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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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bei einer direkten MMI . Dann wäre es die Aufgabe der Xenointelligenz-Experten, sich darüber eine Meinung zu bilden. Du, Jack, würdest so oder so gewinnen, weil du dein Geld bekommst. Vielleicht verdienst du mit der Sonnensteinader keine Milliarden, sondern nur Millionen, aber ich glaube, dass du auch damit leben könntest.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Holloway.
    »ZaraCorp gewinnt, weil sich die Firma streng an die Vorschriften halten würde, so dass sich niemand über irgendetwas beschweren könnte. Selbst wenn man Zara XXIII tatsächlich aufgeben müsste, bliebe genug Zeit, die Neuigkeiten so an die Öffentlichkeit zu bringen, dass ihr Börsenwert nicht darunter leidet. Keine starken Schwankungen, keine Panikverkäufe, keine Überraschungen – etwas, das Unternehmen gar nicht mögen. Und was die Fuzzys betrifft … «
    Alle drei Menschen blickten zu den Fuzzys. Vier von ihnen dösten auf dem Fußboden. Der fünfte, Pinto, war auf den Schreibtisch geklettert und beugte sich über den Rand. Plötzlich kreischte der Fuzzy auf und sprang hinunter, genau auf Opa Fuzzys Kopf. Opa (der eigentlich überhaupt kein Opa war, aber nun war es zu spät, ihnen neue Namen zu geben), stieß ein überraschtes Grunzen aus und jagte nun Pinto. Dabei schlug er dem jüngeren Fuzzy auf den Kopf. Carl kam aufgeregt dazu, weil plötzlich etwas los war, und beteiligte sich an der Jagd. Drei Sekunden später rannten sämtliche Fuzzys wie die Idioten herum und schlugen sich, als hätten sie die Rollen von felltragenden Slapstick-Komödianten übernommen.
    »… erhalten sie wenigstens eine Chance, zu beweisen, dass sie Intelligenzwesen sind«, brachte Sullivan seinen Satz zu Ende. Er deutete auf die Fuzzys. »Obwohl ich dir sagen muss, Isabel, dass diese Szene mich nicht gerade davon überzeugt, es mit einem Haufen Genies zu tun zu haben.«
    »Ich finde«, sagte Isabel vorsichtig, »du unterschätzt das erstklassige Comedy-Timing, das sie hier an den Tag legen.«
    »Da bin ich ganz anderer Meinung«, sagte Sullivan.
    »Ich muss mich Isabels Ansicht anschließen«, sagte Holloway. »Das hier ist viel besser als die Three Stooges.«
    »Wohl wahr«, sagte Sullivan.
    »Als die was?«, fragte Isabel.
    Die Männer sahen sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Mitleid an.
    Schließlich brachen die Fuzzys und Carl erschöpft zusammen.

14
    Isabel und Sullivan kehrten noch an diesem Abend nach Aubreytown zurück. Sullivan zwängte sich auf den engen Passagiersitz des Gleiters, den er sich mit Isabels Proben, Notizen und restlichen Vorräten teilen musste. Als Holloway sie verabschiedete, fiel ihm auf, dass die Fuzzy-Familie nicht allzu bestürzt auf ihren Aufbruch reagierte. Entweder waren diese Geschöpfe nicht sonderlich sentimental, oder sie hielten sich an die Regel »aus den Augen, aus dem Sinn«. Carl jedoch schien deprimiert zu sein, dass Isabel nicht mehr da war, und blies Trübsal. Nicht einmal Pinto, der ihn an den Ohren zupfte, oder Baby, die sich an ihn kuschelte, konnten ihn aufheitern.
    Drei Tage später erhielt Holloway eine gesicherte Nachricht mit Anforderung einer Empfangsbestätigung, in der ihm mitgeteilt wurde, dass er in acht Tagen zu einer Befragung in Aubreytown erscheinen sollte, um Aussagen bezüglich der »Fuzzys« zu machen. Holloway musste grinsen. Isabel hatte in der Tat keine Zeit verloren, um den Ball ins Rollen zu bringen.
    Ein paar Minuten nach Eingang dieser Aufforderung kam ein Anruf von Chad Bourne herein. »Sie scheinen alles daranzusetzen, dass ich gefeuert werde, was?«, sagte er ohne Einleitung, nachdem Holloway den Nur-Audio-Kanal geöffnet hatte.
    »Auch ich freue mich, mal wieder von Ihnen zu hören«, sagte Holloway. Er trank gerade seinen Morgenkaffee. Papa Fuzzy, von dem Holloway nun wusste, dass er gar kein Papa war, beschnupperte neugierig das Zeug in seiner Tasse.
    »Hören Sie auf mit dem Blödsinn«, sagte Bourne. »Warum haben Sie mir nichts von dieser Sache erzählt?«
    »Spielen Sie auf die Fuzzys an?«, fragte Holloway.
    »Ja.«
    »Warum sollte ich Ihnen davon erzählen? Wollen Sie ausführliche Berichte über sämtliche Tiere, denen ich begegne? Ich wohne mitten im Dschungel, wie Sie vielleicht wissen.«
    »Nein, ich will keine Berichte über alle möglichen Tiere. Nur Berichte über Tiere, die der Grund sein könnten, dass wir alle von diesem Planeten geworfen werden, weil sie das hiesige Äquivalent zu Höhlenmenschen sind.«
    »Es sind keine Höhlenmenschen«, sagte Holloway. »Sie

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