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Der Weihnachtspullover

Der Weihnachtspullover

Titel: Der Weihnachtspullover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Beck
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Abendessen.
    »Niemand, Eddie. Sie steht seit sechs oder sieben Jahren leer. Sie gehört zwar immer noch den Johnsons, aber die sind wieder an die Ostküste zurückgezogen.«
    »Aber da wohnt jemand. Ein Mann stand am Zaun und hat mir mir gesprochen.«
    Mein Großvater unterbrach die Fahndung nach den Erbsen auf seinem Teller und kniff die Augen zusammen. Seine buschigen, weißen Augenbrauen trafen sich beinahe über seiner Nase. »Was hat er gesagt?«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich antworten sollte oder nicht. »Ich glaube, er hat nur versucht, nett zu sein. Er wusste, dass ich von Taylor kam, und er wollte einfach hallo sagen.«
    »Was sonst noch?«, hakte Großvater nach, der mein Zögern bemerkt hatte.
    »Er wusste Bescheid über Mom und hat gesagt, dass es ihm wirklich leidtue, aber dass alles wieder gut werden würde.«
    Großvater blickte zu meiner Großmutter hinüber und sah dann wieder mich an. »Auf dieser Straße weiß nun einmal jeder über jeden Bescheid, Eddie, und ich vermute, dass irgendein Nachbar dort nach dem Rechten gesehen hat.«
    »Er machte aber den Eindruck, als würde er dorthin gehören.«
    Obwohl Großmutter versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, bemerkte ich dennoch, wie sie Großvater einen kurzen, besorgten Blick zuwarf. Ich kannte diesen Blick nur allzu gut, denn ich hatte ihn ein Jahr zuvor schon einmalgesehen. Wir saßen damals beim Abendessen, als das Telefon läutete. Großmutter nahm den Anruf entgegen und warf Großvater, ohne etwas zu sagen, diesen Blick zu, den ich gerade gesehen hatte.
    Ein Nachbar, der am Ende der Straße wohnte, war fort, und jemand war in sein Haus eingebrochen. Als dies die Runde machte, eilten Männer aus der Nachbarschaft mit ihren Waffen in den Händen zu diesem Haus. Als sie auf der Farm der Bauers ankamen, wollte der Einbrecher gerade durch die Seitentür entwischen. Sie hielten ihn mit vorgehaltenen Waffen – genau genommen acht Stück – fest, bis die Polizei eintraf.
    Der Polizist konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er bei seiner Ankunft die zahlreich versammelten Mitglieder der spontan gebildeten Bürgerwehr erblickte. »Also, entweder sind Sie nicht von hier, mein Junge, oder Sie sind der dümmste Verbrecher, der mir je unter gekommen ist«, sagte er zu dem Mann, der mit dem Gesicht im Dreck lag. »Das hier dürfte die sicherste Straße im ganzen Bezirk sein. Diese Leute würden ihr letztes Hemd und die Kugeln ihrer Waffen füreinander geben.«
    Die Männer nickten alle schweigend und lächelten in sich hinein, als ihnen zur Abwechslung einmal bewusst wurde, wie wundervoll das Leben entlang dieser kleinen Straße war. Der Polizist fuhr fort: »Normalerweise werde ich gerufen, um den Hauseigentümer zu schützen, aber indiesem Fall bin ich wohl eher hier, um Sie zu beschützen.« Die Männer lachten, als dem Möchtegern-Einbrecher Handschellen angelegt wurden.
    Als ich nun den gleichen besorgten Blick auf dem Gesicht meiner Großmutter sah, wusste ich genau, was das zu bedeuten hatte: Großvater würde die Farm der Johnsons persönlich unter die Lupe nehmen und voraussichtlich David Bauer und einige der anderen Nachbarn mitbringen – nicht zu vergessen ein paar Winchester-Gewehre.
     
     
    Ich ging früh zu Bett, hatte aber Angst einzuschlafen. Meine Mutter war schon früher einmal in meinen Träumen vorgekommen, aber immer auf eine langweilige Schwarzweiß-Art-und-Weise. Ich hatte noch niemals etwas geträumt, das so lebendig gewesen war wie das, was ich an jenem Tag auf der Straße erlebt hatte – und ich hatte keine Lust, jetzt damit anzufangen.
    Im Gegensatz zu den Ashtons hatten meine Großeltern einen alten Fernsehschrank mit einem Gerät von Zenith, den sie einmal bei einer Auktion gekauft hatten. Fünfzehn Minuten bevor wir uns eine Sendung ansehen wollten, sagte mein Großvater dann immer: »Ich werde schon mal den Apparat aufwärmen.« Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bevor das Bild erschien und halbwegs richtig aussah(»richtig« bedeutete in diesem Fall, Farben – denn ein Farbfernseher war es immerhin –, die alles und jeden auf dem Bildschirm ein wenig seekrank aussehen ließen).
    Die einzige Sendung, die meine Großeltern niemals verpassten, war die Lawrence Welk Show . Meine Großmutter war ein großer Fan von Lawrence, aber nun, da ich bei Taylor ferngesehen hatte, ging mir der Kerl auf die Nerven. Die Show war alles andere als »Wundervoll, wundervoll!«, und wenn ich sie mir ansah, dachte ich bloß ständig

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