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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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gut, dann nehmt das beschissene Telefon und fangt an zu wählen! Ich möchte, dass ihr all eure Probleme bewältigt, indem ihr reich werdet! Ich will, dass ihr Probleme frontal angeht! Ich will, dass ihr gleich hinausgeht und Geld ausgebt. Ich will, dass ihr Schulden macht. Ich will, dass ihr euch auf eines konzentriert. Gebt euch keine andere Chance als den Erfolg. Lasst die Konsequenzen des Scheiterns so schlimm und unvorstellbar werden, dass ihr keine andere Wahl habt, als das zu tun, was für den Erfolg nötig ist. Und deshalb sage ich: Tut so als ob! Tut, als wärt ihr wohlhabende Leute, als wärt ihr schon reich, denn dann werdet ihr sicher auch reich. Tut so, als hättet ihr maßloses Vertrauen, dann vertrauen die Menschen sicher auch euch maßlos. Tut so, als hättet ihr maßlos viel Erfahrung, dann befolgen die Menschen eure Ratschläge. Tut so, als wärt ihr schon ungeheuer erfolgreich, und so wahr ich hier stehe - dann werdet ihr auch erfolgreich!

    So, dieser Deal eröffnet in weniger als einer Stunde. Geht also in dieser Sekunde an die beschissenen Telefone, wählt euch von A bis Z durch eure Klienten und macht keine Gefangenen. Seid grausam! Seid Pitbulls! Seid Telefonterroristen! Glaubt mir, wenn ihr exakt das tut, was ich euch sage, dann werdet ihr mir in ein paar Stunden 1.000 Mal danken, wenn jeder eurer Klienten Geld verdient."

    Nach diesen Worten verließ ich unter dem Lärm von 1.000 jubelnden Strattoniten die Bühne; sie standen schon im Begriff, das Telefon zu nehmen und meinen Rat zu befolgen: den Klienten die Augen ausreißen.

    Um 13:00 Uhr gaben die Genies von der National Association of Securities Dealers, der NASD [Verband der Wertpapierhändler], Steve Madden Shoes für den Handel an der Nasadq unter dem Aktiensymbol SHOO frei, was man wie „Shoe" aussprechen konnte. Wie schlau und passend!
    Und im Rahmen der althergebrachten Praxis, den Kopf mit dem Hintern zu vertauschen, behielten sie die große Ehre, den Preis für die Handelseröffnung zu bestimmen, mir, dem Wolf der Wall Street, vor. Das war nur eine von vielen unglücklich gewählten Verfahrensweisen im Aktienhandel, die absurderweise so gut wie garantierten, dass jede Erstemission an der Nasdaq auf die eine oder andere Art manipuliert wurde, unabhängig davon, ob Stratton Oakmont etwas damit zu tun hatte oder nicht.
    Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, warum die NASD ein Spielfeld geschaffen hatte, das dermaßen eindeutig den Kunden beschiss, und ich war zu dem Schluss gekommen, dass das an der Tatsache lag, dass die NASD eine selbstregulierte Behörde war; sie „gehörte" den Brokerfirmen (Stratton Oakmont war auch Mitglied).

    Das eigentliche Ziel der NASD bestand im Grunde darin, scheinbar auf der Seite des Kunden zu stehen, in Wirklichkeit aber doch nicht auf der Seite des Kunden zu stehen. Und in Wahrheit bemühte sie sich gar nicht so sehr darum. Diese Anstrengungen waren rein kosmetischer Natur, gerade so groß, dass es nicht den Zorn der Börsenaufsicht SEC erregte, dem sie rechenschaftspflichtig war.
    Anstatt also den Eröffnungskurs einer Aktie von dem natürlichen Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern bestimmen zu lassen, behielt die NASD dieses unglaublich wertvolle Recht dem Konsortialführer der Emission vor, und der war in diesem speziellen Fall ich. Ich konnte mir jeden Preis aussuchen, der mir angemessen schien, egal wie willkürlich und kapriziös er auch sein mochte. Deshalb beschloss ich, sehr willkürlich und noch kapriziöser zu sein, und ich eröffnete mit 5,50 Dollar pro Einheit, was mir die gloriose Möglichkeit gab, die eine Million Rattenloch-Einheiten zu genau diesem Preis zurückzukaufen. Ich kann zwar nicht leugnen, dass meine Rattenlöcher die Einheiten am liebsten noch ein gaaaaanz kleines bisschen länger behalten hätten, aber ihnen blieb keine Wahl. Schließlich war der Rückkauf vorher abgesprochen (regulatorisch definitiv verboten) und sie bekamen 1,50 Dollar pro Einheit, ohne dass sie dafür etwas tun oder ein Risiko eingehen mussten - sie mussten für den Kauf und Verkauf der Einheiten nicht einmal etwas bezahlen. Und wenn sie beim nächsten Deal wieder dabei sein wollten, dann mussten sie sich wohl oder übel an das erwartete Protokoll halten; das hieß Maul halten und „Danke, Jordan!" sagen und das Blaue vom Himmel herunter lügen, falls ein Wertpapierregulierer des Bundes oder des Bundesstaates sie später fragen sollte, weshalb sie denn ihre Einheiten so billig

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