Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
was es da für einen Auflauf gab. Ich sah Nadine auf mich zurennen, nachdem sie den Krankenwagen gerufen hatte, und mir klangen die Worte in den Ohren - „Rette ihn! Rette ihn!" Ich wollte Elliot mithilfe einer Herz-Lungen-Wiederbelebung zurückholen, so wie ich es vor vielen Jahren gelernt hatte.
Ich wollte wirklich, aber warum sollte ich eigentlich, dachte ich mir. Wäre es nicht besser, wenn Elliot einfach starb? Er wusste alles über mich und Agent Coleman würde bestimmt demnächst seine Bankunterlagen beschlagnahmen. Genau in diesem Moment, als Elliot tot vor mir lag, konnte ich nicht anders; ich musste staunen, wie gelegen mir sein Tod käme. Tote erzählen keine Geschichten ... Diese fünf Worte wollten meinen Geist überwältigen und flehten mich an, ihn nicht wiederzubeleben, damit das Geheimnis unserer schmutzigen Geschäfte mit ihm starb.
Und dieser Mann war die Geißel meines Lebens - er hatte mich wieder auf Quaalude gebracht, nachdem ich jahrelang keins genommen hatte, er hatte mich kokainsüchtig gemacht; dann hatte er mir noch im Rattenloch-Spiel Ärger gemacht, was eigentlich dem Diebstahl meines Geldes gleichkam. Und all das nur, um seiner Spielleidenschaft zu frönen ... und seiner Drogensucht ... und wegen seiner Steuerprobleme. Agent Coleman war kein Narr und er würde diese Schwächen ausnutzen, vor allem die Steuerprobleme, weil er da Elliot mit Haftzeiten drohen konnte. Dann würde Elliot gegen mich kooperieren und singen wie ein Vögelchen. Ich sollte ihn einfach sterben lassen um Christi Willen, denn ... Tote erzählen keine Geschichten ... Doch im Hintergrund schrien alle: „Nicht aufhören! Nicht aufhören! Nicht aufhören!" Plötzlich traf es mich wie ein Schlag: Ich versuchte ja schon, ihn wiederzubeleben! Während mein bewusster Verstand hin und her überlegte, hatte etwas unendlich viel Mächtigeres in mir schon geschaltet und meine Gedanken überwältigt.
In diesem Moment merkte ich, dass ich meinen Mund auf Elliots Mund gepresst hatte und dass meine Lungen Luft in seine Lungen pumpten; dann hob ich den Kopf und pumpte mit rhythmischen Schlägen auf Elliots Brust. Ich hörte kurz auf und schaute ihn an. Nichts! Mist! Er war immer noch tot! Wie konnte das sein? Ich machte doch alles richtig! Warum kam er nicht mehr zu sich?
Plötzlich fiel mir ein, dass ich einmal einen Artikel über das Heimlich-Manöver gelesen hatte und dass damit ein Kind vor dem Ertrinken gerettet worden war; also drehte ich Elliott auf den Bauch und legte meine Arme um ihn. Ich drehte ihn um und drückte so fest ich konnte. Schnapp! Knacks! Krach! ... Mir war augenblicklich klar, dass ich ihm den größten Teil der Rippen gebrochen hatte. Ich drehte ihn um, um zu sehen, ob er anfing zu atmen, aber das tat er nicht. Es war vorbei. Er war tot. Ich schaute zu Nadine auf und sagte mit Tränen in den Augen: „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Er kommt nicht zu sich!" Und dann hörte ich Ellen wieder aus Leibeskräften schreien: „Ohmeingott! Meine Kinder! Oh Gott! Hör bitte nicht auf, Jordan! Nicht aufhören! Du musst meinen Mann retten!"
Elliot war schon ganz blau und das letzte bisschen Licht schwand aus seinen Augen. Ich sprach ein stilles Gebet und holte so tief Atem wie ich konnte. Mit aller Kraft, die meine Lungen aufbringen konnten, blies ich ihm einen Luftstoß ein und spürte, dass sich sein Magen blähte wie ein Luftballon. Auf einmal kam der komplette Cheeseburger heraus und er brach in meinen Mund. Ich musste husten. Ich sah, dass er flach atmete, dann tauchte ich mein Gesicht in den Pool, um mir das Erbrochene aus dem Mund zu waschen. Ich schaute wieder nach Elliot und sah, dass sein Gesicht schon nicht mehr so blau aussah. Dann hörte er wieder auf zu atmen. Ich schaute Gary an und sagte: „Lösen Sie mich ab." Daraufhin wehrte Gary mit den Handflächen ab und schüttelte den Kopf als wollte er sagen: „Auf keinen Fall!" Und wie um das zu unterstreichen, wich er zwei Schritte zurück. Ich wandte mich mit der gleichen Bitte an Elliots besten Freund Arthur und er reagierte genau wie Gary. Ich hatte also keine andere Wahl und musste das Ekelhafteste tun, das man sich vorstellen kann. Ich spritzte Wasser in Elliots Gesicht, während die Herzogin aktiv wurde und das Erbrochene aus den Seiten von Elliots Mund herausholte. Dann steckte ich meine Hand hinein und holte das halb verdaute Cheeseburger-Fleisch heraus; dabei drückte ich seine Zunge nach unten, damit er Luft bekam. Ich drückte
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