Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
bisschen zurück. Ich habe mit Laurie gesprochen; sie sagt, Nadine ist ziemlich durch den Wind." „Was hat Laurie denn noch gesagt?" „Sie sagt, dass Nadine dich nur wieder nimmt, wenn du eine Entziehungskur machst." Da kam eine Stimme aus dem Handy: „Hi Jordan, hier ist Ophelia. Bist du okay?"
Ich atmete tief durch. Ophelia war ein gutes Mädchen, aber ich konnte ihr nicht trauen. Sie war die älteste Freundin der Herzogin und sie wollte bestimmt das Beste für uns ... aber trotzdem ... die Herzogin hatte sich in ihren Geist eingeschlichen ... sie manipuliert ... sie gegen mich aufgewiegelt. Ophelia konnte eine Feindin sein. Doch im Gegensatz zu Donna war sie nicht böse, und deshalb fand ich ihre Stimme eher beruhigend. „Ich bin in Ordnung, Ophelia. Würdest du bitte Nadine ans Telefon holen?" Ich hörte sie seufzen. „Sie kommt nicht ans Telefon, Jordan. Sie spricht nur mit dir, wenn du eine Entziehungskur machst." „Ich brauche keine Entziehungskur", sagte ich in vollem Ernst. „Ich muss nur ein bisschen herunterfahren. Sag ihr, dass ich das tun werde." „Ich sage es ihr", sagte Ophelia, „aber ich glaube nicht, dass das etwas bringt. Hör zu, das tut mir leid, aber ich muss jetzt aufhören." Und dann legte sie einfach auf.
Meine Laune sank noch tiefer. Ich atmete tief durch und ließ besiegt den Kopf sinken. „Unglaublich", murmelte ich vor mich hin. Dave legte mir den Arm um die Schulter. „Alles klar, Kumpel?" „Ja", log ich. „Mir geht's gut. Ich will jetzt nicht sprechen. Ich muss nachdenken." Dave nickte und den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend.
Eine Viertelstunde später saß ich in Daves Wohnzimmer; ich war hoffnungslos und verzweifelt. Der Wahnsinn schien jetzt noch schlimmer zu sein; meine Stimmung war in unmögliche Tiefen gesunken. Dave saß neben mir auf dem Sofa und sagte nichts. Er schaute mich nur an und wartete. Vor mir lag ein Häufchen Kokain. Meine Tabletten lagen auf dem Küchentresen. Ich hatte ein Dutzend mal versucht, zu Hause anzurufen, aber inzwischen ging Rocco ans Telefon. Anscheinend hatte er sich auch gegen mich gewendet. Ich würde ihn feuern, sobald das vorbei war.
Ich sagte zu Dave: „Ruf Laurie auf dem Handy an. Das ist die einzige Möglichkeit für mich durchzukommen." Dave nickte müde und tippte Lauries Nummer in das schnurlose Telefon. Nach 30 Sekunden hatte ich sie am Telefon, und sie weinte. „Hör mal zu", sagte sie, Tränen hochschniefend, „du weißt, wie gern Dave und ich dich mögen, Jordan, aber bitte, ich flehe dich an, geh auf Entziehungskur. Du musst dir helfen lassen. Du bist auf dem Weg zu sterben. Merkst du das nicht? Du bist ein brillanter Mann und du zerstörst dich selbst. Wenn du es schon nicht für dich selbst tust, dann tu es für Channy und Carter. Bitte! " Ich holte tief Atem, stand vom Sofa auf und ging Richtung Küche. Dave folgte mir mit ein paar Schritten Abstand. „Liebt Nadine mich noch?", fragte ich. „Ja", sagte Laurie, „sie liebt dich noch, aber sie will nicht mehr mit dir zusammen sein, wenn du nicht auf Entzug gehst." Ich holte wieder tief Atem. „Wenn sie mich liebt, kommt sie auch ans Telefon." „Nein", sagte Laurie, „wenn sie dich liebt, kommt sie eben nicht ans Telefon. Ihr steckt da beide drin; ihr habt beide die Krankheit. Sie ist vielleicht sogar kränker als du, weil sie das so lange zugelassen hat. Du musst auf Entziehungskur und sie braucht auch Hilfe."
Ich konnte es nicht glauben. Sogar Laurie hatte sich gegen mich gewandt! Das hätte ich niemals gedacht - nicht in einer Million Jahren! Na dann scheiß auf sie! Und scheiß auf die Herzogin! Und scheiß auf jede Seele auf Erden! Wen kümmerte das denn noch einen beschissenen Dreck? Ich stand schon auf dem Gipfel, oder? Ich war 34 Jahre alt und hatte schon zehn Leben gelebt. Was sollte das alles jetzt noch? Gab es noch etwas außer Abstieg? Was war besser - eines langsamen, schmerzhaften Todes zu sterben oder in glorreichen Flammen unterzugehen?
Da fiel mir das Morphiumfläschchen ins Auge. Da waren mindestens 100 Pillen drin, jede mit 15 Milligramm. Die Pillen waren klein, etwa halb so groß wie eine Erbse, und sie waren sensationell lila. Ich hatte heute schon zehn Stück genommen; die meisten Menschen hätte das in ein irreversibles Koma versetzt, aber für mich war das gar nichts.
Mit großer Trauer in der Stimme sagte ich zu Laurie: „Sag Nadine, dass es mir leid tut, und gib ihr einen Abschiedskuss." Im Auflegen hörte ich noch, wie
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