Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition)

Titel: Der Weg: Wenn Gott Dir eine zweite Chance gibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Paul Young
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten bringen?« Dann lächelte er Tony an, eine breite, fast unheimliche Grimasse, und wedelte mit der Hand, als wäre sie ein Zauberstab. »Sie müssen entschuldigen, Sir, aber mein Freund hier vergisst manchmal, was sich gehört. Sie können uns Bill« – er zeigte mit dem Daumen auf seinen Begleiter – »und Gerry nennen.« Mit einer angedeuteten Verbeugung signalisierte er, dass der letztere Name zu ihm gehörte.
    »Bill und Gerry?«, rief der kleine Gedrungene aus. »Etwas Besseres fällt dir nicht ein? Bill und Gerry?« Bill zuckte zusammen, als Gerry die Hand hob, um ihn ein zweites Mal zu schlagen.
    Gerry besann sich eines Besseren, verzichtete darauf, Bill einen Schlag auf den Hinterkopf zu versetzen, und wandte sich Tony zu, wobei er den Eindruck zu erwecken versuchte, derjenige zu sein, der das Sagen hatte.
    »Na gut … Gerry «, fragte Tony, »was tut ihr beiden hier?«
    »Nun, Sir«, er rollte mit den Augen, als sei es eigentlich unter seiner Würde, eine solche Frage zu beantworten, »Wir … sind die Bewacher der Mauern. Jawohl, das sind wir!« Er sagte es mit gewichtiger Miene und wischte sich etwas Unsichtbares vom Jackenaufschlag.
    »Ja«, schaltete Bill sich ein, »genau das sind wir … ja, Sir, Bewacher der Mauern. Mauerwächter. Zuständig für alle Mauern hier, jawohl. Und wir sind sehr fähige Bewacher und Bewahrer, oh ja, stets eifrig bei der Sache, und wir sind darin wirklich gut, wir sind …« Seine Stimme brach ab, als suche er vergeblich nach einem guten Abschluss für den Satz.
    »Und wir sind Gärtner«, ergänzte Gerry. »Wir kümmern uns darum, Unkraut zu jäten.«
    »Ihr jätet das Unkraut? Aber ich sehe hier überall Unkraut.«
    »Nein, Sir, völlig unmöglich … verzeihen Sie, aber wir sind gut in dem, was wir tun – sehr, sehr gut … die Mauern bewachen und Unkraut jäten.« Während Gerry sprach, blickte er umher und entdeckte etwas. Seine Miene hellte sich auf. »Sehen Sie das, Sir, dort drüben?« Er zeigte mit einem fleischigen kleinen Finger auf eine Stelle ein paar Schritte seitlich des Weges, unter einem Felsvorsprung. Er ging dorthin, riss etwas aus und hielt es zufrieden hoch. Es war eine schöne wilde Rose, die schon allein durch seine Berührung dahinwelkte.
    »Das ist eine Blume!«, rief Tony.
    Gerry betrachtete sie gründlich. »Nein, ist es nicht! Es ist Unkraut. Sehen Sie? Sie hat eine farbige Blüte, also ist es Unkraut. Und es hat all diese fiesen, stechenden … hm …«
    »Dornen«, schlug Bill vor.
    »Ja, genau! Dornen. Warum sollte eine Blume Dornen haben? Das ist ein Unkraut! Und wir reißen es aus und verbrennen es, damit es sich nicht ausbreitet. Das ist es, was wir tun, und wir sind gut in dem, was wir tun, jawohl – sehr, sehr gut!«
    Tony war empört. »Das ist mein Land, und ich erlaube es euch nicht länger, Blumen auszureißen und zu verbrennen … Unkraut, sogar Unkraut mit Dornen daran. Habt ihr verstanden?«
    Die beiden sahen aus, als hätte man sie beim Stehlen aus der Keksdose ertappt. »Sind Sie sicher?«, fragte Großtuer. »Was ist, wenn dieses Unkraut mit seinen störenden Farben und Dornen das ganze Land überwuchert?«
    »Ja, ich bin mir sicher! Kein Unkraut jäten mehr. Verstanden?«
    »Na gut, Sir , wenn Sie es unbedingt wollen«, grummelte Beller. »Aber ich werde das auf keinen Fall den anderen sagen!«
    »Andere?«, fragte Tony. »Wie viele von euch gibt es denn?«
    »Hunderte!«, antwortete Bill sofort. Er schaute Gerry an, wohl um dessen Erlaubnis oder Einverständnis abzuwarten, da Gerry aber nicht reagierte, fuhr er fort: »Na gut: Tausende, es gibt Tausende von uns.« Er überlegte. »Ehrlich gesagt, es gibt Millionen von uns, die Unkraut jäten und die Mauern bewachen, denn das ist es, was wir tun … Millionen Mauerwächter und Unkrautjäter.«
    »Nun, ich würde sie gerne treffen«, sagte Tony.
    »Das geht nicht«, antwortete Gerry mit einem kriecherischen, künstlichen Lächeln.
    »Warum nicht?«
    »Weil … weil …« Bill suchte nach einer befriedigenden Antwort. »Weil wir alle unsichtbar sind, deshalb. Unsichtbar! Millionen unsichtbarer, Unkraut jätender Mauerwächter.«
    »Aber euch beide sehe ich doch«, widersprach Tony.
    »Oh, das«, sagte Bill. »Da ließ man uns keine Wahl. Wenn sie uns einen Auftrag erteilen, ist es besser, man tut, was sie sagen, sonst …«
    Gerry versetzte Bill einen weiteren Schlag auf den Hinterkopf und präsentierte Tony sein aufgesetztes Grinsen.
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher