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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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sie von ihm wollte. »Und was?«
    Wie begriffsstutzig konnte ein Mann sein? Er musste doch mehr Anstand besitzen, als es den Anschein hatte.
    »Werdet Ihr mir nicht beim Aufsitzen helfen?«, fragte sie.
    »Könnt Ihr das nicht alleine?«
    Sie war entsetzt. Hatte der Mann keine Mutter? Keine Schwester? Irgend eine Frau in seiner Umgebung?
    »Nein. Ich benötige Eure Hilfe.«
    Er nahm die Zügel in eine Hand, um sich mit der anderen an der bärtigen Wange zu kratzen, während er sie grüblerisch musterte. »Wobei?«
    »Beim Aufsitzen.«
    Er schnaubte abfällig. Die Zügel sinken lassend verschränkte er die Arme vor der Brust und durchbohrte sie mit einem eisigen Blick aus blauen Augen. »Wenn Ihr meine Hilfe beim Aufsitzen braucht, deucht mich, Mylady, dass Ihr das wichtigste Wort in dem Satz vergessen habt.«
    Seine Forderung verblüffte Nora. Der Bär, der in einer Höhle hauste, hielt ihr Vorträge über gute Manieren?
    War das ein Witz?
    »Ich warte«, erklärte er ungeduldig.
    Sie starrte ihn finster an. Was für eine Anmaßung seinerseits, von ihr Manieren zu verlangen, aber keine von sich selbst.
    »Nun gut«, antwortete sie halsstarrig und weigerte sich, ihm die Befriedigung zu gewähren, ihr Benehmen zu verbessern. »Ich werde es allein tun.«
    Wenigstens dachte sie das.
    Wie sie nur zu bald feststellte, nachdem sie mehrmals versucht hatte aufzusitzen, machte ihre Stute jedes Mal einen Schritt von ihr fort, wenn sie sich in den Sattel schwingen wollte.
    Sie probierte es mehrere Male, und mehrere Male tänzelte das Pferd von ihr weg.
    »Au!«, rief Nora, als sich ihr Fuß im Steigbügel verdrehte und sie wieder neben dem Tier stand, das sie aus fröhlich blitzenden Augen anschaute.
    »Gibt es Schwierigkeiten?«, erkundigte sich Ewan geheuchelt unschuldig.
    »Nein«, beeilte sie sich, ihm zu versichern, während sie ihren Rock raffte, um einen erneuten Versuch zu unternehmen. »Nicht im Geringsten.«
    Wenn sie nur das Vieh dazu kriegen könnte, still zu stehen.
    Nora versuchte es noch einmal.
    Diesmal bewegte sich die Stute im schlimmstmöglichen Augenblick zur Seite.
    Aus dem Gleichgewicht gebracht fiel Nora in den Staub, und ihr Rock verrutschte, sodass ihre Beine entblößt waren. Nein! Wie unendlich peinlich.
    Ewan eilte zu ihr und zwang ihr unruhig hin und her stampfendes Pferd von ihr fort. »Seid Ihr verletzt?«
    Sie schob ihren Rock nach unten, um sich zu bedecken. »Nur mein Stolz, glaubt mir.«
    Zu ihrer Überraschung half er ihr auf die Füße und klopfte vorsichtig den Schmutz aus ihren Kleidern.
    »Ich wollte nicht, dass Ihr durch meine schlechte Laune zu Schaden kommt, Nora. Hier ...« Er fasste sie um die Taille, hob sie hoch, als wöge sie nicht mehr als eine Feder, und setzte sie auf den Rücken ihres Pferdes.
    Völlig verblüfft von der plötzlichen Wendung in seinem Verhalten, verfolgte sie schweigend, wie er zu seinem eigenen Pferd ging. Er schwang so mühelos ein langes Bein über den Rücken des Tieres, dass sie vor Neid erblasste.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte er sich in dem Sattel zurecht und beugte sich vor, um die herabhängenden Zügel zu ergreifen, die er fallen gelassen hatte, als er ihr zu Hilfe gekommen war.
    Warum stand sein Pferd eigentlich so geduldig still, während ihres den Drang verspürte, hin und her zu tänzeln und sie in Verlegenheit zu bringen?
    Aber was sie am meisten erstaunte, war die Art und Weise, wie Ewan auf dem Rücken eines Pferdes aussah, wie mühelos er den kraftvollen und lebhaften Hengst unter Kontrolle hielt. Er saß selbstsicher mit einer rohen, männlichen Ausstrahlung im Sattel, die ihr die Hitze in die Wangen trieb und ein seltsames Klopfen in ihrer Brust verursachte.
    Selbst ungepflegt und halb betrunken war er ein unglaublich gut aussehender Mann, und sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie er nach einem Bad, einer Rasur und in frischen Kleidern ausschauen würde.
    Er wäre sicher atemberaubend.
    Vielleicht war sein gegenwärtiger Zustand am Ende doch ein Segen. So, wie er jetzt angezogen war, fiel es ihr viel leichter, sich daran zu erinnern, dass er nicht der Typ Mann war, den sie gewöhnlich bevorzugte.
    Dass er so ungehobelt war, wie ein Mann überhaupt nur sein konnte.
    Ihm mangelte es an Manieren und Schliff.
    Woran es ihm jedoch charakterlich mangelte, machte er mit seinem Äußeren mehr als wieder wett...
    Nora!
    Sie gab sich im Geiste einen Ruck. Was war nur mit ihr los? Sie benahm sich wie die Zofe ihrer Mutter, die

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