Der Weihnachtswunsch
alles meine Schuld. Kannst du mir je vergeben?«
Sie lehnte sich zurück und nahm sein Gesicht in ihre Hände, sodass sie ihm in die Augen blicken konnte. »Das habe ich bereits.«
Kier sah sie erstaunt an. »Wie kannst du das? Ich verdiene es nicht.«
»Das ist es, was es zu Liebe macht.«
Vierzigstes Kapitel
Heiligabend
Kier Company hatte noch nie zuvor solch eine Veranstaltung ausgerichtet, und Linda, die Hauptorganisatorin der Party, hatte dafür gesorgt, dass man diese erste Weihnachtsfeier nicht so schnell vergessen würde. Auf dem Tisch im Konferenzraum lag eine festliche Decke in Rot und Gold, und darauf standen die feinsten Festtagsspeisen: mehr als zwei Dutzend unterschiedliche Backwaren und Süßigkeiten, mexikanische Hochzeitskekse, Pizzele, mit Himbeeren gekrönte Butterkekse, Baisers, mit Walnüssen dekorierte Brownies, kleine Eclairs und Erdbeeren mit Schokoladenüberzug. Außerdem waren Croissants und diverse Brotsorten und Brötchen aufgetischt, die man sich mit Schweizer Käse, Cheddar, Provolone, Dubliner Käse, Jalapeño-Jack-Käse, bestem Roastbeef, geräuchertem Truthahn, Krabbensalat, in Honig gebackenem Schinken, Corned Beef, Pastrami und verschiedenen deutschen und italienischen Würsten belegen konnte.
In großen, mit Eis gefüllten Kristallschalen lagen große Shrimps, und daneben standen muschelförmige Schüsseln mit Cocktailsoße und Hering in saurer Sahne sowie Platten mit schwedischen Fleischbällchen und in Schinken gewickelten Jakobsmuscheln. Drei unterschiedliche Quiches standen zur Auswahl. Und neben Brunnen mit weißer, Zartbitter- und Milchschokolade zum Eintunken standen silberne Platten mit in Stücken geschnittenen Bananen, Ananas, Äpfeln, Mangos, Birnen und großen kernlosen Weintrauben.
Zu trinken gab es heißen Glühwein, Brause mit italienischen Geschmacksrichtungen und Eierpunch mit Muskatnuss, der so dick und köstlich wie geschmolzene Eiscreme war.
In den Fluren des Gebäudes erklang Weihnachtsmusik. Es waren die Klassiker: Burl Ives, Perry Como und Mitch Miller. Aber man hörte auch neuere Interpreten wie Mariah Carey oder Kenny G.
Vorn in der Lobby stand ein großer Weihnachtsbaum mit blauen Lichtern und silbernen Kugeln, auf denen jeweils in Glitter der Name eines Mitarbeiters stand. Jemand hatte über dem Wasserspender einen Mistelzweig aufgehängt, unter dem sich einige Mitarbeiter bereits geküsst hatten.
Kier kam erst spät. Er ging herum und begrüßte die Mitarbeiter, schüttelte ihnen die Hände und tauschte Witze mit ihnen aus. Kate von Collections setzte Kier eine Weihnachtsmannmütze auf, und zur allgemeinen Überraschung lächelte er nur und machte keine Anstalten, sie wieder abzusetzen.
Kier entdeckte Lincoln am Konferenztisch. Der Anwalt hatte einen gefüllten Teller vor sich. Er gesellte sich zu ihm.
»Lincoln, mein Freund. Frohe Weihnachten.«
»Jimmy. Nettes Fest.«
»Danke, dass Sie gekommen sind.«
»Ich hätte es mir um keinen Preis der Welt entgehen lassen. Solch eine Party, dachte ich mir, ist vielleicht ein einmaliges Ereignis.«
»Nein, es wird ein jährliches Ereignis sein«, entgegnete Kier und lächelte breit. »Haben Sie die Unterlagen mitgebracht?«
»Hab sie im Auto. Aber warum wollen Sie die haben? Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass zwischen Ihnen und Ihrer besseren Hälfte alles wieder bestens ist.«
»Mehr als bestens. Sara und ich wollen sie verbrennen. Eine Art Ritual.«
»Verstehe.« Lincoln biss in einen Eclair, und die Sahne quoll seitlich heraus und tropfte auf sein Kinn.
Linda erschien. »Hi, Lincoln.«
»Hi, Süße. Fröhliche Weihnachten!«
Sie griff sich eine Serviette und tupfte die Sahne von Lincolns Gesicht. »Hey, ich habe ein Weihnachtsrätsel für Sie. Ein rechtschaffener Anwalt und der Weihnachtsmann gingen zusammen spazieren, als sie beide einen Zehndollarschein auf dem Gehweg liegen sahen. Welcher von ihnen hob ihn auf?«
Lincoln grinste. »Vermutlich der Anwalt.«
»Nein, es war der Weihnachtsmann. Jeder weiß, dass rechtschaffene Anwälte nicht existieren.«
Lincoln schüttelte den Kopf. »Auch du, Linda?«
»Tut mir leid.«
Kier nickte stolz. »Gut gemacht.«
Linda lächelte und nahm Kiers Arm. »Danke. Jetzt ist es Zeit für Ihre kleine Ansprache. Entschuldigen Sie uns, Lincoln.«
»Sicher.« Er kehrte zum Buffet zurück.
Linda führte Kier in die Mitte des Büros, stellte die Musik ab und pfiff laut. »Ruhe, bitte! Ruhe!« Die Anwesenden verstummten erwartungsgemäß. »Mr Kier
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