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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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C-5, und sie weisen eine Form auf, die darauf hinweist, dass sie für Einsätze in einer Atmosphäre entwickelt wurden. Es muss sich um irgendeine Art von Landefahrzeugen handeln, und so wie es aussieht, sind mindestens zwei bis drei Dutzend von ihnen auf dem Weg ins westliche Pennsylvania oder nach Virginia.«
    Dan Torinos Raptor jagte mit mehr als tausendzweihundert Meilen pro Stunde in einer Höhe von fünfzigtausend Fuß durch die dünne, eisige Luft über Pennsylvania. Dabei versuchte er, nicht daran zu denken, welches Inferno rings um die Einschlagstellen der kinetischen Geschosse herrschen musste, über die er mit seiner Einheit hinweggeflogen war. Und er versuchte auch, nicht darüber nachzudenken, dass dies hier sein letzter Kampfeinsatz sein würde. Vor allem aber bemühte er sich, keinen Gedanken an die Tatsache zu verschwenden, dass die Vereinigten Staaten von Amerika sich zum ersten Mal seit zweihundert Jahren mit einer Invasion konfrontiert sahen und die gesamte Verteidigung aus vier einsamen Fightern bestand.
    Möchte wissen, in welchem zahlenmäßigen Verhältnis wir ihnen wohl unterlegen sind, überlegte er. Mit sechzehn hatte er sich im Kino voller Begeisterung Independence Day angesehen, auch wenn ihm da schon klar gewesen war, dass es sich um den aufgeblasensten, klischeeüberfrachtetsten B-Film aller Zeiten handelte. Als erwachsener und (vermutlich) reiferer Pilot und Offizier der United States Air Force hatte er sich dann zusammen mit seinen Kindern den Film auf Video angesehen, und so manche Szene hatte ihm körperliche Schmerzen bereitet – ganz zu schweigen von der Peinlichkeit, seinen Kindern erklären zu müssen, wo denn die Air Force geblieben war, während das Marine Corps ganz allein die Welt gegen die Aliens verteidigte. Was er aber nicht vergessen konnte, war das Kraftfeld, mit dem das Schiff der Aliens im Film vor Angriffen geschützt worden war.
    Hör schon auf, dich damit verrückt zu machen, ermahnte er sich. Es kommt, was kommen wird, und du bist ganz sicher nicht Will Smith. Du bist ja nicht mal Bruce Willis, dabei hast du wenigstens in seinem Fall die richtige Hautfarbe! Auch wenn er noch weniger Haare hat als du.
    Zu seinem Erstaunen brachte ihn dieser Gedanke zum Lachen.
    Er verdrängte seine Überlegungen und sah durch die einteilige, glasklare Kanzel über seinem Cockpit. Die Hülle der F-22 war von Grund auf so konzipiert worden, dass sie vom Feind eigentlich nicht entdeckt werden konnte, aber externe Treibstofftanks bewirkten das genaue Gegenteil. Trotzdem hatten sie jeder mit vier von diesen Tanks Plattsburgh verlassen, um eine größere Reichweite zu erzielen. Dreihundertzwanzig Meilen nach dem Start hatten sie die Tanks über Randolph, New York, abgeworfen, sodass der Treibstoff in den internen Tanks noch für rund tausend Meilen reichte. Wenn Robinsons Berechnungen stimmten, war das genau die Reichweite, die sie benötigten.
    Als er jetzt nach draußen sah, konnte er die drei anderen Fighter ausmachen, die in Formation flogen. Mit einem Mal wünschte er sich, sie hätten AWAC S -Unterstützung. Die hatten sie natürlich nicht, aber wenigstens verfügten die F-22 über den AN/APG-77, ein aktives elektronisch abtastendes Radar, was zumindest ein passabler Ersatz war. In der gegenwärtigen, aufgerüsteten Version belief sich die Reichweite der Messungen auf zweihundertfünfzig Meilen, und sie bot exzellente Fähigkeiten, um Gefahren festzustellen und zu identifizieren. Sie war zudem in der Lage, die Flugbewegungen von mehreren Zielen gleichzeitig zu verfolgen, und gab dem Piloten die Möglichkeit, das Kampfgebiet so zu »managen«, wie es noch bei keinem vorangegangenen Kampfjet der Fall gewesen war. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, von Abfangsystemen entdeckt zu werden, und mit konventionellem Radar war das sogar praktisch unmöglich. Dummerweise hatte er keine Ahnung, ob das auch für Aliens galt, die zu interstellaren Reisen in der Lage waren. Irgendwie konnte er sich nicht zu besonders großem Optimismus durchringen.
    Sie waren jetzt auf sich gestellt, auch wenn er eine Datenverbindung zu Robinson hatte herstellen können. Die war derzeit nicht aktiv, aber die Leute, die sich so viel Mühe gegeben hatten, Städte und Militärflughäfen dem Erdboden gleich zu machen, waren nicht auf die Idee gekommen, die Kommunikations- und GPS-Satelliten auszuschalten – jedenfalls noch nicht. Es war der Verlust der Bodenstationen, also die tatsächliche

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