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Der Weg ins Dunkel

Der Weg ins Dunkel

Titel: Der Weg ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Woodhead
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Blätter im Luftwirbel der Rotoren bogen. Luca rutschte auf seinen Platz zurück und befestigte ein Seil an seinem Klettergurt, als Bear plötzlich aufstand und die Klappe in der Rückwand der Kabine öffnete, hinter der sich die Abseilwinde befand.
    «Ich lasse dich runter», sagte sie.
    «Danke.» Luca sah, dass sie unter Jean-Lucs erneutem Verlust litt, die neue Aufgabe aber ernst nahm und konzentriert anging. «Wichtig ist, dass du mich das letzte Stück ganz langsam absenkst», erklärte er, ging an die Kabinentür und legte seinen Klettergurt wieder an. Genau unter ihnen sah er die Rauchfahne zwischen den Bäumen aufsteigen.
    «Ich hoffe, dass du ihn findest», sagte Bear und drückte auf den Knopf der Winde, um das Seil abzusenken.
    Luca schützte sein Gesicht mit den Händen, als er in rasantem Tempo durch die Zweige nach unten glitt. Gleich darauf erreichte er auch schon den Boden. Er hakte sich vom Seil ab und rannte los, um die Stelle zu finden, von der der Rauch kam.
    «Luca!»
    Er hörte jemanden seinen Namen rufen und lief quer durch den Wald, obwohl er vor lauter rotem Rauch kaum etwas sehen konnte.
    «Luca!»
    Dann sah er ihn. Ein Stück vor ihm stand ein großer, ausladender Busch, unter dem Joshua lag. Er stützte sich auf die Ellenbogen, und als sich ihre Blicke trafen, ließ er ebenso erschöpft wie erleichtert den Kopf auf die Brust sinken.
    Luca bahnte sich einen Weg zu ihm, kniete sich hin und umarmte ihn. «Du Teufelskerl!», brachte er mit Mühe heraus. «Du hast tatsächlich durchgehalten.»
    Joshua sagte nichts, sondern sah Luca nur müde und erleichtert an. Endlich war das Warten und Bangen vorbei. Er merkte, wie die Anspannung nachließ, sodass er wie willenlos in den Armen des Freundes lag. «Ich dachte schon, du würdest nicht zurückkommen», murmelte er schließlich. «Ich wusste schon gar nicht mehr, worauf ich noch …»
    Er brach ab, hob den Kopf, und Luca sah, dass er ernst geworden war, mehr als ernst. Die überstandene Todesangst war ihm anzusehen. Die Stunden der Ungewissheit hatten deutliche Spuren hinterlassen.
    Joshua griff nach Lucas Händen, und Luca drückte sie. «Es ist vorbei, Kumpel», sagte er. «Es ist vorbei.»
    Was er in Joshuas Gesicht sah, machte ihm Angst, und er musste sich zwingen zu lächeln. «Komm, steh auf! Noch einmal rette ich dich heute nicht.»
    Joshua lächelte gequält. Luca half ihm auf, und langsam gingen sie zu dem Seil zurück. Joshua stützte sich auf Luca und zog das rechte Bein nach, das über den Waldboden schleifte. Als sie einen größeren Busch umrundeten, blieb er plötzlich ganz stehen und fragte: «Konntest du auch die anderen aus der Mine befreien?»
    Luca nickte und zog Joshua weiter mit sich. «Ich habe ein Seil durch die Deckenöffnung in die Mine hinabgelassen und ihnen gezeigt, wie sie daran mit Prusikknoten hochklettern können.»
    Vor ihnen hing jetzt ihr eigenes Rettungsseil, und über ihnen lärmte der Hubschrauber.
    «Wir müssen die UN -Truppen verständigen», schrie Joshua gegen das Geknatter an. «Sie müssen die Männer aus dem Berg holen.»
    «Dafür ist schon gesorgt», schrie Luca zurück. «Und jetzt hör zur Abwechslung mal damit auf, dir über andere Sorgen zu machen. Zuerst müssen wir uns selbst in Sicherheit bringen.»
    Joshua nickte und hielt sich an Lucas Schultern fest, als der sich ans Seil hakte.
    Luca meldete sich über Funk bei Bear und Thierry, und Bear betätigte die Winde, um Luca und Joshua hochzuziehen. Mühelos glitten sie zwischen den Bäumen hinauf und zogen die Köpfe ein, um nicht von den Zweigen zerkratzt zu werden. Dann zogen sie an den höchsten Wipfeln vorbei und hatten den grau-grünen Hubschrauberrumpf direkt über sich. Sie sahen Bear, die sich so weit aus der Kabinentür lehnte, dass ihr langes Haar im Luftwirbel der Rotoren flatterte.
    Als sie die Kabinentür erreichten, packte Bear die beiden, zog sie herein und lockerte dann das Seil, sodass sie über- und untereinander in die Kabine purzelten – ein einziges Knäuel aus Armen und Beinen. Bear beugte sich zu Joshua hinab, um ihm aufzuhelfen, und noch bevor er auf der Rückbank Platz genommen hatte, gab Thierry Gas und nahm Kurs auf Goma.
    «Alles in Ordnung?», brüllte Bear und gab Joshua ein Headset.
    Joshua nickte.
    Erst jetzt sah Bear, wie schlecht er aussah. Im trüben Licht der Kabinenbeleuchtung wirkte er aschfahl, seine Wangen waren eingefallen, sein Blick gehetzt und voller Furcht. Er war in einem Zustand, den sie nur zu

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