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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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willst. Bess, dir hat er für jedes Jahr, das du auf
der Mercy Ranch gearbeitet hast, tausend Dollar hinterlassen. Das macht insgesamt vierunddreißigtausend Dollar.«
    »Vierunddreißigtausend?« Bess konnte es kaum glauben. »Himmel, Nate, was soll ich denn mit so einem Haufen Geld anfangen?«
    Er lächelte. »Du könntest es zum Beispiel ausgeben, Bess. Aber wenn du einen Teil davon sicher anlegen willst, stehe ich dir gern mit Rat und Tat zur Seite.«
    »Großer Gott!« Überwältigt blickte Bess zu Willa, dann auf ihre Hände, dann wieder zu Nate hin. »Großer Gott!«
    Und Tess dachte: Wenn die Haushälterin schon dreißig Riesen kassiert, sollte ich mindestens das Doppelte kriegen. Was sie mit so einem Haufen Geld anfangen würde, das wußte sie ganz genau.
    »Nun zu dir, Adam. Laut der Abmachung, die Jack mit deiner Mutter getroffen hat, als sie heirateten, erhältst du eine Pauschale von zwanzigtausend Dollar oder wahlweise zwei Prozent Anteil an der Mercy Ranch. Die Beteiligung an der Ranch ist meiner Meinung nach mehr wert, aber die Entscheidung bleibt natürlich dir überlassen.«
    »Das ist längst nicht genug!« Willas Stimme, die die Stille wie ein Peitschenknall durchschnitt, ließ Lily zusammenzukken und veranlaßte Tess, eine Augenbraue hochzuziehen. »Es ist ungerecht. Zwei Prozent? Adam arbeitet seit seinem achten Lebensjahr auf der Ranch. Er …«
    »Willa.« Adam, der hinter ihr saß, legte seiner Halbschwester beruhigend die Hand auf die Schulter. »Das ist schon in Ordnung.«
    »Einen Teufel ist es.« Kochend vor Zorn wegen dieser Ungerechtigkeit stieß sie seine Hand beiseite. »Unsere Pferdezucht ist eine der besten im ganzen Staat, und das verdanken wir Adam. Die Pferde sollten jetzt ihm gehören – ebenso wie das Haus, in dem er wohnt. Er hätte einen Teil des Landes erben sollen, und genug Geld, um es zu bewirtschaften.«
    »Willa.« Geduldig griff Adam erneut nach der Hand, die sie ihm entzogen hatte, und hielt sie fest. »Er hat genau das getan, worum unsere Mutter ihn gebeten hat, nicht mehr und nicht weniger.«
    Willa gab nach, da ihr bewußt wurde, daß die Augen der beiden Fremden auf ihr ruhten, und weil sie bereits beschlossen hatte, das Unrecht wiedergutzumachen. Sie würde Nate veranlassen, noch heute die entsprechenden Papiere aufzusetzen. »Entschuldigung.« Wieder ruhiger, stützte sie ihre Hände auf die breiten Armlehnen ihres Sessels. »Fahr bitte fort, Nate.«
    »Die Ranch und die Ländereien«, setzte Nate erneut an, »der Viehbestand, die Maschinen, der Fahrzeugpark, die Abholzrechte …« Er hielt inne und wappnete sich für die undankbare Aufgabe, Hoffnungen zu zerstören. »Der Betrieb auf der Mercy Ranch soll wie gewohnt weiterlaufen, das heißt, die Rechnungen werden bezahlt, die Löhne ausgezahlt, die Gewinne angelegt oder wieder investiert und so weiter. Du sollst unter Aufsicht des Testamentsvollstreckers die Ranch ein Jahr lang führen, Will.«
    »Moment mal.« Willa hob eine Hand. »Er hat bestimmt, daß du die Ranch ein Jahr lang überwachen sollst?«
    »Unter bestimmten Bedingungen«, fügte Nate hinzu und blickte sie beinahe entschuldigend an. »Wenn die Bestimmungen des Erblassers für den Zeitraum eines Jahres, beginnend vierzehn Tage nach der Testamentseröffnung, erfüllt worden sind, dann geht die Ranch mit allem, was dazugehört, in den alleinigen Besitz der Begünstigten über.«
    »Was für Bestimmungen?« wollte Willa wissen. »Was für Begünstigte? Was, zum Teufel, geht hier vor, Nate?«
    »Er hat jeder seiner Töchter ein Drittel der Ranch hinterlassen.« Nate sah, wie das Blut aus Willas Gesicht wich, und fuhr, Jack Mercy insgeheim verfluchend, rasch fort: »Um das Erbe antreten zu können, müßt ihr drei ein ganzes Jahr lang auf der Ranch leben und dürft den Besitz innerhalb dieser Zeit nicht länger als eine Woche verlassen. Wenn am Ende dieser Frist die Bedingungen erfüllt sind, gehört jeder der Begünstigten ein Drittel der Erbmasse. Dieser Anteil kann über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg nur an eine der anderen Begünstigten verkauft oder überschrieben werden.«
    »Einen Augenblick bitte.« Tess stellte ihren Drink beiseite. »Soll das heißen, daß ich zu einem Drittel an irgendeiner Rinderranch
in Nirgendwo, Montana, beteiligt bin und daß ich hierherziehen muß, um meinen Anteil einstreichen zu können? Ich soll hier wohnen? Ein Jahr meines Lebens verschenken? Kommt nicht in Frage!« Anmutig erhob sie sich.
    »Ich will

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