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Der Weihnachtswunsch

Der Weihnachtswunsch

Titel: Der Weihnachtswunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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möchte gern ein paar Worte an Sie richten.« Linda drehte sich zu ihrem Chef um. »Mr Kier.«
    »Danke.«
    Kier blickte sich im Raum um. In der einen Hand hielt er ein Glas mit Ginger Ale, die andere Hand steckte er in die Hosentasche. »Sie wissen, dass ich niemand bin, der große Reden schwingt. Aber wenn ein Jahr eine Rede verdient hat, dann ist es dieses. Dies war ein … interessantes Jahr. Sie alle haben meinen Tod miterlebt.« Es gab vereinzelte Lacher. »Aber was wichtiger ist: Sie haben meine Wiedergeburt miterlebt. Ich bin dankbar für die zweite Chance.
    Ich hoffe, dass Sie alle Weihnachten das bekommen, was Sie sich wünschen. Ich habe bekommen, was ich mir gewünscht habe. Ich habe die vergangenen drei Tage mit meinem Schatz verbracht. Mit meiner Frau.« Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: »Wir Menschen – zumindest einige von uns – sind ziemlich verkorkst. Die Dinge, die am wichtigsten, die entscheidend für uns sind, sind die Dinge, die wir für selbstverständlich halten. Luft. Wasser. Liebe. Wenn Sie jemanden haben, den Sie lieben können, sind Sie ein glücklicher Mensch. Wenn Sie zurückgeliebt werden, sind Sie gesegnet. Wenn Sie jedoch kostbare Zeit vergeuden, anstatt zu lieben, sind Sie ein Dummkopf.
    Dies ist mein Rat an Sie: Machen Sie das Beste aus der Zeit, die Sie mit denen, die Sie lieben, haben, denn …« Er hielt inne, und zum ersten Mal erlebten die Mitarbeiter von Kier Company, dass ihr Chef aufgewühlt war. »… denn Sie wissen nicht, wann es zu Ende sein wird. Und die beste Zeit, sich das klarzumachen, ist zehn Jahre vorher. Aber die zweitbeste Zeit ist genau jetzt.« Er hob das Glas. »Auf die zweiten Chancen!«
    Alle hoben ihre Gläser. »Auf die zweiten Chancen!«
    Der Lärmpegel stieg wieder an. Kier hob erneut sein Glas. »Eine Sache noch.«
    Linda pfiff ein weiteres Mal, und es wurde erneut still.
    »Danke«, sagte Kier. »Um zu beweisen, dass ich wirklich meine, was ich gesagt habe – über das Verbringen von Zeit mit den Menschen, die Sie lieben –, habe ich Tim angewiesen, dass wir zwischen Weihnachten und Neujahr offiziell geschlossen haben. In dieser Zeit wird Kier Company keine Geschäfte abwickeln. Sie alle haben bei voller Bezahlung eine Woche frei.«
    Ein wilder Jubel brach aus.
    »Ich wünsche Ihnen allen wunderschöne Weihnachten.«
    Applaus brandete auf, und die Mitarbeiter der Kier Company drängten sich glücklich um ihren Chef.
    Kier lächelte, schüttelte Hände und zog sich sobald wie möglich in sein Büro zurück. Er nahm die Weihnachtsmannmütze ab, schloss die Tür, setzte sich an seinen Schreibtisch und rief bei sich zu Hause an. »Hi, Liebes.«
    »Wie läuft es?«, erkundigte sich Sara.
    »Gut. Alle scheinen es zu genießen.«
    »Es tut mir leid, dass ich nicht kommen konnte. Haben sie sich über den Urlaub gefreut?«
    »Sie waren außer sich. Wie fühlst du dich?«
    »Mir geht es gut. Jimmy und Juliet sind zu Besuch.«
    Kier lächelte. »Grüß sie von mir! Ich habe nur dieses eine Treffen, und dann komm ich nach Hause.«
    Sie sagte nichts.
    »Sara?«
    »Es klang einfach so schön, dich das sagen zu hören.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Er legte auf und lächelte, während er die Allen-Akte in die Hand nahm. Sie war viel dicker als bei ihrer letzten Begegnung, weil die Pläne für das neue Bauprojekt hinzugekommen waren. Während er die Akte durchsah, klopfte es an der Tür.
    »Herein«, sagte Kier.
    Tim Brey schob den Kopf durch die Tür. »Hast du kurz Zeit?«
    »Sicher.«
    Brey trat mit einem Päckchen in der Hand ein. »Linda sagte mir, dass du dich hier hinten versteckst.«
    »Du weißt doch, dass Menschenmengen mich überfordern.«
    »Na, du hast die Menge begeistert. Die Leute sind vor Freude ganz aus dem Häuschen.«
    Kier lächelte. »Sind noch alle da?«
    »Einige. Aber allmählich verläuft es sich.« Er ging zu Kiers Schreibtisch. »Karen und ich haben ein kleines Weihnachtsgeschenk für dich.« Er streckte Kier das Päckchen in Goldfolie entgegen, das mit einem glänzenden Goldband verziert war.
    Kier nahm das Geschenk entgegen. »Danke.«
    »Es ist nur eine Kleinigkeit, die wir während unseres Urlaubs in Bird-in-Hand in einem Amish-Laden gefunden haben.«
    Kier packte das Geschenk aus. »Eine Spieluhr«, sagte er. »Eine Weihnachtsspieluhr.« Er hielt sie ans Licht. Die Scharniere und Ecken waren aus Messing, und ein Stechpalmenblatt war als Schmuck in den polierten Deckel graviert. »Sie ist

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