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Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Der weite Himmel: Roman (German Edition)

Titel: Der weite Himmel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genaue Ebenbild deiner Ma. Und Mary Wolfchild war eine der schönsten Frauen, die ich je gekannt habe.«
    »Ich … danke.« Willa konnte Tess’ Mutter nur verblüfft anstarren. Sie sah aus wie ein Glamourgirl und duftete wie eine ganze Parfümerie. »Ich bin froh, daß du kommen konntest«, fügte sie hinzu und meinte es auch so. »Ich freue mich, dich kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits, Herzchen. Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich deine Einladung bekommen habe.« Einen Arm fest um Willas Schulter gelegt, wandte sie sich um und strahlte Adele an. »Ich bin Louella, Ehefrau Nummer eins.«
    Adele blinzelte die Erscheinung ungläubig an. Trug die Frau tatsächlich am frühen Nachmittag eine Goldlamébluse? »Ich bin Lilys Mutter.«
    »Also Ehefrau Nummer zwei.« Louella lachte heiser und umarmte Adele wie eine gute Freundin. »Der alte Bock hatte einen guten Geschmack in bezug auf Frauen, stimmt’s? Wo ist denn deine Tochter? Muß eher nach dir als nach Jack geschlagen sein. Tess hat mir erzählt, sie ist bildhübsch und sanft wie ein Lamm. Ich hab’ Geschenke mitgebracht.«
    »Soll ich deine Sachen ins Haus bringen, Louella?« Nate stand über das ganze Gesicht grinsend am Fuß der Treppe und hielt Louellas zappelnde Schoßhunde im Arm.
    Zum ersten Mal richtete Tess bewußt den Blick auf ihn und wäre am liebsten im Erdboden versunken. »O Gott, Mom, du hast doch nicht etwa Mimi und Maurice mitgebracht!«
    »Natürlich. Ich konnte meine kleinen Lieblinge doch nicht ganz allein zu Hause lassen.« Sie nahm Nate die Hunde ab und spitzte die Lippen. »Ist das nicht ein Prachtbursche, Ladys?« Kichernd küßte sie Nate besitzergreifend auf die Wange, wobei sie einen deutlichen Lippenstiftabdruck hinterließ. »Ich schwöre, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, hab’ ich Herzklopfen wie ein Schulmädchen. Bring nur alles rein, Süßer!«
    »Jawohl, Ma’am.« Nate warf Tess einen belustigten Blick zu, ehe er sich daranmachte, den Jeep auszuladen.
    »Warum stehen wir eigentlich alle hier draußen rum?« erkundigte sich Louella. »Wie ich hörte, ist hier ’ne Party im Gange, und ich könnte weiß Gott einen Drink vertragen. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich mich hier mal ein bißchen umsehe, Willa?«
    »Keineswegs. Ich würde dich gerne selbst herumführen. Nate, Louella bekommt das Zimmer neben dem von Tess, das pinkfarbene.«
    »Warte nur, bis Mary Sue dich sieht«, begann Bess, als sie Louella ins Haus führte. »Du erinnerst dich doch noch an Mary Sue Rafferty, oder nicht?«
    »Ist das die mit den vorstehenden Zähnen oder die mit dem Schlafzimmerblick?«
    Behutsam stellte Tess ihr Glas auf dem Verandageländer ab. »War das deine Idee?«
    »Meine und Lilys.« Willa strahlte. »Wir wollten dich überraschen.«
    »Das ist euch gelungen. Und wir werden uns später noch eingehender darüber unterhalten.« Tess packte Willa am Kragen. »Eine lange, ausführliche Unterhaltung ist angesagt.«
    »Wenn du meinst. Jetzt sorge ich erst einmal dafür, daß sie ihren Drink bekommt.«
    »Deine Ma reist wirklich nicht gerade mit leichtem Gepäck.« Nate wuchtete das letzte der fünf Gepäckstücke aus dem Kofferraum des Jeeps. Jedes davon mußte mindestens eine Tonne wiegen.
    »Soviel packt sie allein für ein Wochenende in Las Vegas ein.«
    »Sie ist schon eine ungewöhnliche Frau.«
    Trotz ihrer Verlegenheit meinte Tess, einen ironischen Unterton aus Nates Stimme herauszuhören. Sie machte sich bereit, ihre Mutter zu verteidigen. »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, daß sie frisch von der Leber weg redet, vollkommen offen und aufrichtig ist und niemandem etwas vormacht. Eben hundert Prozent Louella. Bereits nach fünf Minuten
war ich von ihr hingerissen.« Neugierig blickte er sie an. »Was dachtest du denn, wie ich das meine?«
    Tess rollte unbehaglich ihre verspannten Schultern. »Die Leute reagieren auf meine Mutter oft mit gemischten Gefühlen.«
    Nate nickte bedächtig. »Du offenbar ganz besonders. Du solltest dich schämen, Tess.« Und während sie ihn noch mit offenem Mund anstarrte, nahm er zwei Koffer und trug sie an ihr vorbei zur Treppe.
    Knurrend hievte Tess den nächsten Koffer hoch und folgte ihm. »Was soll das denn nun wieder heißen?« Mit hochrotem Gesicht quälte sie sich schnaufend die Stufen empor. Louella hielt nichts davon, mit einem Minimum an Garderobe zu verreisen.
    »Das soll heißen, daß deine Mutter wirklich einzigartig ist. Du weißt gar nicht, was du an ihr hast.« Er

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