Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
Vom Netzwerk:
legte den Zeigefinger an die Lippen und machte: „Schsch!"
    Sie nickte, ich langte nach oben und drückte den Knopf für die Sprechanlage. „Bob, mein Guter, sind Sie da?" „Ja, Herzog." „Vorzüglich. Die Herzogin und ich haben etwas sehr Dringendes zu besprechen, also stören Sie uns bitte nicht, bis wir beim Hyatt angekommen sind." Ich zwinkerte der Herzogin zu und zeigte mit den Augenbrauen auf die Sprechanlage. „Aus oder an?", flüsterte ich. Die Herzogin schaute nach oben und kaute auf der Innenseite ihres Mundes. Dann zuckte sie die Schultern. „Du kannst sie genauso gut anlassen." Das ist mein Mädchen. Ich erhob wieder die Stimme und sagte: „Genießen Sie die königliche Vorstellung, Bob! " Und damit begann der nüchterne Herzog von Bayside, Queens, mit der leckeren Herzogin von Bay Ridge, Brooklyn, Liebe zu machen als gäbe es kein Morgen.

    Mein Hund muss operiert werden ... mein Auto ist kaputt ... mein Chef ist ein Arschloch ... meine Frau ist ein noch größeres Arschloch ... die Staus treiben mich in den Wahnsinn ... das Leben ist ungerecht ... und so weiter und so fort ...
    Ja, in den Räumlichkeiten der Anonymen Alkoholiker von Southampton wimmelte es von schrecklichen Dingen. Ich war jetzt seit einer Woche wieder zu Hause und ich hatte mich im Zuge der Genesung zu einem 90:90 verpflichtet: Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, innerhalb von 90 Tagen 90 Versammlungen zu besuchen. Und da mich eine sehr nervöse Herzogin mit Adleraugen beobachtete, hatte ich keine andere Wahl, als das auch zu tun.
    Mir wurde schnell klar, dass das sehr lange 90 Tage werden würden. Als ich zu dem ersten Treffen kam, fragte mich jemand, ob ich nicht als Gastredner auftreten wollte. Ich sagte darauf: „Vor der Gruppe sprechen? Klar, warum nicht?" „Was könnte mir besseres passieren? ", dachte ich.
    Die Probleme fingen gleich an. Mir wurde ein Sitzplatz hinter einem rechteckigen Tisch am vorderen Ende des Raums angeboten. Der Leiter der Sitzung, ein freundlich aussehender Mann Anfang 50, setzte sich neben mich und machte ein paar kurze Ankündigungen. Dann gab er mir Zeichen anzufangen. Ich nickte und sagte mit lauter, fester Stimme: „Hi, ich heiße Jordan, ich bin Alkoholiker und drogenabhängig." Die rund 30 Ex-Trinker im Raum antworteten wie aus einem Munde: „Hi, Jordan, herzlich willkommen." Ich lächelte und nickte. Ich sagte voller Zuversicht: „Ich bin jetzt seit 37 Tagen nüchtern und -"

    Ich wurde sofort unterbrochen. „Verzeihung", sagte ein Ex-Trinker mit grauen Haaren und spinnennetzartigen Adern auf der Nase. „Um auf dieser Versammlung zu sprechen, muss man seit 90 Tagen nüchtern sein." Was, so ein unverschämter alter Bastard! Ich war am Boden zerstört. Ich kam mir vor, als wäre ich in den Schulbus eingestiegen und hätte vergessen, mich vorher anzuziehen. Ich saß nur da, auf diesem schrecklich unbequemen Holzstuhl, und wartete darauf, dass mich jemand mit einem Haken da herausziehen würde. „Nein, nein. Seien wir mal nicht so streng", sagte der Leiter. „Wo er schon mal da sitzt, warum lassen wir ihn nicht einfach sprechen? Ein Neuling bringt vielleicht ein bisschen frischen Wind herein." Aus dem Publikum kamen freche Bemerkungen, unverschämtes Schulterzucken und verächtliches Kopfschütteln. Die Zuhörer sahen verärgert aus. Und böse. Der Leiter legte mir den Arm um die Schulter und schaute mir in die Augen, wie um mir zu sagen: „Schon in Ordnung. Du darst weitersprechen."
    Ich nickte nervös mit dem Kopf. „Okay", sagte ich zu den verärgerten Ex-Trinkern. „Ich bin jetzt seit 37 Tagen nüchtern und -"
    Ich wurde wieder unterbrochen, aber diesmal von donnerndem Applaus. Ahhh, wundervoll! Der Wolf bekam seine erste Ovation, obwohl er noch gar nicht angefangen hatte! Wartet nur, bis ihr meine Geschichte hört! Ich lasse es so richtig krachen! Der Applaus ebbte langsam ab und ich fuhr mit neuer Zuversicht fort: „Ich danke euch allen. Ich weiß diesen Vertrauensbeweis wirklich zu schätzen. Meine Lieblingsdroge waren Quaaludes, aber ich habe auch viel Kokain genommen. Eigentlich -"

    Ich wurde schon wieder unterbrochen. „Verzeihung", sagte mein böser Geist mit den Spinnen-Venen, „das ist hier eine Versammlung der AA und nicht der NA [Narcotics Anonymous, für Drogensüchtige] . Du kannst hier nicht über Drogen sprechen, nur über Alkohol." Ich schaute in dem Raum umher und alle nickten zustimmend. Oh Mist! Das war doch irgendwie altmodisch. Wir waren doch in den

Weitere Kostenlose Bücher