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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Männer Rücksicht. Weshalb am Ende auch eine Entscheidung herbeigeführt wurde, die nicht nach der Zustimmung der jungen Lady fragte.

5
     
    Rebekka stützte ihre Ellbogen auf der breiten Brüstung des Wehrganges ab, bettete ihr Kinn in beide Hände und starrte in die Ferne. Jetzt, nach über einer Woche, konnte sie es immer noch nicht fassen, dass sich ihr Vater Lord Danber gegenüber geschlagen gegeben, und sie dem Mann einfach mitgegeben hatte.
    Nicht, dass sie sich seit dieser folgenschweren Entscheidung, die über ihren Kopf hinweg getroffen worden war, auch nur eine Minute gelangweilt hätte. Was jedoch nicht hieß, dass sie mit dieser Situation auch zufrieden war.
    Sie saß für die nächsten Monate auf der Burg der Danber fest, ohne dass ihr auch nur die Möglichkeit offen stand, einen Schritt außerhalb der Festungsmauern zu tun. Der alte Danber ließ sie bewachen wie einen Schwerverbrecher, auch wenn sie äußerst komfortabel untergebracht war.
    Natürlich bestritt der Lord, dass er ihre Bewegungsfreiheit einschränkte, sie womöglich sogar hier festhielt. Nach seiner Version ließ er sie nicht bewachen, sondern beschützte nur die Wiege seiner Familie.
    Ha! Als ob sie auch nur einen einzigen Augenblick daran dachte, für den Clan der Danber die Schwiegertochter zu spielen. Sie war nur hier, weil ihr weder ihr Vater noch dieser sture Lord zugehört hatten, als sie versuchte, die kleine Komödie zu beichten, die sie zusammen mit Sir Aaron für seinen Vater inszeniert hatten. Zu allem Übel war der Ritter, der zur Aufklärung der Geschichte hätte beitragen können, ganz offensichtlich nicht bereit, nach Hause zu kommen und sie aus diesem Schlamassel zu befreien.
    Rebekka war sich sicher, dass er das nur machte, um sie zu ärgern. Oder, was vielleicht sogar wahrscheinlicher war, er wollte sich seinem Vater nicht stellen, da dieser jeden mit seinen Entschlüssen einfach überrollte. Was ihm nicht gefiel, nahm er einfach nicht zur Kenntnis. Und das, was ihm zu pass kam, wurde ohne große Umstände zur Tatsache erklärt.
    Eine solche Tatsache war für ihn die augenscheinliche Betrübtheit, die Sir Aaron offensichtlich an den Tag legte, weil sie, Rebekka, mit ihm gebrochen hatte. Liebeskummer, ein Tobsuchtsanfall erschien ihr wahrscheinlicher, wenn der Ritter realisierte, dass seine Erklärung, warum sie ihn nun doch nicht erhören wollte, so vollkommen daneben gegangen war.
    Was noch kein Grund war, sich in seiner Burg zu verschanzen und wie ein kleiner Junge zu schmollen. Er sollte gefälligst endlich hier auftauen und dem Spuk ein Ende bereiten. Wenn er bestätigte, dass sie beide nur eine Komödie aufgeführt hatten, dann sollte das doch ausreichen, um Lord Danber zu Einsicht zu bringen.
    Vielleicht sollte das hier ja auch eine Art Strafe für sie sein. Vielleicht wollte Sir Aaron sie ein wenig schmoren lassen. Nur würde sie dieses Spiel nicht mitspielen. Wenn er das für ausgleichende Gerechtigkeit hielt, dann würde sie ihm sein Tun mit gleicher Münze heimzahlen. Schließlich war sie für das hier nicht verantwortlich. Sie hatte nicht vorgegeben am Boden zerstört zu sein. Sie hatte sich auch keine so dumme Ausrede einfallen lassen.
    Aus grenzenloser Liebe alles zu unterstützen, was sie sich vom Leben wünschte, war eine wirklich saudumme Begründung, warum aus ihnen beiden kein Paar werden sollte. Außerdem machte es ihn zum tragischen Helden, dem jeder unter die Arme greifen wollte. Nur sie blieb dabei auf der Strecke. Und zwar auf der Strecke, die direkt in einen Bund mit Aaron Danber führte.
    Nein, sie würde ganz sicher keine Vermählung mit diesem Mann in Betracht ziehen. Schließlich hatte sie ja schon miterlebt, was für ein steifer Kerl er war. Auch wenn er ganz beeindruckende körperliche Vorzüge aufweisen konnte.
    Wo sich Sir Aaron seine Ritterlichkeit abgeschaut hatte, konnte sich Rebekka allerdings nicht denken. Denn an den Männern auf der Danber-Burg war nichts von dieser Eigenschaft zu entdecken. Falls hier schon jemals jemand etwas von Anstand und Manieren gehört hatte, dann war derjenige bemüht, dieses Wissen nicht nach außen zu tragen. Eine Überlegung, die dadurch unterbrochen wurde, dass sich Lord Danber ihr auf dem Wehrgang anschloss. Wie um ihre vorher gemachte Erkenntnis zu bestätigen, begann er auch sogleich damit, sich in ihr Gefühlsleben zu drängen.
    „Ihr solltet nicht betrübt sein, Lady Rebekka“, gab der Lord eine Anweisung, die er auch gleich damit begründete,

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