Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
mich alles an, wofür mein Leben stand. Stratton hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht. Es gab nur eine Lösung: Ich ging hinunter in meine Suite, nahm fünf Milligramm Xanax, 20 Milligramm Ambien und 30 Milligramm Morphium. Dann rauchte ich einen Joint und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Ich wachte auf, weil Elliot Lavigne mich an den Schultern rüttelte. Es war früh am Morgen und er erklärte mir ganz ruhig, wir müssten Las Vegas sofort verlassen, weil es zu dekadent war. Ich ging gern und packte schnell meine Sachen. Aber als ich den Safe aufmachte, war er leer.
Elliot rief aus dem Wohnzimmer: „Ich musste mir letzte Nacht etwas Geld von dir leihen, weil ich ein bisschen was verloren habe." Es stellte sich heraus, dass er zwei Millionen verloren hatte. Eine Woche später gingen er, Danny und ich nach Atlantic City, damit er seinen Verlust wieder hereinholen könnte, aber er verlor noch eine Million. In den nächsten Jahren verlor er wieder ... und verlor und verlor ... bis er am Ende alles verloren hatte. Wie viel er wirklich verloren hat, ist reine Spekulation, aber den meisten Berichten zufolge waren es zwischen 20 und 40 Millionen Dollar. Jedenfalls ruinierte sich Elliot komplett. Er war vollständig pleite. Er war mit den Steuern im Rückstand, mit seinen Rückzahlungen an mich im Rückstand und körperlich war er ein Wrack. Er wog nur noch 60 Kilo und seine Haut war genauso bräunlich geworden wie seine gepanschten Quaaludes; umso mehr freute es mich, dass ich immer nur Quaaludes von Pharmaherstellern nahm (man findet immer einen Silberstreif).
Und jetzt saß ich also in Indian Creek Island hinter dem Haus und schaute auf die Biscayne Bay und auf die Skyline von Miami. Mit am Tisch saßen Elliot Lavigne, Gary Deluca und Elliots guter Freund Arthur Wiener, um die 50, beginnende Glatze, reich und kokainsüchtig. Am Pool lagen die köstliche Herzogin, die abgemagerte Ellen und Sonny Wiener, Arthurs Frau. Um 13:00 Uhr waren es 32 Grad und der Himmel war wolkenlos. Gerade versuchte Elliot, mir eine Frage zu beantworten. Es ging darum, was Steve Madden bei seinen Geschäften mit Macy's anstreben sollte; Macy's schien nämlich empfänglich für die Idee zu sein, Steve-Madden-Läden in seine Kaufhäuser aufzunehmen.
„Nnscheind iss, ss Madn schnell alllss von Mace vlangt", sagte ein lächelnder Elliot Lavigne, der fünf Ludes eingeworfen hatte und gerade eisgekühltes Heineken trank. Ich sagte zu Gary: „Ich glaube, er will uns sagen, dass wir mit Macy's aus einer Position der Stärke verhandeln sollen und sagen sollen, dass wir die Geschäfte nicht eines nach dem anderen eröffnen können. Wir sollten eine Region nach der anderen abdecken und anstreben, in allen Kaufhäusern des Landes präsent zu sein." Arthur nickte. „Schön gesagt, Jordan, das war eine sehr gute Übersetzung." Er fuhr mit einem winzigen Löffel in das Koksröhrchen in seiner Hand und nahm einen Zug mit dem linken Nasenloch. Elliot schaute Deluca an, nickte und zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen: „Siehste, man versteht mich doch prima." In diesem Moment kam das jüdische Skelett her und sagte zu seinem Ehemann: „Elliot, gib mir eine Lude, ich hab keine mehr." Elliot schüttelte verneinend den Kopf und zeigte ihr den Mittelfinger. „Du bist ein beschissender Bastard! ", schnappte das Skelett wütend. „Wart nur, wenn du das nächste Mal keine mehr hast. Dann sag ich dir auch, du kannst mich am Arsch lecken!"
Ich schaute Elliot an, der jetzt mit dem Kopf hin und her wackelte. Das war ein klares Zeichen dafür, dass die Lallphase zu Ende ging und die Sabberphase anfing. Ich sagte: „He, El, soll ich dir etwas zu essen machen, damit du ein bisschen runterkommst?" Elliot grinste breit und sagte: „Mach mir einen Ssuper-Schießbörser!" „Kein Problem! ", sagte ich, stand auf und ging in die Küche, um ihm einen Super-Cheeseburger zu machen. Im Wohnzimmer stellte mich die Herzogin in ihrem himmelblauen brasilianischen Bikini von der Größe einer Drachenschnur.
Sie stieß zwischen den Zähnen hervor: „Ich kann Ellen keine Sekunde mehr ertragen! Die ist verdammt krank im Kopf und ich will sie nicht mehr in meinem Haus haben. Sie flucht und schnupft Koks und das ist alles beschissen ekelhaft! Du bist jetzt seit über einem Monat sauber und ich will dieses Umfeld nicht für dich haben. Das ist nicht gut für dich." Die Hälfte von dem, was die Herzogin sagte, war mir entgangen. Ich meine - ich hatte jedes Wort
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