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Der Weg Nach Tanelorn

Der Weg Nach Tanelorn

Titel: Der Weg Nach Tanelorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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»Wann können wir dort hin? Das ist unser Feind! Wir wollen ihn so schnell wie möglich stellen!«
    »Es ist nicht so einfach, durch die Dimensionen zu reisen«, erklärte Rinal mild. »Ganz davon abgesehen, haben wir noch nicht berechnet, wo dieser Ort sich befindet, den wir im Augenblick beobachten.«
    Falkenmond lächelte Graf Brass an. »Habt Geduld, Sir.«
    Dieser Graf Brass war viel ungestümer als der, den Falkenmond gekannt hatte. Zweifellos lag es daran, dass er zwanzig Jahre jünger war. Oder vielleicht war er auch nicht ganz derselbe, wenn Rinals Theorie stimmte – nur fast der gleiche aus einer anderen Dimension. Trotzdem, dachte Falkenmond, ich bin mit ihm einverstanden, woher er auch immer sein mag.
    »Die Schärfe der Aufzeichnung lässt nach«, erklärte der Geistmensch, der die Sonde bediente. »Die Dimension, die wir hier abtasten, muss viele Ebenen entfernt sein.«
    Rinal nickte. »Daran besteht kein Zweifel. Offenbar handelt es sich um eine, die selbst unsere abenteuerlustigen Vorfahren nie erforschten. Es wird schwierig werden, ein Tor zu finden.«
    »Kalan fand eines«, bemerkte Falkenmond.
    Rinal lächelte schwach. »Durch Wissen oder Zufall, Freund Falkenmond?«
    »Durch Berechnungen, sicherlich. Denn wo sonst hätte er ein anderes Londra finden können?«
    »Städte lassen sich erbauen«, gab Rinal zu bedenken.
    »Genau wie neue Wirklichkeiten«, murmelte Bowgentle.

 
6. Noch ein Opfer
     
    Die drei Männer warteten geduldig, während Rinal und seine Leute sich eine Möglichkeit ausdachten, in diese Dimension zu gelangen, in der Baron Kalan von Vitall sich versteckt hielt.
    »Da dieser neue Kult vom echten Londra ausgeht, ist anzunehmen, dass Baron Kalan seine Anhänger heimlich besucht. Das erklärt auch das Gerücht, dass einige der Lords des Dunklen Imperiums sich noch in Londra aufhalten sollen«, überlegte Falkenmond laut. »Unsere einzige andere Chance wäre, uns nach Londra zu begeben und Kalan dort zu finden, wenn er seinen nächsten Besuch macht. Aber reicht uns dafür die Zeit?«
    Graf Brass schüttelte den Kopf. »Dieser Kalan befindet sich offenbar in einer Zwangslage und muss seinen Plan schnell ausführen. Ich verstehe nur nicht, wieso, wenn er doch mit allen Raum- und Zeitdimensionen nach Belieben spielen kann. Aber obwohl er doch gewiss auch uns manipulieren könnte, wie es ihm gefällt, tat er es nicht. Ich frage mich, weshalb wir für seine Pläne so ungeheuer wichtig sind?«
    Falkenmond zuckte die Schultern. »Das sind wir vielleicht gar nicht. Er wäre nicht der erste granbretanische Lord, den sein Rachedurst den Überblick verlieren lässt.« Er erzählte ihnen die Geschichte von Baron Meliadus.
    Bowgentle hatte inzwischen die Kristallgeräte studiert, um herauszufinden, wie sie wohl funktionierten, aber er kam nicht dahinter. Keines von ihnen war im Augenblick in Betrieb, denn die Geistmenschen hielten sich in einem anderen Teil des Hauses auf und beschäftigten sich mit dem Problem, Instrumente herzustellen, die sich durch die Dimensionen bewegen könnten. Sie würden nach dem Prinzip der Kristallmaschine vorgehen, die ihre Stadt versetzte, diese selbst konnten sie jedoch nicht dazu benutzen, da sie sie im Fall der Gefahr für sich benötigten.
    Bowgentle kratzte sich am Kopf. »Ich komme mit diesen Dingen nicht klar. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass sie funktionieren.«
    Graf Brass’ Rüstung knarrte leicht, als er zum Fenster schritt und in die kühle Nacht hinausstarrte. »Ich habe genug davon, hier eingesperrt zu sein«, brummte er. »Ein bisschen frische Luft täte mir sicher gut. Was ist mit euch beiden?«
    Falkenmond schüttelte den Kopf. »Ich schlafe mich lieber aus.«
    »Ich begleite Euch«, sagte Bowgentle. »Aber wie kommen wir hier heraus?«
    »Ruft Rinal«, riet Falkenmond ihnen. »Er wird euch hören.«
    Zwei Geistmenschen eilten herbei und trugen die beiden, die sich in den Armen der zwei zerbrechlich Aussehenden offensichtlich nicht sehr wohl zu fühlen schienen, durch das Fenster und in die Tiefe. Falkenmond machte es sich in einer Zimmerecke bequem und schlief.
    Aber beunruhigende Träume quälten ihn, in denen seine Freunde zu seinen Feinden, die Lebenden zu Toten, die Toten zu Lebenden und einige zu Ungeborenen wurden. Er zwang sich, wach zu werden, und stellte mit schweißüberströmter Stirn fest, dass Rinal neben ihm stand.
    »Die Maschine ist bereit«, erklärte ihm der Geistmann. »Aber ich fürchte, sie ist nicht perfekt. Sie kann

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