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Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Wert des Blutes: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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arbeite nicht mehr für das Unternehmen. Ich fragte, wo er denn jetzt beschäftigt sei, und nach einer verlegenen Pause sagte sie, Mr. Blumenthal sei tot. Ich hörte heraus, dass sie mir etwas vorenthielt, daher sagte ich, dass ich für das LAPD arbeitete und gern ihren Chef gesprochen hätte.
    Er war eigentlich ganz zuvorkommend, und als ich erklärt hatte, wer ich war, erzählte er mir bereitwillig die Umstände von Mr. Matt Blumenthals Hinscheiden. Der Detektiv war ermordet worden. Man hatte ihn mit durchschnittener Kehle in einer Gasse gefunden. Mir gefror das Blut in den Adern. Nach mehr Einzelheiten fragte ich nicht, denn ich wollte keine Wellen schlagen, aber ich fragte ihn, ob er mir sagen könne, an welchem Fall der Detektiv gearbeitet hatte. Er sagte, für diese Information würde er mich zurückrufen müssen, und legte auf. Ich rief Filbin im Präsidium an. Zum Glück erwischte ich ihn an seinem Schreibtisch. Wir hielten ein bisschen Smalltalk über aktuelle Fälle und ich fragte ihn dann, ob sie die Leiche im Fall Ferriman identifiziert hatten. Ja, sagte er. Das war ein Privatdetektiv. Ein gewisser Matt Blumenthal.
    Ich ging hinein und genehmigte mir einen Wodka Tonic, einen großen, und machte es mir damit auf der Couch gemütlich. Zehn Minuten später rief Blumenthals Chef an und sagte, der Detektiv sei engagiert worden, um eine gewisse Lisa Sinopoli zu finden. Der Auftraggeber – Überraschung! – war Greig Turner.
    Meine Hand zitterte, als ich den Hörer auflegte. Ich versuchte die Fakten in einen Zusammenhang zu bringen, in ein Muster, mit dem ich etwas anfangen konnte. Man hatte Terry Ferriman über dem ausgebluteten Leichnam eines Mannes gefunden. Es handelte sich um Matt Blumenthal, einen Privatdetektiv. In Terry Ferrimans Wohnung war ein Foto von Greig Turner, einem Filmstar der Fünfzigerjahre. Greig Turner war mit einer Lisa Sinopoli verheiratet gewesen, die Terry wie aus dem Gesicht geschnitten war. Und er hatte Matt Blumenthal engagiert, um Lisa Sinopoli aufzuspüren, die doch mindestens Ende siebzig sein musste.
    Der Kreis hatte sich beinahe geschlossen, aber es ergab keinen Sinn. Ich leerte das Glas und schenkte mir Wodka nach, und nachdem ich ihn getrunken hatte, ging ich ins Bad. Ich hielt die Bürste in der Hand und zog die schwarzen und weißen Haare heraus. Mir kam eine Idee, die so bizarr war, dass ich sie nicht in Worte fassen wollte. Ich nahm die Haare mit zum Schreibtisch, ließ sie in einen braunen Umschlag gleiten und rief einen Freund von mir an, einen Forscher an der UCLA, der University of California in Los Angeles. Wir verabredeten uns in einer Bar für später am Abend.
    Ich zog ein frisches Hemd und einen Anzug an, steckte den Umschlag und Terrys Foto in die Innentasche und fuhr zum Präsidium. Unterwegs überkam mich eine plötzliche Sehnsucht nach Terry, darum nahm ich einen Umweg über die North Alta Vista Avenue. Ich parkte vor dem Gebäude und klingelte bei ihr, doch sie war nicht da – oder sie antwortete nicht. Eine junge Frau mit zwei Kindern kam aus dem Haupteingang und lächelte im Vorübergehen.
    »Kennen Sie zufällig Terry Ferriman?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. Ich beschrieb sie, und die Frau sagte ja, sie wisse, wen ich meine, und ja, bestimmt sei sie zu Hause, denn ich hätte ja hinter ihrem Wagen geparkt. Es war ein Porsche mit allen Schikanen, der sich wie ein riesiger Metallkäfer am Bordstein breitmachte.
    »Das ist Terrys Wagen?«, fragte ich überrascht.
    »Sind Sie ein Freund?«, fragte sie misstrauisch.
    »Ja, aber ich wusste gar nicht, dass sie einen Porsche fährt«, sagte ich. Die Frau schien immer noch nicht überzeugt. Es wäre das Letzte gewesen, wenn sie die Cops verständigt und mich als verdächtiges Subjekt gemeldet hätte, daher zeigte ich ihr meine LAPD-Legitimation und sie entspannte sich.
    »Da antwortet keiner«, sagte ich und drückte noch einmal auf die Klingel.
    Sie sah auf das Klingelbrett und blinzelte. »Ich dachte, sie wohnt im Keller«, sagte sie. Eines von ihren Kindern, ein höchstens drei Jahre altes Mädchen, fing an zu weinen. Ich wuschelte ihr das Haar. Sie weinte nur noch mehr. Kinder mochten mich dieser Tage offenbar nicht besonders. Vielleicht ahnten sie etwas.
    »O nein, sie hat eine kleine Wohnung. Oben. Ich war schon drin.«
    »Ich bin sicher, dass sie im Keller wohnt«, beharrte die Frau.
    Redeten wir vielleicht von verschiedenen jungen Frauen? Ich zeigte ihr das Schwarz-Weiß-Foto.
    »Ja, das ist

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