Der weite Himmel: Roman (German Edition)
dessen, was noch kommen würde. Dann glitt seine Hand nach unten, über ihre Hüften, und fand die Stelle zwischen ihren Beinen; lockte, versprach mehr und zog sich wieder zurück.
Ihre Augen waren groß und ganz auf ihn fixiert, ihre Hände tasteten sich, nach Gleichgewicht suchend, zu seinen Schultern und fanden glatte Haut, straffe Muskeln und eine alte Narbe. Ihre Finger krallten sich fester in seine Haut, als
könnte sie so die unbekannten Empfindungen, die seine kundigen Hände in ihr auslösten, besser aufsaugen.
Sie hatte es sich nicht so vorgestellt, hatte eine kurze, von Stöhnen und Ächzen begleitete Vereinigung erwartet. Wie hätte sie auch ahnen sollen, daß sie statt dessen Zärtlichkeit und heißes Begehren bekommen würde? Und die Macht ihres eigenen Verlangens versetzte sie in Erstaunen.
»Ben?«
»Hmm?«
»Ich glaube nicht, daß ich mich noch länger auf den Beinen halten kann.«
Seine Lippen brannten an ihrer Schulter. »Eine Minute noch. Ich bin noch nicht ganz fertig.«
So war es also, eine Frau in die Liebe einzuführen. Er war sich fast schmerzlich der Tatsache bewußt, daß seine Hände die ersten waren, die sie berührten; daß er der erste war, der die Hitze, das Zittern und den ersten Anflug eines Gefühls, dessen sie sich selbst noch nicht bewußt war, in ihr erweckte. Er konnte, mußte und würde behutsam mit ihr umgehen, obwohl diese unschuldige Hingabe sein Blut zum Sieden brachte.
Als ihr erneut die Lider zufielen, nahm er sie auf die Arme und legte sie sacht auf das Bett.
»Du hast ja immer noch deine Hosen an.«
Er legte sich auf sie, um ihr Gelegenheit zu geben, sich an das Gewicht seines Körpers zu gewöhnen. »Besser für uns beide, wenn das auch noch eine Zeitlang so bleibt.«
»Okay.« Seine Hände erkundeten von neuem ihren Körper, und Willa vermeinte zu schweben. »Tess – in der Schublade da – Kondome.«
»Ich kümmere mich schon darum. Gib dich einfach hin, Will.« Er hauchte eine Reihe von Küssen auf ihren Hals. »Gib dich mir nur hin.« Und obwohl ihn selbst ein Schauer überlief, nahm er eine Brust in den Mund.
Sie bäumte sich unter ihm auf und rang keuchend nach Atem. Eine explosionsartige Welle von Empfindungen durchflutete sie. Ihre Hüften hoben und senkten sich in dem Rhythmus, den er vorgab, und als er leicht zubiß, durchströmte
sie eine fast schmerzhafte Wonne. Ihre Hände verfingen sich in seinem Haar, drängten ihn, doch weiterzumachen.
Ben hörte sie seufzen, stöhnen und leise murmeln. Ihre Reaktionen auf seine Berührungen erfolgten spontan und waren so leidenschaftlich, wie ein Mann es sich nur wünschen konnte. Ihr Körper unter ihm spannte sich an und entspannte sich wieder, während sie sich seinen Bewegungen anpaßte. Sie schien ihn plötzlich bis in den letzten Winkel seines Bewußtseins auszufüllen, drohte ihn zum Wahnsinn zu treiben, wenn er nicht sofort aufhörte – oder sie in Besitz nahm. Ihr ganz persönlicher Duft – Seife und pure Haut – erregte ihn stärker als jedes Parfüm.
Wieder eroberte er ihren Mund. Ihre Zunge verschmolz mit der seinen, und irgendwo in einer entlegenen Ecke seines Verstandes hallte leise Musik wider, die vom CD-Player her an sein Ohr drang.
Mit einer Hand arbeitete er sich langsam an ihrem Bein hinauf, hielt inne, ehe er ihre intimste Stelle erreichte, und lauschte auf ihren raschen, abgehackten Atem, während sich ihre Nägel in seine Haut gruben.
»Sieh mich an.« Lockend streichelte er versuchsweise ihren Mittelpunkt und genoß die feuchte Hitze, doch als sie begann, sich unter seinen Zärtlichkeiten zu winden, zog er die Hand zurück. »Sieh mich an! Ich will in deine Augen sehen, ich will darin lesen, was in dir vorgeht.«
»Ich kann nicht.« Doch ihre Augen öffneten sich weit und starrten ihn wie blind an. Ihr Körper befand sich am Rande von etwas, was sie nicht ermessen konnte. Ihr war, als stünde sie hoch oben auf einer steilen Klippe und wäre im Begriff, jeden Augenblick hinunterzuspringen. »Ich … ich will …«
»Ich weiß.« Himmel, in ihrer Stimme schwang purer Sex mit! Sie klang noch rauchiger als sonst und wurde von kehligen kleinen Lauten unterbrochen. »Aber sieh mich bitte an!« Behutsam begann er, sie zu massieren, und beobachtete, wie sich ihre Augen vor Furcht und Leidenschaft verdunkelten.
Das erste Mal, dachte er benommen. »Laß dich fallen, Willa.«
Welche Wahl blieb ihr noch? Seine Finger streichelten,
drückten und liebkosten sie bis zu einem
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