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Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition)

Titel: Der Weg nach Kaarborg: Ragnor Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Kresta erholte, indem er einen seiner Bediensteten völlig grundlos auspeitschen ließ, verließen unsere Freunde seine Residenz Ahrweiler, noch am Nachmittag desselben Tages wieder, um ihre Reise nach Kaarborg fortzusetzen.
    Ihr Weg führte sie die folgenden zehn Tage wieder durch eine nur leicht hügelige und landwirtschaftlich intensiv genutzte Landschaft. Sie übernachteten, in diesen Tagen, ausschließlich in Gasthöfen, welche es, in dem recht dicht besiedelten Gebiet ausreichend gab.
    Für den Jungen war es eine Qual, sich praktisch über den gesamten Reisetag die Armut der Leibeigenen und die Misshandlungen der wehrlosen Menschen durch die überall präsenten Sklaventreiber des Barons mit ansehen zu müssen, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
    Um bei diesem Anblick nicht depressiv zu werden, begann Ragnor an den Abenden, bei denen sich die Reisenden meist direkt nach dem Essen zurückzogen, ausgiebig zu meditieren.Zuerst entspannte er sich, indem er in Quorums Wänden 'badete'. Dieses virtuelle Gleiten in den Lichtstrahlen entspannte nicht nur, sondern es schien jedes Mal, wenn er die Pyramide hinauf glitt, als ob sich eine Tür in seinem Geist öffnen würde. Es war vergleichbar mit dem Bild, so als ob er aus einer engen Kammer in ein unendlich weites unbekanntes Feld trat. Leider schloss sich die Tür jedes Mal, wenn er aus der Spitze der Pyramide wieder auf die Basisplattform von Quorum transferiert wurde. Es gelang ihm immerhin, mit zunehmender Praxis, diesen Zustand zumindest immer weiter zu verlängern, weil er immer besser lernte, die Geschwindigkeit seines Steilfluges stetig zu verlangsamen.
    Nach der Entspannungsübung arbeitete er meist mit seinem Ring Quit. Doch der rote Kern wollte seine Geheimnisse leider nicht so einfach preisgeben. Der einzige Fortschritt, den er erzielen konnte, bestand darin, dass es ihm immerhin gelang, durch die Technik der starken Verlangsamung seines Annäherungsfluges, etwas mehr von der Struktur des roten Kerns zu erkennen. Dieser war nicht vollkommen massiv, wie er zuerst vermutet hatte, sondern er besaß irgendwelche feine Öffnungen, in die die Strahlen des Quasars eintraten, ohne reflektiert zu werden. Es gelang ihm aber nicht, zusammen mit ihnen, in den Kern einzudringen, sondern jedes Mal, wenn er die Öffnung direkt vor sich sah und schon meinte, es schaffen zu können, rematerialisierte er wieder mitten im roten Tor.
    Trotz dieser nur geringen Fortschritte beschloss der Junge weiterzumachen, denn er vermutete, dass das geistige Eindringen in den Ring nur eine Seite der Medaille war, seine Möglichkeiten ihn zu verwenden eine andere. Von dieser kannte er zumindest bereits drei Phänomene, die er aber noch nicht so recht zu einem Muster ordnen konnte. Nämlich die telepathische Kommunikation mit Pferden, das seltsame Heilerlebnis nach Rurigs Vergiftung und die Tötung des Söldners. Es blieb also noch eine Menge zu erforschen.
    Am elften Tage nach ihrer Abreise aus Ahrweiler wurden die Hügel wieder steiler, das Morstal enger, und die Besiedelungsdichte nahm stark ab. Menno klärte am Abend dieses Reisetages, an dem sie zum ersten Mal, seit sie Ahrweiler verlassen hatten, wieder in Zelten übernachteten, seine Gefährten darüber auf, dass sie sich nun dem kritischen Punkt ihrer Reise, der Grenze zu Kaarborg und damit Monstein, der Grenzburg der Ahrborger, näherten.
    "Leider gibt es für uns keine Möglichkeit, diese verdammte Burg zu umgehen", bemerkte der stämmige Seemann grimmig, "denn am Übertritt zu Kaarborg führt der einzige, mit Planwagen, passierbare Weg direkt unterhalb der Burg am Ufer der Mors entlang. Für uns ist es wichtig, dass wir in genau sieben Tagen kein Stück Wildbret mehr in unseren Wagen haben, damit nicht eine fadenscheinige Verhaftung wegen Wilderei erfolgen kann. Ich denke, ihr habt auch nicht vergessen, dass wir hier den Geleitbrief von Walther da Ahrborg nicht benutzen können. Dieses Pergament werden wir gleich heute verbrennen, dass es nicht bei uns gefunden werden kann. Denn ich nehme die Warnung des jungen Ahrborgers, bezüglich seines Cousins Atz da Ahrborg, sehr ernst. Wir werden im Ernstfall höchstens den königlichen Geleitbrief von Mark da Loza verwenden können, auch wenn er wahrscheinlich wenig Wirkung zeigen wird."
    Lars nickte zustimmend und fügte, mit einem ironischen Unterton in der Stimme, hinzu: "Wir wollen hoffen, dass die 'Raubritter' von Monstein nur ihre üblichen Wegezölle verlangen. Wir haben eine

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