Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
Vom Netzwerk:
sauber - du hast alles in der Toilette heruntergespült." Er hob die rechte Hand zum Pfadfinder-Ehrenwort. Dann fügte er hinzu: „Ich hoffe nur, dass du weißt, was du tust, mit diesem ganzen Nancy-Reagan-Schrott." „Das weiß ich", antwortete ich zuversichtlich, aber tief im Innern war ich da nicht so sicher. Es hatte mich zugegebenermaßen ein bisschen enttäuscht, dass Danny nicht noch ein paar Ludes auf die Seite geschafft hatte. Mein linkes Bein brachte mich immer noch um; mein Verstand war zwar wild entschlossen, nüchtern zu bleiben, aber der pure Gedanke, dass ich den Schmerz mit einer einzigen Quaalude betäuben könnte - nur eine! -, war fabelhaft. Seit meiner letzten Quaalude waren über zwei Tage vergangen und ich konnte mir nur ausmalen, wie high ich werden würde.

    Ich holte tief Atem und schob den Gedanken an die Quaaludes zurück. „Aber denk an dein Versprechen", stieß ich hervor. „Keine Nutten, während wir in England sind. Vor meiner Tante musst du dein bestes Benehmen zeigen. Sie ist eine kluge Dame und durchschaut deinen Bockmist sofort." „Warum muss ich sie denn überhaupt kennenlernen? Ich nehme an, du willst auf mich aufpassen. Sag ihr einfach, wenn dir etwas zustoßen sollte - Gott bewahre -, soll sie meine Anweisungen entgegennehmen. Außerdem hätte ich nichts dagegen, ein bisschen durch die Straßen Londons zu schlendern. Vielleicht gehe ich in die Savile Row und lasse mir ein paar neue Maßanzüge machen oder so. Oder vielleicht gehe ich sogar hinunter nach King's Cross und schaue mir ein paar Sehenswürdigkeiten an!" Er zwinkerte mir zu.
    King's Cross ist das berüchtigte Rotlichtviertel von London, wo man sich für 20 Britische Pfund von einer zahnlosen Nutte mit einem Fuß im Grab und akutem Herpes einen blasen lassen konnte. „Wirklich sehr lustig, Danny. Aber denk dran, dass du hier keinen Saurel hast, der dich retten kann. Soll ich vielleicht einen Leibwächter engagieren, der dich herumführt?" Das war eine sensationelle Idee und ich meinte es todernst. Aber Danny winkte ab, als hätte ich eine Schraube locker. „Hör auf mit dem übertriebenen Beschützen!", rief er. „Ich komme echt zurecht. Mach dir um deinen Freund Danny keine Sorgen! Er ist wie eine Katze - er hat neun Leben!"
    Ich schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen. Aber was konnte ich tun? Er war doch ein erwachsener Mann! Naja, ja und nein. Aber darum ging es eigentlich gar nicht. Ich musste jetzt an Tante Patricia denken. In ein paar Stunden würde ich mich mit ihr treffen. Sie hatte auf mich immer eine beruhigende Wirkung. Und ein bisschen Ruhe würde sehr viel bringen.

    „So, mein Lieber", sagte Tante Patricia, während wir Arm in Arm einen schmalen baumgesäumten Weg im Hyde Park entlanggingen, „wann soll unser wundervolles Abenteuer beginnen?" Ich lächelte Patricia herzlich an, nahm einen tiefen Atemzug und genoss die kühle britische Luft, die in diesem Moment dicker war als durchgedrehte Erbsensuppe. In meinen Augen war der Hyde Park dem New Yorker Central Park sehr ähnlich, insofern er auch ein winziges Stückchen Himmel war, das von einer brodelnden Metropole umzingelt war. Ich fühlte mich hier richtig zu Hause. Trotz des Nebels stand die Sonne um 10:00 Uhr so hoch, dass sie die gesamte Landschaft plastisch erleuchtete - sie verwandelte 20 Hektar üppige Wiesen, hochragende Bäume, sauber geschnittene Büsche und makellos gepflegte Reitwege in einen derart sehenswerten Anblick, dass man eine Ansichtskarte daraus hätte machen können. Der Park war genau mit der richtigen Menge gewundener befestigter Wege ausgestattet, die alle frisch gepflegt waren und auf denen kein einziges Stückchen Abfall lag. Gerade gingen Patricia und ich auf einem solchen Weg entlang.
    Patricia war einfach schön. Aber sie besaß nicht die Schönheit einer 65-jährigen Frau, die in der Zeitschrift Town 6 Country abgebildet wird - das angebliche Barometer für Altern in Schönheit. Patricia war unendlich viel schöner. Sie besaß innere Schönheit, eine gewisse himmlische Wärme, die aus allen Poren ihres Körpers drang und die in jedem Wort schwang, das von ihren Lippen kam. Das war die Schönheit vollkommen unbewegten Wassers, die Schönheit kühler Bergluft und die Schönheit eines vergebenden Herzens. Körperlich gesehen war sie vollkommen durchschnittlich. Sie war ein bisschen kleiner als ich und ziemlich schlank. Sie hatte schulterlanges, rötlich-braunes Haar, hellblaue Augen und weiße Wangen; sie trugen

Weitere Kostenlose Bücher