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Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
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Barista, einen McMinnville Cream und einen Mango Tango von Vodoo Donuts und einen wirklich himmlischen Jelly von Heavenly Donuts. Besser kann man einen Tag nicht beginnen.«
    »Oh, danke!« Tony nahm sich eine große Tasse dampfende Vanille-Latte, deren perfekt schaumige Oberfläche mit einer zarten Schokoladenfeder dekoriert war. Er trank von dem heißen Getränk und ließ sich die Aromen auf der Zunge zergehen, ehe er es herunterschluckte. Dann setzte er sich vorsichtig auf die Kante des alten Federbetts. »Du … trinkst keinen Kaffee?«
    »Nee, bin Teetrinker und hatte heute Morgen schon genug davon.« Der Mann zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Tony. »Ich nehme an, du hast mehr als nur ein paar Fragen, Junge, also schieß los, und ich werde versuchen, so zu antworten, dass du es verstehst.«
    »Träume ich?«
    Der Mann lehnte sich im Stuhl zurück und lächelte. »Da stellst du eine ziemlich verwickelte erste Frage, und ich fürchte, die Antwort wird dich nicht befriedigen. Träumst du gegenwärtig? Ja und nein. Ich will versuchen, die Frage zu beantworten, die du meinst, und nicht nur die, die du gestellt hast. Anthony, du liegst in der Universitätsklinik von Portland im Koma und gleichzeitig bist du hier.«
    »Moment! Ich liege im Koma?«
    »So sieht’s aus. Ich bin hier und kann bestätigen, dass ich das gesagt habe.«
    »Ich liege im Koma?«, wiederholte Tony ungläubig. Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck von seinem wohltuend heißen Getränk.
    »Und das hier?« Er deutete mit einem Kopfnicken auf seinen Kaffee.
    »Das ist Kaffee.«
    »Ich weiß, dass es Kaffee ist, aber ist er, nun ja, real ? Wie kann ich im Koma liegen und Latte trinken?«
    »Das gehört zu den Dingen, die du nicht verstehen würdest, wenn ich versuchen würde, sie dir zu erklären.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich im Koma liege«, sagte Tony.
    Der Mann stand auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Weißt du was? Ich muss ein paar Dinge erledigen. Du findest mich gleich dort draußen. Warum überlegst du dir nicht in Ruhe deine Fragen und kommst dann zu mir? Deine Sachen hängen im Kleiderschrank dort drüben. Deine Wanderschuhe findest du auch dort. Wenn du so weit bist, komm einfach nach draußen.«
    »Okay.« Mehr brachte Tony nicht heraus. Er blickte nicht auf, während der andere das Zimmer verließ. Auf sehr sonderbare Weise leuchtete ihm ein, was der Mann zu ihm gesagt hatte. Wenn er im Koma lag, dann handelte es sich bei all diesen Erlebnissen lediglich um Vorgänge in seinem tiefen Unterbewusstsein. Er würde sich später an nichts erinnern. Nichts von dem, was hier geschah, war real oder wahr. Bei diesem Gedanken fiel ihm Jack ein, der Ire. Unwillkürlich musste er grinsen. Er verspürte sogar Erleichterung. Wenigstens war er nicht tot.
    Er trank seinen Latte. Das Getränk schmeckte eindeutig real, aber vermutlich gab es im Gehirn Auslöser, die in anderen Teilen des Gehirns Erinnerungen stimulierten, aus denen dann eine Pseudorealität erschaffen wurde, zum Beispiel Kaffee zu trinken oder das, was er nun tat: in seinen Mango Tango zu beißen. Wow, dachte er, könnte man diese Illusion in Tüten packen, wäre das ein Riesengeschäft! Keine Kalorien, keine Nebenwirkungen von Kaffee oder Zucker und kein Herstellungsaufwand.
    Er schüttelte angesichts der schieren Verrücktheit dieser Erfahrung den Kopf – falls die Sache sich überhaupt so kategorisieren ließ. Ist ein Ereignis, das in Wirklichkeit gar nicht stattfindet und an das man sich hinterher nicht erinnern kann, überhaupt eine Erfahrung?
    Nach dem letzten Bissen Donut bekam Tony das Gefühl, dass es Zeit war, sich dem zu stellen, was ihn auf der anderen Seite der Tür erwartete. Auch wenn er der Meinung war, sich später an nichts davon erinnern zu können, ließ sich doch nicht leugnen, dass er sich jetzt nun einmal hier befand. Er hatte also nichts zu verlieren, wenn er das Spiel mitspielte. Rasch zog er sich an, dankbar, dass seine Fantasie ihm warmes Wasser lieferte, mit dem er sich das Gesicht waschen konnte. Er atmete tief durch und verließ das Schlafzimmer.
    Er stellte fest, dass er aus dem Seitenflügel eines großzügigen, im Stil einer Ranch erbauten Hauses herausgetreten war, das schon bessere Tage gesehen hatte. Traurig und einigermaßen gepflegt, befand es sich weit unter dem Standard, an den Tony sich inzwischen gewöhnt hatte. Das Haus war eindeutig nicht prunkvoll oder protzig. Sein Zimmer ging hinaus auf

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