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Der Weihnachtswunsch

Der Weihnachtswunsch

Titel: Der Weihnachtswunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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mal sehen, ob Dr. Halestrom Sie einschieben kann.« Sie verschwand durch eine hinter ihr liegende Tür.
    Kier las die Aufschrift der Schilder, welche die Sprechstundenhilfe am Empfang aufgehängt hatte:
    Im Leben geht es nicht darum, wie man den Sturm überlebt, sondern wie man im Regen tanzt.
    Wenn das Leben mehr ist, als du tragen kannst, dann knie nieder.
    Was, wenn der Hockey-Pokey-Tanz wirklich genau das ist, worum sich alles dreht?
    Einen Moment später kam sie zurück. »Dr. Halestrom bittet Sie, Platz zu nehmen. Er empfängt Sie, sobald er kann.«
    »Danke.«
    Kier setzte sich in die Ecke des Raumes neben einen großen Ficus, dessen Zweige über mehrere Stühle hingen, wodurch garantiert war, dass sich niemand neben ihn setzte. Er nahm sich eine Ausgabe der Newsweek vom Tisch und blätterte darin.
    Etwa zehn Minuten später kam eine Krankenschwester in grünem Kittel durch die Tür des Sprechzimmers und ließ den Blick suchend durch das Wartezimmer streifen.
    »Mr Kier?«, rief sie laut.
    Kier stand auf. »Ich bin James Kier.«
    »Hier entlang, bitte.« Sie hielt ihm die Tür auf und führte ihn über einen langen Flur bis zu einem Untersuchungsraum. Sie ging hinein und hielt ihm wieder die Tür auf.
    »Sie sind hier, um Dr. Halestrom zu sehen?«
    »Genau.«
    »Setzen Sie sich. Der Doktor kommt gleich zu Ihnen.«
    »Danke.«
    Kier setzte sich. Es dauerte weitere zehn Minuten, bis der Arzt erschien. Er trug einen weißen Kittel und hatte ein Klemmbrett in der Hand.
    »Hi, ich bin Dr. Halestrom. Sie sind Saras Mann?«
    »Ja, James Kier.« Kier streckte die Hand aus.
    Der Arzt schüttelte sie kurz und desinteressiert. »Was kann ich für Sie tun, Mr Kier?«
    »Ich möchte wissen, wie es Sara geht.«
    Der Arzt blickte ihn prüfend an. »Warum fragen Sie sie nicht?«
    »Lassen Sie es mich so formulieren: Wir hatten in letzter Zeit gewisse Schwierigkeiten, miteinander zu kommunizieren. Ich vermute, dass Sie von unserer Trennung wissen.«
    »Sie sollten wirklich Sara fragen. Ärzte unterliegen einer gesetzlichen Schweigepflicht, die mich daran hindert, medizinische Informationen über sie ohne Einwilligung Ihrer Frau weiterzugeben. Wenn sie wollte, dass Sie etwas wissen, dann würde sie es Ihnen sicherlich mitteilen.«
    »Sie will nicht mit mir sprechen«, sagte Kier tonlos. »Ich weiß, dass ich Sie in eine unangenehme Lage bringe, aber ich frage nicht um meinetwillen. Ich will ihr helfen …«
    Für eine ganze Weile schaute ihn der Arzt nur an. Dann schüttelte er den Kopf und seufzte. »Ich sollte es wirklich nicht tun, aber ich werde gegen die Regeln verstoßen, weil ich glaube, dass Sie in ihrem besten Interesse handeln.« Er atmete tief ein und langsam wieder aus. »Sie wird sterben.«
    Die Direktheit der Antwort des Arztes traf Kier. »Sie wird sterben? Schlagen die Behandlungen nicht an?«
    »Die Behandlungen dienen nur der Linderung, nicht der Heilung. Das bedeutet, dass sie Saras Lebensqualität verbessern und ihr Leben verlängern. In dieser Hinsicht haben die Bestrahlung und die Chemotherapie ein wenig geholfen, aber der Krebs hat sich weiter ausgebreitet.«
    »Weiß sie das?«
    »Natürlich.«
    »Es muss doch mehr geben, was wir tun können.« Kier versuchte, seine Stimme nicht verzweifelt klingen zu lassen.
    »Wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
    »Was ist mit einer Pankreas-Transplantation? Geld spielt keine Rolle.«
    »Es geht hier nicht um Geld. Der Krebs hat sich über ihr gesamtes Lymphsystem ausgebreitet. Sie hat Tumore in der Leber, den Nieren, der Lunge und im Bauchfell.« Der Arzt lehnte sich gegen den Schreibtisch. »Ich weiß, dass es schwer ist, das zu akzeptieren. Aber Sie kommen ein wenig spät damit.«
    Kier strich sich mit der Hand durch sein Haar. »Wie lange hat sie noch?«
    Der Arzt zuckte die Schultern. »Das weiß Gott allein. Sie ist eine starke Frau. Bei irgendjemand anderem würde ich schätzen, dass es noch zwei, drei Wochen sind. Sie hält vielleicht sogar noch einen Monat durch, aber ich wäre überrascht, wenn es erheblich mehr würde. Sie will unbedingt noch die Hochzeit Ihres Sohnes erleben.«
    Kier fühlte sich wie betäubt.
    Der Arzt sah Kier an. »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte er, nicht ohne Mitgefühl.
    Kier schüttelte den Kopf. »Sie hat das alles allein durchstehen müssen.«
    »Sie hatte ihre Schwester und ihren Sohn.«
    Der Druck auf Kiers Magen hatte sich jetzt in einen Kloß in seinem Hals verwandelt. »Es tut mir so leid.«
    »Das sollten Sie

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