Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
wie du mit Nachnamen heißt?" „Ich habe ihn nicht gesagt, aber ich heiße Belfort. Läutet da ein Glöckchen?" „Jaa", sagte er lachend, „ein paar Hundert Millionen Glöckchen. Du bist der Typ, der diese Firma gegründet hat ... äh ... wie heißt sie noch ... Strathman irgendwas oder so." „Stratton Oakmont", sagte ich tonlos. „Ja, das ist es. Stratton Oakmont! Heiliger Bimbam! Du siehst aus wie ein verfluchter Teenager! Wie kommt es, dass du so viel Wirbel verursacht hast?" Ich zuckte die Schultern. „Die Macht der Drogen, oder?" Er nickte. „Tja, ihr Bastarde habt mir 100 Riesen für irgendeine verrückte beschissene Aktie abgeknöpft. Ich kann mich nicht einmal mehr an den Namen erinnern."
So ein Mist! Das war schlecht. George könnte mir mit seinen Fänger-Handschuhen einen Schwinger versetzen! Ich würde ihm auf der Stelle anbieten, ihm das Geld zurückzugeben. Ich würde schnell heimgehen und das Geld aus meinem Safe holen. „Ich habe zwar schon lang nichts mehr mit Stratton zu tun, aber ich würde trotzdem nichts lieber tun als -" Er unterbrach mich wieder. „Hör mal, mir macht diese Unterhaltung echt Spaß, aber ich muss nach Hause. Ich erwarte einen Anruf." „Oh, das tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufhalten. Ich komme nächste Woche wieder; vielleicht können wir uns dann unterhalten." „Wieso, musst du jetzt irgendwo hin?" „Nein, warum?" Er lächelte. „Ich wollte dich gerade auf eine Tasse Kaffee zu mir einladen. Ich wohne nur einen Block von dir entfernt." Ich sagte mit hoch gezogenen Augenbrauen: „Und du bist nicht böse wegen der 100 Riesen?" „Nö, was sind denn 100 Riesen zwischen zwei Säufern, oder? Außerdem konnte ich den Verlust aus steuerlichen Gründen gebrauchen." Er lächelte, legte mir den Arm auf die Schulter und wir gingen Richtung Tür. Er sagte: „Ich hatte schon erwartet, dass ich dich irgendwann treffe. Ich habe ein paar ziemlich wüste Geschichten über dich gehört. Ich bin froh, dass du es hierher geschafft hast, bevor es zu spät war." Ich nickte zustimmend. Dann sagte George noch: „Aber ich lade dich nur unter einer Bedingung zu mir nach Hause ein." „Und die lautet?", fragte ich. „Ich will wissen, ob es wahr ist, dass du deine Jacht nur wegen der Versicherung versenkt hast." Ich lächelte und sagte. „Also los, das erzähle ich dir unterwegs!" Und so spazierte ich mit meinem neuen Förderer aus dem Freitagabendtreffen der Anonymen Alkoholiker hinaus: George B.
George wohnte in der South Main Street, einer der ersten Adressen im Villenviertel von Southampton. Das lag preislich gesehen eine Stufe unter der Meadow Lane, auch wenn man für das billigste Haus in der South Main immerhin drei Millionen los wurde. Wir saßen einander in seiner französischen Landhausküche an einem sehr teuren Eichentisch gegenüber.
Ich war gerade mittendrin, George zu erklären, dass ich vorhatte, meinen Drogenberater Dennis Maynard umzubringen, sobald mein 90:90 abgeschlossen war. Ich hatte beschlossen, dass George der richtige Gesprächspartner für diese Angelegenheit war, nachdem er mir kurz die Geschichte von einem Gerichtsvollzieher erzählt hatte, der auf sein Grundstück gekommen war, um ihm eine blödsinnige Forderung zuzustellen. Als George die Tür nicht aufmachte, begann der Gerichtsvollzieher, die Zustellung an die handpolierte Mahagonitür zu nageln. George ging an die Tür und wartete, bis der Gerichtsvollzieher gerade mit dem Hammer ausholte, da riss er schnell die Tür auf, schlug den Gerichtsvollzieher bewusstlos und schlug die Tür wieder zu. Das ging so schnell, dass der Gerichtsvollzieher der Polizei George nicht beschreiben konnte; deshalb wurde George dafür nicht belangt.
und es ist total widerlich", sagte ich gerade, „dass sich dieser Bastard einen Profi schimpft. Vergiss die Tatsache, dass er meiner Frau gesagt hat, sie soll mich nicht besuchen, während ich im Irrenhaus verschmachte. Ich meine, das allein ist schon Grund genug, dass man ihm die Beine brechen sollte. Aber dass er sie ins Kino einlädt und versucht, sie ins Bett zu kriegen, dafür hat er den Tod verdient!" Ich schüttelte wütend den Kopf und atmete erleichtert aus, weil ich mir das endlich von der Seele geredet hatte. Und George war tatsächlich meiner Meinung! Ja, seiner Meinung nach verdiente der Drogenberater den Tod. Also verbrachten wir die nächsten Minuten mit einer Diskussion über die besten Todesarten für ihn - zuerst hatte ich die Idee, ihm mit einem
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