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Der Willy ist weg

Der Willy ist weg

Titel: Der Willy ist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Juretzka
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erbot mich eilig, ihm den richtigen Weg zu weisen, doch Geschäftsführer Flusenkopf hatte sein Geschäft im Sinn und fragte, ob er, der Busfahrer und seine Fahrgäste nicht ins Restaurant kommen und sich erst mal etwas stärken wollten? Ich wiegelte hastig ab und stürzte mich in eine rasche und effiziente Erklärung des Weges, doch unser wackerer Geschäftsführer ging wacker dazwischen und kehrte den wackeren Geschäftsführer heraus, und damit hatte es sich.
    Es waren Holländer. Und als Flusenkopf seinen Flusenkopf durch die Bustüre streckte, um seinen fatalen Vorschlag zu unterbreiten, waren sie gerade dabei, eines dieser das Herz wärmenden und so ungemein dem Ohr schmeichelnden holländischen Stimmungslieder zu - Tja. Singen kann man es eigentlich nicht nennen. Nein, beim besten Willen nicht.
    Holländer, also. Fußballfans obendrein. Unterwegs, um ihre Mannschaft bei einem Hallenturnier zum Sieg zu bölken.
    Es waren Holländer, es waren Fußballfans, es waren ihrer gut und gerne zwanzig, es war kurz nach elf Uhr morgens, und sie waren alle schon strack.
    Im Laufschritt hastete ich zurück, um die Jungs vorzuwarnen, doch, alas, es wurde nichts draus.
    Das erste, was ich sah, war die Mutter, die schreiend mit hilflos rutschenden Füßen nach Halt suchte, blind und taub für ihre Umwelt durch einen ChocoMacSlurpy-Shakie-Becher, den ihr jemand gewaltsam bis über Augen und Ohren gezogen hatte, während die restlichen neun Portionen der blassbraunen, schleimigen Milchshakemasse in Strömen aus sämtlichen Öffnungen ihrer bis dahin mintfarbenen Oililly-Latzhose quollen und damit die Haltsuche ihrer Füße nicht eben erleichterten. Schreiend, fuchtelnd, außer sich ging sie massiv zu Boden.
    Fertig mit seiner MacSlurpy-Kundin, half Hoho nun Schisser, den Dicken festzuhalten und mit einem FrankMacFurter nach dem anderen zwangszuverpflegen.
    Charly seinerseits war voll damit beschäftigt, Poppel niederzubrüllen, der offensichtlich mehrere Kilo tiefgefrorener McFrenchFries in die siedend heiße Fritteuse gekippt und damit eine bis unter die Decke gegangene Eruption kochenden Fetts ausgelöst hatte.
    Blieb Pit Bull, doch der jagte gerade Lukas-Daniels aufgelöste Geburtstagsparty kreischender und über und über mit Speiseresten bedeckter Kinder vor sich her, deckte sie mit erstaunlicher Treffsicherheit mit McBurger auf McBurger aus einem prall gefüllten Müllsack ein. Auch wenn ich jetzt nicht genau erkennen konnte, ob es die Variante mit oder ohne Tomate war.
    Und D.O.? Das Hupen, fiel mir auf, war verstummt. Hatte der Taxifahrer etwa endlich seinen Kaffee bekommen?
    Nein, hatte er nicht. Doch D.O. war dabei, ihn zu vertrösten. Zur besseren Verständigung hatte er ihn sich etwas näher herangeholt, am Kragen, wie es aussah, durch das offene Seitenfenster des Taxis hindurch, wie es schien, und vertröstete ihn jetzt, so gut es eben ging.
    »Wir be-dau-ern zu-tiefst, Ih-nen mit-tei-len zu müs-sen, dass wir für die Be-ar-bei-tung Ih-rer Be-stel-lung ei-nes Mac-Cof-fees lei-der noch et-was Zeit be-nö-ti-gen«, teilte er ihm laut und deutlich mit. Wobei er die ganze Zeit über im Takt der Silben den Kopf des Taxifahrers unter den Rahmen seiner Durchreiche hämmerte. Für mehr Emphase, nehme ich an.
    Und natürlich kamen jetzt schon die ersten der holländischen Fußballfans zur Türe hereingewankt, lehnten sich raumgreifend quer über Hohos und Schissers Theke und forderten »Feiftich Bier, ihr Moffen, aber en bissken zackzack.«
    Genau diesen Augenblick - schreiende, sich in Schokoladencreme wälzende Frau am Boden, bölkende Köche inmitten ihrer fetttriefenden Küche, kreischende Kinder auf der Flucht vor einem Lebensmittel schleudernden Kellner, die von hohlem Gunka-gunka-gunk untermalte Frage des McIn-Drive-Operators, ob es anstelle eines McCoffees nicht eventuell auch ein McTea sein dürfe für den Herrn Ta-xifah-rer, ein brummbäriger Hüne und ein jähzorniger Hänfling ohne jeden Sinn für Furcht, die den dicken Gast zwischen sich hatten zu Boden gleiten lassen, um offenbar dem deutsch-holländischen Kosenamen >Moffen< die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die er ihrer Ansicht nach verdiente, eine ganze Schar vollkommen entgeistert dreinblickender Gäste, auf Zehenspitzen unterwegs zur Türe, in deren Rahmen Geschäftsführer Klusenhoff und Projektleiter Knauff standen wie erstarrt - genau diesen Augenblick wählte das Schnurlose in meiner bis zur Gefühllosigkeit verkrampften Rechten, um sich

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