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Der weiße Bikini

Der weiße Bikini

Titel: Der weiße Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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unglücklichste
Mensch auf Erden sein .«
    »Er lebt immerhin«, sagte Joe
kalt.
    »Als er das Mädchen heiratete,
dachte er, er hätte es geschafft, und dann verstieß sie ihr alter Herr, bevor
die beiden noch einen Fuß in sein Haus setzen konnten. Dann kommt er dahinter,
daß seine Frau — Jenny — sich zu Beginn jedes Monats zwei Tage frei nimmt und
mit tausend Dollar nach Hause kommt, damit hat er nun wieder ein weiteres
Problem. Nach achtzehn Monaten rennt sie ihm mit einem muskelstrotzenden
Strandknilch davon. Er lungert eine Weile herum, kommt dann nach Vegas zurück,
erzählt jemandem, der viel gerissener ist als er, von seinem Pech — versucht es
mit dieser mißglückten Würfelgeschichte und wird
schließlich aus Nevada herausbugsiert — minus der beiden oberen Fingerglieder
von vier Fingern.«
    »Er war ein Strolch«, sagte Joe
uninteressiert.
    »Aber ein glückloser Strolch«,
fügte ich hinzu. »Der Bursche, der sich Johnnys Geschichte von seiner Frau und
den tausend Dollar pro Monat mit anhörte, war klug genug, um sich zu überlegen,
daß sich kein Frauenzimmer als Call-Girl oder durch welche Arbeit auch immer in
zwei Tagen soviel Geld verdienen konnte. Sie mußte es also für etwas anderes
kriegen: als Beuteanteil, vielleicht als Zahlung aus einer Erpressung? Die
Sache ist jedenfalls ein kleines finanzielles Risiko wert. Man läßt die Dame am
Beginn des Monats beschatten, und die Sache zahlt sich aus. Man kommt
geradewegs an die richtige Stelle — und gleich gibt’s einen großen Bonus! Der
Sohn des Burschen, dem das Haus gehört, steckt in der Tinte und ist nicht in
der Lage, sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen !«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden, Rick, Baby«, sagte er mit gelangweilter Stimme. »Aber es klingt so, als
mache es Ihnen Spaß. Also nur zu!«
    »Der Junge steht außerdem gut
mit Jenny. Man bringt ihn also dazu, ihr einzureden, sie müsse sich im Haus
anstellen lassen. Man stellt das als eine ganz große Sache hin, einfach
grandios. Man findet einen Trick, >Die größten Kamelhaar-Würfelbecher der
Welt<, und redet ihr ein, sie würde die Sache in eigener Regie managen. Sie
nimmt den Job an. Nun hat man das Mädchen in den Händen. Man hat den Sohn des
alten Mannes in der Zange. Und die beiden rücken mit dem, was bisher ein
dunkles Geheimnis im Leben des Alten galt, heraus —. Stimmt’s, Joey ?«
    »Wenn Sie meinen, Rick, Baby«,
sagte er und zuckte mit den Schultern.
    »Alles hätte großartig
hingehauen, wenn die Sache nicht an den Enden ein bißchen ausgefranst wäre«,
sagte ich sorgenvoll. »Ausgefranste Enden stehen überall vor, und bevor man
weiß, was geschieht, schnipselt irgendein Heini sie gerade und bastelt sich aus
den Fetzen etwas sehr Interessantes zusammen. Das andere, was man nicht tun
soll, ist, Amateure in solche Dinge hineinzuziehen. Amateure wie das Mädchen,
das unter Umständen umgebracht werden kann — und das sieht nie gut aus, selbst
wenn es als Unfall durchgeht .«
    Ich trank einen Schluck Rye und schüttelte erneut betrübt den Kopf. »Nein, wir
wollen uns nichts vormachen, Joe. Wenn Fowler im Geschäft bleiben wollte, so
hätte er sich von vornherein ausschließlich ans Glücksspiel halten müssen — . Aber zum Kuckuck, jetzt ist es zu spät, sich Gedanken
darüber zu machen. Nicht?«
    »Rick, Baby«, sagte er mit
eiskalter Stimme, »ich habe das seltsame Gefühl, als ob Sie mir was mitteilen
wollten .«
    »Ganz unter uns, Joey-Boy«,
sagte ich ruhig, »machen Sie, daß Sie hier wegkommen — und Sie haben dazu
höchstens vierundzwanzig Stunden zur Verfügung — , bevor alles über Fowler zusammenkracht.«
    Ich trank schnell mein Glas
leer und stellte es auf die Theke. »Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Joe.
Ich verdrücke mich jetzt, um noch ein bißchen zu schlafen. Ich bin morgen nachmittag in San Diego
verabredet. Wiedersehen.«
    »San Diego ?« sagte er.
    »Das ist die Stadt diesseits
von Mexiko«, sagte ich und verließ forschen Schrittes die Bar.
     
    Auf meiner Uhr war es kurz nach
ein Uhr nachts, als ich auf die Straße trat. Ich hatte in einem etwa fünf
Querstraßen entfernten Motel ein Zimmer reservieren lassen. Außerdem hatte ich
ein paar größere Probleme zu lösen, wie zum Beispiel, ob alle Beteiligten wohl
mitspielten? Und wenn sie es taten, würden sie so spielen, wie ich es an ihrer
Stelle getan hätte? Diese Frage kam selbst mir albern vor, als ich sie mir
stellte.
    Ich ging die fünf Querstraßen
weit

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