich mit Preise treffe. Ich rede von Conways Nummer Zwei. Es ist vollkommen ausgeschlossen, daß jemand außerhalb der Organisation von dem Treffen gewußt haben kann, außer es gehörte zum Plan. Verstehst du, worauf ich hinauswill?«
    Das ergibt keinen Sinn. »Conway fungierte als Mittelsmann?«
    »Süße, Mr. Conway arbeitet ausschließlich als Mittelsmann für die Geschäftsinteressen anderer. So läuft der Hase nun mal.«
    »Warum sollte Conway erst etwas kaufen und es dann stehlen lassen?«
    »Ist nicht sein Geld.« Hogan zuckt die Achseln. »Leg ihm genug auf den Tisch, und er tut, was du willst.«
    Eine interessante Vorstellung. »Erzähl mir von dem Trog.«

    »Ein Orkschläger«, sagt Hogan hustend. »Ein echter Rocker, Süße. Zähne spitz zugefeilt. Leder und Ketten ‐ der ganze Kram. Stachelige, orange gefärbte Haare.«
    »Ich will einen Namen.«
    Hogan druckst herum, dann sagt er: »Ich weiß nicht, wie der Bastard heißt. Aber ich glaube, er ist einer von Prince’ Trogs.
    Er kam mir irgendwie bekannt vor, erinnerte mich an diesen Laufburschen, den ich mal bei Prince gesehen hab. Zweite Wahl, würde ich sagen.«
    Das läßt Raum für

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