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Der Weltensammler: Roman (German Edition)

Der Weltensammler: Roman (German Edition)

Titel: Der Weltensammler: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilija Trojanow
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guter Dinge, wir warteten voller Zuversicht auf die Rückkehr der Dau, doch es zeigte sich, wie unterschiedlich unsere Geduld gekleidet war, Bwana Speke war umhüllt von rauher Wolle, die ihn in jedem Augenblick reizte, während ich mich in reine Seide schmiegte. Es gab wenig zu tun auf dieser kleinen Insel, die der Araber bewohnte, wenig mehr, als zu schwatzen und zu plaudern, die Dau ließ auf sich warten, und die Gespräche entspannten sich unter dem breiten Sonnendach des arabischen Händlers, und so wenig Bwana Speke sie verstand, so häßlich erschienen sie ihm. Eines Tages konnte er nicht mehr an sich halten, und er vertraute mir an, wie widerlich er alles auf der Insel fände, wie schmutzig die Menschen, die herumliegen würden wie Säue, so leblos wie Ferkel, die sich sonnen. Dieses und ähnliches mehr sprach er, und er merkte nicht, wie er mich damit verletzte, und ich ahnte Böses, denn die rauhe Wolle, sie würde die Haut seiner Geduld wundscheuern. Die Dau kehrte zurück, sie glitt mit weißen Segeln in den Kanal zwischen der Insel und dem Festland, und Bwana Speke schien ermutigt, und ich konnte auf einen guten Ausgang hoffen, für kurze Zeit, denn nachdem die Dau ausgeladen war, was ihm natürlich viel zu lange dauerte, hätten wir sofort aufbrechen sollen, ein abschließendes Gespräch noch mit Sheikh Hamed, die Übergabe der Stoffrollen, ein Abschiedsessen, und wir würden diese breiten, weißen Segel setzen und dieser Insel des Geschwätzes den Rücken kehren. So stellte es sich Bwana Speke vor, ich sah es seinem Gesicht an, ein Monsunhimmel, durch den endlich ein Splitter Sonne dringt. Doch ein Mann sollte lieber auf den Ratschlag von Kindern hören als auf seine eigenen Hoffnungen. Sheikh Hamed erklärte uns, die Dau stehe uns zur Verfügung, aber er könne uns seine Besatzung nicht mitgeben, weil er sie für eine andere Aufgabe benötige, weswegen er eifrig auf der Suche nach einer anderen Besatzung sei, allerdings, wie wir uns vorstellen könnten, sei es sehr schwierig, in dieser Gegend Menschen zu finden, die in der Lage seien, eine Dau zu segeln. Das war der Augenblick, vor dem ich mich gefürchtet hatte, der Augenblick, in dem Bwana Speke das ständige Scheuern seiner Ungeduldnicht mehr aushielt. Er verlor sein Gesicht in einem Wirbelsturm von Schreien und Vorwürfen, er spuckte auf die Würde seines Gastgebers, und obwohl der Araber ruhig jede böse Absicht abstritt, obwohl er mit Nachdruck beteuerte, wir würden uns schon einigen, denn er erwarte nicht mehr als das, was sein Gast freiwillig zu geben bereit sei, wurde mir klar, um wieviel schwieriger unsere Aufgabe geworden war. Am nächsten Tag weigerte er sich, über die Angelegenheit auch nur ein einziges Wort zu verschwenden; er könne uns Dau samt Besatzung in drei Monaten zur Verfügung stellen, wenn er zurückgekehrt sei von seiner nächsten Handelsreise. Wir hätten etwas Dramatisches unternehmen müssen, wir hätten unsere Großzügigkeit mästen müssen, aber Bwana Speke war kein Mensch, der auf den Rat anderer hörte, und so ignorierte er auch meinen Vorschlag, dem Araber einen doppelt so hohen Betrag anzubieten, und er beschloß, die Insel zu verlassen. Wir waren vom Schicksal geschlagen, es hätte des Sturmes nicht bedurft, der uns überfiel, als wir mitten im See waren, ein Sturm, der uns verschlungen hätte, wären wir nicht an eine Insel geschwemmt worden, wo wir ausharrten, Bwana Speke in seinem Zelt, die anderen in Planen gehüllt. Ich durfte den Schutz seines Zeltes genießen, der Sturm wurde gewalttätiger, er riß eine Seite des Zeltes aus der Verankerung, und wir konnten nichts anderes tun als abzuwarten, und als der Sturm sich beruhigte, zündete Bwana Speke eine Kerze an, um nach dem Rechten zu sehen, und plötzlich waren überall um uns herum Käfer, kleine, schwarze Käfer, und Bwana Speke hätte in dieser Nacht auf Schlaf verzichten sollen, oder er hätte, so wie ich, auf den Planken des Kanus nächtigen können, denn es war aussichtslos, alle Käfer aus seinem Zelt zu vertreiben, er konnte seine Kleidung nicht von allen Käfern befreien, und so kroch einer dieser Käfer in sein Ohr, er wurde geweckt von einem Hasen, der sich einen Bau in seinem Ohr grub. Ich habe es nicht ausgehalten, sagte mir Bwana Speke am nächsten Morgen, ich habe es nicht ausgehalten. Fledermäuse flatterten in meinem Gehirn, sagte er, ihre Flügel waren größer als mein Kopf, flapp flapp flapp, wenn ich sie nur hätte fangen können, ich

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