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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Battle Command Platform-System, das der Nachfolger des ursprünglichen FBCB2 war), die sonst die exakten Positionen all seiner Einheiten angaben. Ohne sie kam es ihm so vor, als würden ihm neunzig Prozent seiner Wahrnehmung der aktuellen Situation fehlen, aber das JBCP arbeitete mit dem individuellen Satelliten-Uplink jeder Einheit, um sie zu lokalisieren, und er würde auf keinen Fall irgendeiner Spähplattform im Orbit ein solches Leuchtfeuer präsentieren. Schließlich war das nicht die einzige Emission, die er untersagte, denn im Augenblick lief nicht mal der Motor des Kommandofahrzeugs. Er lehnte sich zurück und hielt die Augen geschlossen, während er der sehr jung klingenden Stimme lauschte, die über das optische Glasfaserkabel in seinen Kopfhörer gespeist wurde. Sein Funkerzug hatte zwei verschiedene, weit voneinander getrennte Sender aufgestellt, die für den Augenblick gedacht waren, wenn er schließlich wieder zum Funkgerät greifen musste, um seine Einheiten zu koordinieren. Bis dahin verließ er sich aber ausschließlich auf das Netzwerk aus Leitungen, das seine Einheiten im Verlauf der letzten zwanzig Stunden verlegt hatten.
    Das ist wie eine Rückkehr in ein finsteres Zeitalter, einschließlich Feldtelefonen, Zeichentischen und Fettstiften, merkte eine leise Stimme in seinem Hinterkopf an. Ehe wir uns versehen, setzen wir wieder Brieftauben ein.
    Im Augenblick hörten sich auch alle Kommandanten seiner Untereinheit die Mitteilungen an, die von den vorgelagerten Spähtrupps übertragen wurden. Er wollte Gewissheit haben, dass alle das Gleiche wussten wie er, wenn der Moment gekommen war. Intelligente Offiziere, die auf dem Laufenden gehalten und dazu ermuntert wurden, selbst die Initiative zu ergreifen, waren schon immer das wahre Geheimnis auf dem Weg zum Erfolg gewesen, hielt er sich vor Augen.
    »… noch ungefähr zwei Kilometer«, sagte die Stimme aus dem Kopfhörer. »Wir empfangen Breitbandübertragungen, die nicht verschlüsselt zu sein scheinen. Und wir nehmen etwas sehr Seltsames wahr … wie eine Art Schwingung oder so.«
    »Raven One, Five Actual«, erwiderte Sanders. »Können Sie das Letzte etwas präziser formulieren? Was meinen Sie mit ›oder so‹?«
    »Five, Raven One«, antwortete der Junior-Unteroffizier, der die Sensoren überwachte. »Negativ, Sir. Es ist fast so, als würden wir etwas hören, aber da ist nichts.«
    »Irgendeine Idee, wodurch das erzeugt wird, Raven One?«
    »Wir sind uns nicht sicher, Five, aber wenn ich eine Vermutung äußern soll, dann tippe ich darauf, dass es von diesen Drohnen stammt oder was das auch für Dinger sein mögen, die sie benutzen. Es scheint … ja, es scheint lauter zu werden, wenn sie sich in unsere Richtung bewegen. Als eine von ihnen vor ein paar Minuten über uns hinweggeflogen ist, hatten wir das Gefühl, als würden sich unsere Zahnfüllungen verabschieden. Ich weiß, das erklärt nicht, um was es sich handeln könnte, Sir, aber das ist die beste Beschreibung, die mir in den Sinn kommt. Außerdem empfangen wir von ihnen einige ziemlich eigenartige Emissionen, abgesehen von den erkennbaren Funkmeldungen. Vielleicht hat es was mit der Technologie zu tun, mit der die Dinger in der Luft gehalten werden. Wir haben eines von ihnen deutlich sehen können, aber wir konnten keine Hinweise auf Propeller oder Turbinen finden. Thermal liefern sie ziemlich hohe Temperaturanzeigen.«
    »Okay, Raven One. Danke.«
    Sanders sah auf seine Armbanduhr. Noch ein Kilometer, hatte der Späher gesagt. Bei einer Geschwindigkeit von dreißig Meilen pro Stunde benötigten sie rund 75 Sekunden für einen Kilometer, was bedeutete …
    »Alle Einheiten, Five Actual«, wandte er sich über das verkabelte Kommunikationsnetz an seine Leute. »Motoren starten. Archer Five, Ihre Avengers haben grünes Licht, jedes Flugzeug und jede Drohne abzuschießen, sobald der Hammer zuschlägt.«
    Captain Emiliano Gutierrez’ gewaltiger M1A2 – zu Ehren seiner Frau auf den Namen »Peggy« getauft – erzitterte, als die tausendfünfhundert PS starke Honeywell AGT Turbine mit einem wütenden Fauchen zum Leben erwachte. Sein achtundsechzig Tonnen schwerer Panzer (der in etwa so groß war wie der gefürchtete Königstiger aus dem Zweiten Weltkrieg, dabei aber ungleich todbringender) war im Flussbett des Harirud sorgfältig zwischen dem schmalen, flachen Wasserlauf und einem steilen Uferabschnitt verborgen. Gleich westlich hinter seiner Position machte die A77 in unmittelbarer

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