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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wirklich gut aus.« Er kam näher. »Erholt. Ausgeruht.« Er hob eine Hand, um mit den Korkenzieherlocken zu spielen, die ihr über den Rücken fielen. »Richtig verführerisch. Ich hab’ einen leichten Schreck bekommen, als Nate mir sagte, wo du hingefahren bist. Ich befürchtete, du würdest total aufgedonnert zurückkommen oder hättest dir die Haare abschneiden lassen, so wie diese New Yorker Models, die versuchen, wie ein Junge auszusehen. Was, meinst du, treibt sie dazu?«
    »Ich hab’ keinen blassen Schimmer.«
    »Wie hat der Friseur es nur fertiggebracht, deine Mähne in so eine Lockenpracht zu verwandeln?«
    »Wirf diesen Leuten genug Geld in den Rachen, dann tun sie alles für dich.« Willa warf peinlich berührt die Locken zurück. »Du bist doch sicher nicht gekommen, um mit mir über Schönheitspflege zu sprechen, Ben.«
    »Hmmm?« Versonnen beschäftigte er sich weiter mit ihrem Haar. »Mir gefällt die Frisur. Bringt mich auf bestimmte Gedanken.«
    Da sie sich nur allzu gut vorstellen konnte, welcher Art diese Gedanken waren, brachte sie sich vorsorglich außer Reichweite. »Es sind nur Locken, weiter nichts.«
    »Ich mag deine Locken.« Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht, als er sie zur Wand hin manövrierte. »Aber mir gefällt dein Haar auch, wenn du es einfach glatt und offen trägst oder wenn du dir einen Pferdeschwanz machst.«
    Willa kannte die Maße ihres Zimmers gut genug, um zu wissen, daß sie nur noch zwei Schritte von der Wand trennten, daher blieb sie stehen. »Kannst du mir verraten, was du vorhast?«
    »Hast du so ein schlechtes Gedächtnis?« Ben stellte fest, daß er sie in die Enge getrieben hatte, und nahm sie in die Arme. »Ich hätte nicht damit gerechnet, daß du nach ein paar Tagen schon vergessen würdest, wo wir letztes Mal aufgehört
haben. Halt still, Willa«, bat er geduldig, als sie die Arme hob, um ihn von sich zu stoßen. »Ich will dich doch nur küssen.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Dann sag: ›Hände weg, Ben McKinnon.‹«
    »Hände weg …«
    Weiter kam sie nicht, da er ihr mit einem Kuß das Wort abschnitt. Seine Lippen waren hungrig und nicht annähernd so geduldig, wie seine Stimme geklungen hatte. Die Arme, die sie hielten, raubten ihr den Atem, so daß sie die Lippen leicht öffnen mußte, um nach Luft zu ringen …
    Sofort nutzte er die Situation aus und begann, mit seiner Zunge ihren Mund zu erforschen. Sie glaubte mit Haut und Haaren verschlungen zu werden, aufgezehrt von einer Gier, die sich auf sie übertrug. Ihre Herzen hämmerten, und sie fragte sich, wie lange sie in diesem Tempo weitermachen konnten, bis einer von ihnen oder sie beide vollkommen den Boden unter den Füßen verloren.
    »Ich hab’ dich vermißt.«
    Fast lautlos hatte er diese Worte geflüstert, während seine Lippen über ihren Hals glitten.
    Er hatte sie vermißt. War das wirklich möglich?
    Seine Lippen glitten wieder an ihrem Hals nach oben und hielten an ihrem Ohr inne. Sachte knabberte er an ihrer Haut, was bei ihr ein seltsames Gefühl in der Magengegend auslöste.
    »Du riechst gut«, murmelte er.
    Zuvor hatte er gesagt, sie sähe gut aus, erinnerte sie sich, und ihre Knie wurden weich. Hieß das, daß er, um mit Tess’ Worten zu sprechen, die Witterung aufnahm? Und was kam dann? Bei dieser Vorstellung mußte Willa hart schlucken.
    »Warte! Hör auf!« Sie hätte noch nicht einmal einen Sack Federn von der Stelle bewegen können, geschweige denn einen erregten Mann. Es war der atemlose Unterton in ihrer Stimme, der ihn zur Besinnung brachte.
    »Okay.« Er hielt sie immer noch in den Armen, aber nur noch ganz vorsichtig, und streichelte mit einer Hand beruhigend über ihren Rücken. Sie flog am ganzen Körper, und er
verfluchte seine mangelnde Selbstbeherrschung. Unberührt, sie ist doch noch unberührt, wiederholte er beschwörend im Geiste immer wieder, bis sich sein Herzschlag wieder normalisierte. Er hatte wirklich nicht beabsichtigt, wie ein Verdurstender über sie herzufallen, aber Tage, Wochen – Himmel, Jahre! – voll ungestillten Verlangens hatten sein Blut zum Sieden gebracht, und nun drohte es überzukochen.
    Und das, was er mit ihr tun wollte, was er in seiner Fantasie mit ihr in diesem Zimmer, auf diesem Bett anstellte, entsprach nicht gerade der Art und Weise, wie ein zivilisierter Mann eine Frau in die körperliche Liebe einführen sollte.
    »Tut mir leid.« Ben trat zurück, um ihr Gesicht zu sehen. Furcht, Verwirrung und Begehren spiegelten

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