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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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denn offensichtlich ist Ferlang eine sehr hoch entwickelte Zivilisation mit einer sehr beeindruckenden
Technologie. Als solche stellt sie eine potenzielle Bedrohung für uns dar.«
    »Mein lieber Colonel, unsere Planeten liegen in verschiedenen Galaxien.«
    »Ja und? Wir Amerikaner haben unsere Kriege immer so weit weg von zu Hause geführt wir irgend möglich. Vielleicht macht ihr Ferlanger das genauso. Was macht Entfernung schon aus, wenn man sie leicht überwinden kann?«
    Detringer kämpfte mit seiner Beherrschung und erklärte dann: »Wir sind ein friedliebendes Volk, völlig defensiv eingestellt und auf das Höchste an guten interstellaren Beziehungen und kosmischer Kooperation interessiert.«
    »Das sagen Sie«, entgegnete Kettelman. »Aber woher soll ich wissen, ob das stimmt?«
    »Colonel«, sagte Detringer, »sind Sie nicht vielleicht ein wenig …« Er suchte nach dem richtigen Wort und entschloss sich für eines, das sich nicht wörtlich übersetzen ließ. »… urmuguahtt?«
    Der C31 sprang ein: »Er möchte gerne wissen, ob Sie vielleicht etwas paranoid sind, Colonel Kettelman.«
    Kettelman sträubten sich die Nackenhaare. Nichts machte ihn wütender, als wenn jemand ihm unterstellte, er sei paranoid. Er fühlte sich dann nämlich wirklich paranoid. »Sie sollten mich nicht provozieren«, verkündete er drohend. »Und nun erklären Sie mir einmal, warum ich Sie nicht im irdischen Sicherheitsinteresse exekutieren lassen und Ihr Schiff dem Erdboden gleichmachen soll. Bis Ihr Volk hier nach dem Rechten sieht, sind wir längst verschwunden, und die Ferlangers, oder wie ihr euch nennt, würden von der ganzen verdammten Sache nie auch nur das Geringste erfahren.«
    »Das wäre eine mögliche Vorgehensweise«, räumte Detringer ein, »der allerdings die Tatsache entgegensteht, dass ich mein Volk über Funk informiert habe, sobald ich Ihr
Schiff sah, und diese Funkverbindung bestand, bis ich mich entschloss, Ihnen entgegenzugehen. Ich habe dem Flottenkommando alles über Sie mitgeteilt, einschließlich einer Analyse des wahrscheinlichsten Typs Ihrer Heimatsonne, erstellt auf der Basis Ihrer physischen Beschaffenheit, und einer Berechnung, in welcher Richtung Ihre Heimatwelt zu finden ist, auf einer Analyse der Ionenspur Ihres Triebwerkes beruhend.«
    »Sie sind ein schlauer Bursche, das muss man Ihnen lassen«, gestand Kettelman mürrisch ein.
    »Ich habe mein Volk außerdem darüber informiert, dass ich Sie um etwas Treibstoff aus Ihren offensichtlich reichen Vorräten zu bitten beabsichtige. Ich nehme an, man wird in meiner Heimatwelt in einer Ablehnung dieser Bitte einen extrem unfreundlichen Akt sehen.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sagte Kettelman. »Hmmm. Ich habe die Order, interstellare Zwischenfälle soweit wie möglich zu vermeiden …«
    »Also?«, fragte Detringer und wartete.
    Es folgte ein langes, ungemütliches Schweigen. Kettelman hasste den Gedanken, etwas, das wie militärische Unterstützung aussah, einem Wesen zu gewähren, das sein nächster Feind sein konnte. Aber es schien tatsächlich kein Weg daran vorbeizugehen.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Ich werde Ihnen morgen den Treibstoff bringen lassen.«
    Detringer bedankte sich und machte anschließend noch ein paar erstaunlich offene und freimütige Bemerkungen über die enorme Größe und bemerkenswert fortschrittliche Bewaffnung der Raumstreitkräfte von Ferlang. Er übertrieb ein wenig. Genauer gesagt, von dem, was er erzählte, stimmte kein Wort.

9
    Früh am nächsten Morgen kam ein Terraner zu Detringer. Der Terraner schleppte einen Kanister mit Treibstoff. Detringer sagte ihm, er könne den Kanister irgendwo abstellen, aber der Mensch bestand darauf, den Treibstoff persönlich in die kleine Kabine des Raumschiffs zu schleppen und in den Tank zu füllen. Der Colonel habe es ihm so befohlen, meinte er dazu.
    »Nun, das ist ein Anfang«, sagte Detringer zu Ichor. »Jetzt brauchen sie nur noch sechzig weitere Kanister herzuschleppen.«
    »Aber warum schicken sie immer nur einen?«, fragte Ichor. »Das ist doch ausgesprochen ineffizient.«
    »Nicht unbedingt. Es hängt ganz davon ab, was Kettelman damit zu erreichen hofft.«
    »Was meinst du damit, Herr?«, erkundigte sich Ichor.
    »Nichts, hoffe ich. Warten wir’s ab.«
    Sie warteten den ganzen Tag. Schließlich war es Abend geworden, aber es wurde kein weiterer Treibstoff gebracht. Detringer ging zu dem terranischen Schiff hinüber. Die Journalisten zur Seite

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